Deutschland: Ungewisse Zukunft für Batterie-Innovationen

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Die Diskussion um die staatliche Förderung der Batterieforschung in Deutschland hat neue Impulse erhalten. Der kommissarische Bildungs- und Forschungsminister Cem Özdemir (Grüne) plant Anpassungen an der bisherigen Politik seiner Vorgängerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), so die Automobilwoche. Trotz seines Engagements können 2025 jedoch keine neuen Projekte gestartet werden. Diese Einschränkung bestätigte eine Sprecherin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Seit dem Ende der Ampel-Regierung und dem Ausscheiden der FDP aus der Regierung leitet Özdemir das BMBF übergangsweise, zusätzlich zu seinen Aufgaben im Landwirtschaftsministerium. In einer aktuellen Stellungnahme bekräftigte das BMBF, dass die Batterie weiterhin als Schlüsseltechnologie betrachtet wird. Der Minister prüft laut einer Sprecherin, wie die bestehenden Forschungsaktivitäten gestärkt werden können. Konkrete neue Projekte seien jedoch bis auf Weiteres nicht geplant.

Die Mittel für Batterieforschung sind bis 2028 vor allem für laufende mehrjährige Projekte gebunden. Wie eine Sprecherin des Ministeriums erklärte, sind für das Jahr 2025 keine finanziellen Ressourcen für den Start neuer Vorhaben vorgesehen. Erst nach Verabschiedung des Bundeshaushalts könne entschieden werden, ob ab 2025 weitere Fördermittel bereitstehen. Eine Prognose hierzu sei derzeit nicht möglich, da dies von den Beschlüssen der künftigen Bundesregierung abhängt.

Die Unsicherheiten bezüglich der Förderung dürften mindestens bis zur Bildung einer neuen Bundesregierung nach der Bundestagswahl bestehen bleiben. Neben den Grünen haben auch CDU und CSU ihre Unterstützung für die Batterieforschung signalisiert. In einer aktuellen Anhörung der Union bekräftigte die Fraktion ihren Willen, eine starke Batterieforschung in Deutschland zu ermöglichen. Dabei unterstrichen die Abgeordneten die Bedeutung der Technologie für die Zukunft der Mobilität und Energiewende.

Die Diskussion um die Zukunft der Batterieforschung zeigt, wie stark politische Entscheidungen von haushaltspolitischen Rahmenbedingungen abhängen. Der Verlauf der nächsten Monate wird maßgeblich darüber entscheiden, ob Deutschland seine Position in diesem Technologiebereich stärken kann oder ob andere Länder die Führung übernehmen.

Quelle: Automobilwoche – Vorerst keine Förderung der Batterieforschung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Udo M.:

Offensichtlich nimmt man es mit der Energiewende doch nicht so ernst?
Um überschüssigen Strom, der EE speichern zu können sind Batterien unabdingbar, genauso wie für die E-Mobilität. Allerdings benötigt man dabei verschiedenen Arten von Batterien, im E Auto benötigt man leichte und vor allen schnell abrufbare Energie oder man verwendet 2 Arten von Batterien, eine kleine für den Fahrmodus (Puffer) und eine 2. für die Speicherung, ähnlich wie bei Plug in Hybriden oder Brennstoffzellen, die nur die kurze Beschleunigung bzw den Bremsstrom, Energie aufnehmen oder abgeben und an die große Batterie bei Bedarf weiterleiten oder abrufen.
Man benötigt doch bestimmt nicht einen 77kWh Akku der die selben Voraussetzungen hat und den Strom speichert, bereit stellt oder eben eine Art Pufferbatterie, die nur Leistung bereitstellt, die von der großen Batterie entsprechend „nachgeliefert“ wird.
So oder ähnlich könnte ich mir auch preiswerte Akkusysteme vorstellen. die auch deutlich günstiger sein sollten.
Ein solche ähnliches System wurde bereits von der Firma Obrist entwickelt, welches einen Pufferakku beinhaltet und einen kleinen Vielstoffmotor (mit dem man das Auto selbst nicht bewegen könnte), der nur einen Generator antreibt und dieser den Akku mit Stromversorgt. Leider scheint sich das System nicht bewährt oder vielleicht sogar keiner will, weil es zu einfach ist. Wäre ja nicht das Erste System oder Entwicklung die in der „Schublade“ verschwindet.
Deutschland hat nicht die Fläche, um noch mehr Windkraftwerke und Solarmodule aufzunehmen, abgesehen von der Wetterabhängigkeit, der Erzeugung.
Auch gibt es nicht besonders viele Möglichkeiten für Geothermie, Wasserkraft oder Pumpspeicherwerke.
Also sollte man auch die Entwicklung der Akkuforschung vorantreiben und nicht warten, was China gerade macht und hoffen, das man es „billig“ kaufen kann.
Ähnlich ist es doch mit dem Verbundnetz.
Deutschland hofft billigen Strom einkaufen zu können. wenn die eigene Erzeugung nicht mehr Schritt halten kann mit dem Bedarf.
Sicherlich ist es günstigen Billigstrom zu kaufen, als selbst teure Anlagen im Betrieb zu halten oder zu bauen aber ob dieses auf die Dauer die richtige Entscheidung ist, zeigt sich doch schon jetzt, dass einige androhen Deutschland keinen Strom mehr zu liefern. Von den viel versprochenen Gaskraftwerken sind viele noch gar nicht geplant geschweige am Netz.

