Deutschland und die EU: Neue Hoffnung für E-Fuels

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Hannes Dollinger
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  —  Lesedauer 2 min

Die Europäische Union und Deutschland haben sich auf einen Kompromiss in Bezug auf E-Fuels geeinigt, was den Weg für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ebnen könnte, die nach 2035 ausschließlich CO2-neutrale Kraftstoffe tanken.

Die Diskussionen über E-Fuels und das geplante Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 hatten in der EU und insbesondere in Deutschland für hitzige Debatten gesorgt. Ursprünglich sollte die EU im März eine Entscheidung über das Verbot treffen, jedoch haben Deutschland und einige andere Mitgliedstaaten, angeführt von Verkehrsminister Volker Wissing, eine Blockierung des Verbots angedroht und die Berücksichtigung von synthetischen Kraftstoffen gefordert. Infolgedessen hat die EU einen Kompromissvorschlag erarbeitet, der eine Rolle für E-Fuels in Autos mit Verbrennungsmotor auch nach dem Verbot ermöglichen würde.

Nach intensiven Verhandlungen haben sich die Bundesregierung und die EU-Kommission nun auf eine Regelung geeinigt, die es ermöglicht, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, die ausschließlich CO2-neutrale Kraftstoffe nutzen, auch nach 2035 neu zuzulassen. Diese Einigung beinhaltet konkrete Verfahrensschritte und einen verbindlichen Zeitplan, der bis Herbst 2024 abgeschlossen sein soll. „Es wurden konkrete Verfahrensschritte und ein konkreter Zeitplan verbindlich fixiert. In einem ersten Schritt soll eine Fahrzeugkategorie e-fuels-only geschaffen und anschließend in die Flottengrenzwertregulierung integriert werden. Wir wollen, dass der Prozess bis Herbst 2024 abgeschlossen ist“, so Wissing. Die Einigung wurde von verschiedenen politischen Akteuren, darunter Bundesumweltministerin Steffi Lemke, begrüßt, die betonte, dass die Entscheidung das Vertrauen in die europäischen Verfahren und die europapolitische Verlässlichkeit Deutschlands stärkt.

Trotz der Einigung bleiben Meinungsverschiedenheiten über die Vor- und Nachteile von E-Fuels bestehen. Befürworter betonen die Rolle von synthetischen Kraftstoffen als Speicher erneuerbarer Energie, während Kritiker ihre Effizienz und Umweltauswirkungen in Frage stellen. Insbesondere die Sportwagenhersteller Porsche und Ferrari haben sich für E-Fuels eingesetzt und bereits mit der Produktion solcher Kraftstoffe in Südamerika begonnen. Experten gehen aber davon aus, dass diese bis 2035 nicht in ausreichender Menge für den PKW Markt hergestellt werden können. Mit der erreichten Einigung zwischen Deutschland und der EU wird der politische Weg für die weitere  Entwicklung von e-Fuels und den damit verbundenen Technologien weiter geöffnet. Die Diskussion darum wird uns noch eine Weile begleiten.

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr – Pressemitteilung

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Hannes Dollinger

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Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.
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Norbert Seebach:

Was für ein ausgemachter Schwachsinn dieser populistische Move der Lobbygruppe „FDP“ ist, zeigt sich daran, dass selbst die Automobilindustrie keine E-Fuels will und diese bestenfalls als ein „Nischenprodukt“ sieht. Dafür hat uns diese inkompetente Clowntruppe, die hoffentlich im nächsten BT nicht mehr vertreten sein wird, in der kompletten EU zur Lachnummer gemacht und Vertrauen in die deutsche Politik nachhaltig zerstört.
Im Pkw-Bereich haben E-Fuels als maximal ineffiziente, für Otto-Normal-Verbraucher ohnehin nicht bezahlbaren Kraftstoffe keinerlei (!) Daseinsberechtigung. So langsam sollte das nun wirklich Jeder begriffen haben.
Selbst im LKW-Bereich sind Batterie-elektrische Antriebe auf dem Vormarsch – und Güter für die Langstrecke gehören sowieso endlich auf die Bahn!!! Und dennoch brauchen wir synthetische Kraftstoffe, nämlich überall dort, wo es (noch) keine sinnvollen Alternativen gibt.

Smartino:

„Angenommen ich kaufe mir meinen letzten Verbrenner in 2034. Bei guter Pflege fahre ich den als Sonntagswagen 50 Jahre.“

Und am Montag fährst du einen Montagswagen?

