Deutschland und Algerien gründen Wasserstoff-Taskforce

Cover Image for Deutschland und Algerien gründen Wasserstoff-Taskforce
Copyright ©

Shutterstock / 71124136

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Deutschland und Algerien wollen stärker bei der Herstellung von grünem Wasserstoff zusammenarbeiten. Algerien soll insbesondere beim Aufbau einer Wasserstoffinfrastuktur und -produktion unterstützt werden. Beide Länder gründen dazu im Rahmen ihrer Energiepartnerschaft eine bilaterale Wasserstoff-Taskforce. Außerdem soll auch eine Wasserstoffpilotanlage installiert werden. Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Grüne), und der algerische Minister für Energie und Bergbau, Mohamed Arkab, unterzeichneten dafür in Algier eine entsprechende Absichtserklärung.

Deutschland und Algerien pflegen seit 2015 eine enge Energiepartnerschaft. Diese wollen wir jetzt erweitern und Algerien darin bestärken, zukünftig verstärkt grünen Wasserstoff zu produzieren, dafür mehr in Solar- und Windenergie zu investieren und somit neue eigene Wertschöpfung zu schaffen“, sagte Habeck in Algier. Deutschland wolle Algerien dabei „mit Know-How und technischer Expertise unterstützen“, außerdem stünden Deutschland und die EU als potentielle Abnehmerländer für grünen Wasserstoff bereit. Jetzt gehe es darum, „die notwendigen technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für Wasserstofflieferungen zwischen Algerien und Europa zu schaffen.“

Die algerisch-deutsche Wasserstoff-Taskforce soll die Rahmenbedingungen für die Produktion, die Speicherung und den Transport von grünem Wasserstoff sowie dessen Derivaten fördern. Durch die bilaterale Kooperation sollen privatwirtschaftliche Investitionen in beiden Ländern unterstützt werden, um zur Energiesicherheit in Europa und gleichzeitig zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beizutragen.

Die Unterzeichnung der Absichtserklärung folgte einem hochrangigen Austausch mit den beteiligten Ministern, Wirtschaftsvertretern und Experten, die sich zuvor in einem Roundtable intensiv zu Potentialen und Herausforderungen des Ausbaus von Erneuerbaren Energien, Wasserstoff, Finanzierung, Transport und Abnahme austauschten. Dazu eingeladen waren auch Vertreter der Europäischen Kommission, Italiens, Österreichs und Tunesiens, die gemeinsam die Schaffung eines „südlichen H2-Korridors“ unterstützen.

Bestehende Gaspipelines sollen künftig Wasserstoff transportieren

Dieser sieht den Um- und Ausbau des bestehenden Gaspipelinekorridors für erneuerbaren Wasserstoff vor, von Algerien über Tunesien, Italien und Österreich bis nach Süddeutschland. Algerien beabsichtigt, ein wichtiger Produzent von grünem Wasserstoff zu werden und will bis 2040 dazu in der Lage sein, 10 Prozent des EU-Bedarfs zu exportieren. Das Land könnte dadurch seine eigene wirtschaftlichen Perspektive verbessern, neue Arbeitsplätze schaffen und seinen Energiesektor schrittweise weg vom Gas bewegen. Der „südliche H2-Korridor“ soll zur Energieversorgungssicherheit in Europa beitragen und ist laut dem Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ein wichtiger Baustein in der Diversifizierung von Energieimporten.

Der Roundtable fand im Rahmen der algerisch-deutschen Energiepartnerschaft statt. Diese ist eine ressortübergreifende Plattform für den energiepolitischen Dialog zwischen Deutschland und Algerien. Ziel ist es, sich zu aktuellen energiepolitischen Entwicklungen auszutauschen und gemeinsame Projekte, insbesondere zum Ausbau erneuerbarer Energien, zu mehr Energieeffizienz und Wasserstoff voranzutreiben. Die bilaterale Energiepartnerschaft wird von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des BMWK umgesetzt.

Quelle: BMWK – Pressemitteilung vom 08.02.2024

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Kommentare

Ähnliche Artikel

Cover Image for Alpine A110: Vom Klassiker zum E-Sportwagen

Alpine A110: Vom Klassiker zum E-Sportwagen

Sebastian Henßler  —  

Alpine stellt die Produktion der A110 Mitte 2026 ein. Die Ikone macht Platz für eine vollelektrische Zukunft auf neuer Plattform.

Cover Image for Italien: Neue E-Auto-Förderung innerhalb 24 Stunden ausgeschöpft

Italien: Neue E-Auto-Förderung innerhalb 24 Stunden ausgeschöpft

Michael Neißendorfer  —  

Fast 600 Millionen Euro macht Italien für den Kauf neuer E-Autos locker. Und nach kaum mehr als 24 Stunden ist der gesamte Fördertopf aufgebraucht.

Cover Image for Mercedes-Benz GLC ab gut 71.000 Euro bestellbar

Mercedes-Benz GLC ab gut 71.000 Euro bestellbar

Michael Neißendorfer  —  

Ab sofort nimmt Mercedes-Benz Bestellungen für den neuen elektrischen GLC entgegen. Der Listenpreis startet bei 71.281 Euro, die Leasingraten bei 475 Euro.

Cover Image for MAN liefert 100 Elektrobusse für Südafrika

MAN liefert 100 Elektrobusse für Südafrika

Michael Neißendorfer  —  

Es ist der bislang größte Elektrobus-Auftrag von MAN außerhalb Europas – und ein starkes Signal für die wachsende Bedeutung internationaler Märkte.

Cover Image for Der neue Peugeot E-208 könnte mächtig viel Reichweite bieten

Der neue Peugeot E-208 könnte mächtig viel Reichweite bieten

Daniel Krenzer  —  

Auch der kommende Opel Corsa Electric könnte mit einem deutlich größeren Akku als bisher auf den Markt kommen.

Cover Image for Hyundai Ioniq 5 startet aufgefrischt ins neue Modelljahr

Hyundai Ioniq 5 startet aufgefrischt ins neue Modelljahr

Sebastian Henßler  —  

Hyundai strukturiert den Ioniq 5 neu: mehr Komfort, klarere Ausstattungslinien und praktische Details für Alltag, Familie und digitale Vernetzung.