Daimler will Lkw-Sparte an die Börse bringen – Alternative Antriebe im Fokus

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Mercedes-Benz

Wolfgang Plank
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Daimler will seine Nutzfahrzeugsparte abspalten und bis Ende dieses Jahres an die Börse bringen. Wie der Automobilkonzern mitteilte, veranlassten Vorstand und Aufsichtsrat die Prüfung einer solchen Ausgliederung und die Vorbereitung eines Börsengangs von Daimler Truck in Frankfurt. Dadurch soll das bisherige Geschäft in zwei unabhängige Unternehmen aufgeteilt werden. Daimler Truck wird im Zuge dessen volle unternehmerische Freiheit mit einem unabhängigen Aufsichtsratsvorsitzenden erlangen. Daimler selbst soll anschließend in Mercedes-Benz umbenannt werden.

„Dies ist ein historischer Moment und der Anfang für eine tief greifende Umgestaltung des Unternehmens“, sagte Daimler-Chef Ola Källenius. Die beiden neuen Einzelunternehmen für Autos und Nutzfahrzeuge seien „in Industrien tätig, die sich technologisch und strukturell umfassend verändern“. Diesen Wandel könnten sie effektiver gestalten, wenn sie dabei als unabhängige Einheiten agierten. „Das macht sie deutlich stärker und wettbewerbsfähiger.“ Im Zuge der Neustrukturierung ist sowohl bei Mercedes-Benz als auch bei Daimler Truck die Unterstützung durch Finanz- und Mobilitäts-Dienstleister geplant.

„Wir wollen bei alternativen Antrieben und bei der Automatisierung weiterhin führend sein“, erklärte Truck-Vorstandschef Martin Daum. „Mit unseren batterie-elektrischen und Brennstoffzellen-getriebenen Lkw haben wir bereits klar definiert, wie die Zukunft aussehen wird.“ Der Chef des Daimler-Gesamtbetriebsrats spricht sich ebenfalls klar für die Pläne aus: „Die Transformation unserer Industrie schreitet schnell voran“, sagt Michael Brecht. „Damit wir Schritt halten können, müssen wir mutiger und mit schnelleren Entscheidungen Investitionen in Innovationen tätigen.“

Daimler Truck ist der weltweit größte Hersteller von Lkw und Bussen mit führenden Marktpositionen in Europa, Nordamerika und Asien. Mit mehr als 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vereint das Unternehmen sieben Marken unter einem Dach: BharatBenz, Freightliner, Fuso, Mercedes-Benz, Setra, Thomas Built Buses und Western Star. 2019 wurden rund eine halbe Million Trucks und Busse an Kunden ausgeliefert. Der Umsatz belief sich auf 40,2 Milliarden Euro bei Daimler Trucks und 4,7 Milliarden Euro bei Daimler Buses.

Daimler plant im Rahmen der Transaktion, die Mehrheit an Daimler Truck an seine Aktionäre abgeben und nur eine Minderheitsbeteiligung zu behalten. Die Konzernführung strebt an, mit dem neuen Unternehmen die Kriterien für den deutschen Leitindex Dax zu erfüllen. Einzelheiten sollen den Aktionären bei einer außerordentlichen Hauptversammlung im dritten Quartal 2021 vorgestellt werden.

Quelle: Daimler – Pressemitteilung vom 3. Februar

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Raymond:

Dies sagt mir nur eins, das man in die Chefetage in Stuttgart unsicher ist in welche Richting sich man mit dem LKW Geschäft bewegen soll. Dann lieber absplitten und der Ertrag voll für die Transformierung des PKW Geschäfts einsetzen.
Glaube das mehrere alteingesessene Konzerne im Moment mit diesem Spagat leben.

Daniel W.:

… und der könnte aus China kommen.

Wolfbrecht Gösebert:

Wenn es tatsächlich so kommt, dass

  • aus Daimler »Daimler-Trucks« ausgegliedert wird und an die Börse geht
  • und
  • der verbleibende „Rest“ dann in Mercedes-Benz umbenannt wird,

dann halte ich es für mehr als möglich, dass das verbleibende „Mercedes-Benz-Mäuschen“ binnen Kurzem durch einen der Großen am Markt geschluckt wird

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