Für stationäre Akkus ist es doch ähnlich, hier muss man nicht unbedingt auf Gewicht, Temperatur und Volumen achten, da die Bedingungen deutlich besser bereit gestellt werden können, als im Auto. Der E-Antrieb ist nun einmal, im Moment, die effizienzteste Art der Fortbewegung und Gütertransports.
Selbst die Heizung hat sich als solches herausgestellt, in Verbindung mit Strom auch Wasser zu erwärmen, statt umständlich über Gas oder Kohle.
Dies alles erfordert aber eine gewisse Forschung, dazu natürlich auch Geld.
Wir sollten uns entscheiden, ob die Energiewende nur ein Alibi ist, um den Bürgern das Geld aus der Tasche zu ziehen oder ernst gemeint ist.
Dann mit allen Konsequenzen, die natürlich auch eine Forschung beinhaltet.
Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass Solarzellen und Bestandteile der Windkraftwerke alles andere als „umweltfreundlich“ sind, nämlich in dem Moment, wenn sie nicht mehr funktionieren und entsorgt werden müssen. Auch hier fehlt es an Forschungen, um diese Materiealien wieder verwenden zu können, ohne die Umwelt zusätzlich zu belasten. Bisher wird es einfach vergraben oder verbrannt.
Alte Akkus, die im Auto nicht mehr Verwendung finden, weil die Leistung nachgelassen hat, müssen auch in den Kreislauf zurückgebracht werden oder eben in stationären Anlagen eingesetzt werden. Eigentlich gehört zu jedem Wind- oder Solarpark eine solche Akkustationen, um eben überschüssigen Strom zu speichern und bei „Flaute“ abgeben zu können, damit die Anlagen, in Spitzenzeiten (der Stromerzeugung) nicht abgeregelt werden müssen.
Der Bedarf sollte also groß genug sein?
Die Forschung hat also noch viel zu tun, die nicht immer im direkten Zusammenhang mit der Energiewende stehen.
Man spart hier deutlich an der falschen Stelle, dies sind keine „Schulden“ sondern eine Investition in die Zukunft.

Sascha:

Um bei den anderen Mithalten zu können müsste es eine europäische Lösung ähnlich wie Airbus sein. Das wäre die beste Chance um mit China mithalten zu können.
Nur europäisch scheint es nicht gewollt zu sein…

Daniel W.:

Die deutsche Autoindustrie rechnet bei ihren Zulieferern mit einem sehr spitzen Bleistift.

Wer von den deutschen Autoherstellern soll die teuren deutschen Batterien kaufen?

Deutschland hat kein Geld für die Batterieforschung, wer zahlt die Subventionen?

Deutschland sollten den Traum von einer Batterieproduktion besser begraben.

Oder Firmen und Mitarbeiter aus China machen das gegen eine Zollfreiheit.

Deutschland und die E-Mobilität, ein Kampf gegen die Verbrennerlobby.

Sind die nächsten 4 Jahre unter Trump und Merz verlorene Jahre?

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