Alo:

Wie man über eine Technologie die gerade einmal eine Effizienz von15% hat, überhaupt nachdenken kann, ist mir ein Rätsel. Da wird Erneuerbare Energie, die man für eine Technologie mit einer Effizienz von 70% benötigt, sinn- und hirnlos vernichtet. Und Schuld ist eine lächerliche 5/% Partei. Hier fehlt ein Kanzler mit Machtwort, wobei ein Schlumpf und Machtwort auch irgendwie nicht zusammen passen…

Kona64:

Der Antrag für die geplante Erweiterung wurde Ende letzten Jahres zurückgezogen. Es dreht sich da am Ende der Welt also ein einzelnes Windrad und eine Pilotanlage aus einigen Containern produziert synthetischen Kraftstoff in homöopathischen Mengen. Porsche wird keine EFuels produzieren. Das war/ist alles nur Marketing.

Silverbeard:

Naja, gut das Unternehmen nicht nur aus dem Kaffeesatz lesen wie Du, sondern andere Großprojekte als Vergleich heranziehen.

Ich denke da z.B. an Desertec… und wie grandios das gescheitert ist.

brainDotExe:

Glaubst du den Fahrer eines Sportwagens wie dem Porsche 911er interessiert es ob der Liter E-Fuel 5€ kostet?

Ihr geht immer davon aus, dass E-Fuels, in der Diskussion hier, für die Massen an Alltagsfahrzeugen gedacht sind.
Das ist ein Irrtum.

Bei den Alltagsfahrzeugen werden sich BEVs durchsetzen. Ich fahre ja selbst eines als Alltagsfahrzeug und einen Verbrenner als Sonntagswagen.

Das Alltagsfahrzeug fahre ich unfassbar günstig, weil ich fast den kompletten Strombedarf durch die PV Anlage decken kann.
Beim Sonntagswagen interessieren mich die Kraftstoffkosten nicht, der wird keine 1000km km Jahr bewegt.

brainDotExe:

Diese eine Anlage auf der gesamten Welt will 2026 1% des deutschen Kraftstoffbedarfs decken. Also Deutschland alleine braucht in den nächsten 12 Jahren 100 Stück davon. die gesamte EU etwa 3-400.

Hier liegt dein Denkfehler.
Was glaubst du denn wie viele Verbrenner Neuwagen ab 2035 in Deutschland bzw. der EU noch neu zugelassen werden?
Ein Tipp, schaue dir mal den jährlichen Absatz vom Porsche 911er an.
Wir reden hier wahrscheinlich von Tausenden bis zehntausenden Fahrzeugen.
Dafür reichen 1% des Deutschen Krafstoffbedarfs mehr als aus.

brainDotExe:

Keine Ahnung, das wird die Zeit zeigen.
Nach aktuellem Stand reicht die Anlage in Chile für die erwarteten Porsche Verbrenner Neuwagen ab 2035 aber aus.

brainDotExe:

Ich gehe davon aus, dass Autos generell nach und nach aus den Innenstädten verbannt werden, somit wird es immer mühsamer noch ein eigenes Auto in den Städten zu halten

Du musst mal aus deiner Blase hinausschauen. Es gibt nicht nur Innenstädte bzw. Großstädte.
Viele Leute wohnen mittelständisch bzw. auf dem Land.
Diejenigen welche in Innenstädten wohnen, haben heute zum Teils schon gar kein eigenes Auto mehr.

Btw. das ist auch einer der Gründe, warum ich nie im Leben in eine Stadt ziehen würde.

brainDotExe:

Was sind denn fossile Verbrenner? Jeder Motor, der E-Fuels verträgt, verträgt auch Erölkraftstoff!

Hast du den Artikel gelesen?
Die Verbrenner, welche ab 2035 noch neu zugelassen werden dürfen, müssen E-Fuel im Tank erkennen und nur dann starten.

Und jetzt rate mal was 2035 garnatiert nicht für PKW zur Verfügung steht? Richtig E-Fuels.

Hast du eine Glaskugel?
Die Menge an E-Fuel die alleine Porsche bis dahin mit einer Anlage jährlich herstellen will, reicht für die paar tausende bis zehntausende E-Fuel Verbrenner im Jahr aus.

Das Problem sind die ganzen Verbrenner, die heute statt E-Autos gekauft werden, weil 2035 Verbrenner noch eine Alternative sind.

Glaubst du das ernsthaft?
Ich mache doch nicht meine heutige Kaufentscheidung daran fest, was ab 2035 noch an Neuzulassungen erlaubt ist.

Und die fahren dann etwa bis 2043.

Unabhängig davon, fahren die auch noch deutlich länger.
Angenommen ich kaufe mir meinen letzten Verbrenner in 2034. Bei guter Pflege fahre ich den als Sonntagswagen 50 Jahre.

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