Neue E-Plattform macht unzählige Oldtimer-Modelle zu Elektroautos

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Zero Labs

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Das US-Start-up Zero Labs macht für gewöhnlich recht Sprit-durstige Oldtimer nachhaltig – über eine standardisierte Elektro-Plattform, mit der sich einige beliebte Oldtimer-Modelle auf Elektroantrieb umrüsten lassen. Konkrete Modelle, die für die Umrüstung in Frage kommen, nennt Zero Labs zwar noch nicht. Ein Blick auf die Website offenbart aber die ungefähre Stoßrichtung: Die E-Plattform soll zum Beispiel unter Allrad-Geländewagen der Baujahre 1947 bis 1975 passen, wie etwa den beliebten Modellen Ford Bronco oder Land-Rover Defender, sowie Pick-ups der selben Baujahre, wie etwa Fords F-Serie, damals wie heute ein absoluter Bestseller in diesem Segment. Auch Muscle Cars bis Baujahr 1975 und Sportwagen von 1948 bis 1975, wie die ersten Generationen des Porsche 911, sollen mit dem rein elektrischen Untersatz vermählt werden können.

Beim Umbau der auf Nachhaltigkeit getrimmten Oldtimer, der ab Herbst 2021 verfügbar sein und gut 30 Tage dauern soll, will Zero Labs das Original-Fahrgestell komplett demontieren und die Karosserie passgenau auf der neuen E-Plattform aufsetzen. Fünf Jahre lang hat Zero Labs an der Entwicklung der modularen E-Plattform gearbeitet, die vom Elektroantrieb über die Batterie und Wechselrichter bis hin zur Lenkung, den Bremsen und der Dämpfung alle für den Vortrieb essenziellen Komponenten und Systeme enthält.

Zero-Labs-Oldtimer-Elektroauto-Umbau
Zero Labs

Neben dem grünen Gewissen verpasst der Umbau den betagten Autolegenden unter Umständen auch ein deutliches Leistungsplus: Denn die E-Plattform ist sowohl als Heck- als auch Allradvariante erhältlich mit einem oder zwei E-Motoren und einer Leistung von 220 kW (299 PS) bzw. 440 kW (598 PS) und bis zu 660 Nm Drehmoment. Zur Auswahl stehen zwei Batterie-Optionen mit 85 kWh bzw. 100 kWh Kapazität, was eine maximale Reichweite von gut 375 Kilometern ermöglichen soll.

Zero-Labs-Oldtimer-Elektroauto-Umbau
Zero Labs

Beim Ladesystem setzt Zero Labs auf den CCS-Standard, was öffentliches Stromtanken an DC-Schnellladern ermöglicht. Das Batteriepaket soll ohne größere Umstände ausgetauscht werden können, falls Kunden in einigen Jahren mit der technologischen Entwicklung mitgehen und innovativere Zellen mit mehr Reichweite verbaut haben wollen. Die Bremsen kommen von Brembo aus Italien, die Dämpfung vom US-Unternehmen Fox, welches hierzulande vor allem aus dem Mountainbike-Bereich bekannt ist.

Preise sowie eine Liste der für den Umbau geeigneten Fahrzeuge wollen die Kalifornier zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen. Für die Batterie- und Antriebskomponenten gilt eine Garantie von vier Jahren bzw. 80.000 Kilometer. Auf das umgerüstete Fahrzeug selbst gewährt Zero Labs zwei Jahre Garantie.

Quelle: Zero Labs – Website // Auto Motor und Sport – Technik drunter, Karosse drauf, fertig ist der E-Oldie

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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F..:

Ich sehe ein ganz anderes Potential im Wohnmobilbau! Gebt dem Dethleffs oder dem Hymer so eine Plattform!

BEVkombifan:

Einfach ein super Projekt und Vorreiter für eine Technologie die Ressourcen nutzt und schont. Ich verstehe wenn so Macher nicht Abschied nehmen möchte. Für alle anderen passt das!

Müller:

Top Elektro Oldtimer!!!Yes!!!!

Wolfbrecht Gösebert:

Bei manchen Leuten fragt man sich echt, was da statt Normal im Oberstübel vorhanden ist.


Stimmt genau: Warum sollen also nicht die EINEN einem benzinfressenden, stinkenden Altwagen ein zweites, komfortabel zu fahrendes zweites Elektro-Leben geben, während die ANDEREN gern „nach allen Regeln der Kunst“ einen sog Oldtimer erhalten dürfen?!

Quaster:

Als Besitzer eines Mercedes-Oldtimers kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln. In den USA ist so ziemlich alles erlaubt. Da fahren sogar ehemalige Kutschen mit V8 oder E-Motor und Zulassung auf den Straßen. Hat mit Oldtimer 0,00 zu tun. Bei manchen Leuten fragt man sich echt, was da statt Normal im Oberstübel vorhanden ist. Offenbar nur noch Kupferkabel und Spulen.

Martin:

Cooles Projekt. Wenn Geld keine Rolle spielt, könnten tatsächlich „unzählige Oldtimer-Modelle“ umgebaut werden. In der Praxis wird man dann doch sehr viel Glück brauchen, um tatsächlich mal einen elektrifizierten Klassiker in freier Wildbahn zu erspähen. Einen blubbernden V8 gegen einen summenden Elektromotor auszutauschen, mag eben nicht jeder. Da es nicht unendlich viele Klassiker gibt und diese zudem auch seltenst täglich bewegt werden, spielt hier der Umweltschutzgedanke auch eine eher untergeordnete Rolle.

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