China setzt Exportbremse für Batterie-Rohstoff

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Inmitten wirtschaftlicher Unsicherheiten hat China angekündigt, den Export von für die Batterieherstellung essenziellen Graphitprodukten zu beschränken. Ab dem 1. Dezember dieses Jahres müssen inländische Exporteure eine offizielle Genehmigung für den Export mehrerer Graphitprodukte beantragen, so das Handelsministerium in Peking.

Die chinesische Regierung begründet diese Entscheidung mit dem Ziel, die „Sicherheit und Stabilität der globalen Liefer- und Industrieketten“ zu gewährleisten. Ferner betonte das Ministerium die Notwendigkeit eines „verstärkten Schutzes der nationalen Sicherheit und Interessen“. Es wurde zudem klargestellt, dass diese Regelung nicht gegen ein spezifisches Land gerichtet sei.

China spielt eine dominante Rolle in der globalen Graphitindustrie. Es ist nicht nur der größte Produzent, sondern auch der Hauptexporteur dieses Rohstoffs. Das Land verarbeitet mehr als 90 Prozent der globalen Graphitproduktion zu einem Material, das in nahezu allen Batterien für Elektroautos eingesetzt wird. Dieser dunkle Kohlenstoff ist für seine hohe Leitfähigkeit bekannt und daher von zentraler Bedeutung für die Elektromobilität. Insbesondere in der Automobilindustrie wird er in Lithium-Ionen-Batterien verwendet. Aber nicht nur in der Automobilindustrie ist Graphit unverzichtbar. Auch Branchen wie die Gießerei- und Stahlindustrie setzen auf diesen Rohstoff. Für viele ist Graphit zudem als Bestandteil von Bleistiftminen bekannt.

Die Hauptabnehmer von Graphit aus China sind laut Zolldaten des Landes Japan, die USA, Indien und Südkorea. Es gibt Spekulationen darüber, ob politische Spannungen den Hintergrund für diese Exportbeschränkungen bilden. Einige Experten interpretieren die neuen Exportkontrollen als Chinas Antwort auf die US-Sanktionen im Technologiebereich. Es wird angenommen, dass China mit dieser Maßnahme auf die vorgeschlagenen Einschränkungen von US-Investitionen im Land reagiert. Ferner gibt es Berichte, dass China Bedenken hinsichtlich der EU-Kommission geäußert hat. Diese prüft die Einführung von Anti-Dumping-Zöllen, da sie befürchtet, dass kostengünstige Elektroautos aus China die europäische Automobilindustrie bedrohen könnten.

Insgesamt zeigt diese Entwicklung, wie eng verflochten und komplex die globalen Handels- und Industrieketten sind. Die Entscheidungen eines Landes können weitreichende Auswirkungen auf viele Sektoren und Regionen haben.

Quelle: Spiegel.de – China schränkt Export von wichtigem Batterierohstoff Grafit ein

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Robert:

da täuschen sie sich China lässt nich nichts mehr gefallen vom Westen wie Früher die Weltherschaft des Westen geht dem Ende entgegen (Zeitenwende wie auch Herr Scholz das schon sagte) und Rohstoffe? China hat sich in Afrika schon eingekauft und alle wichtige Rohstoffe Lieferungen sich auf Jahrzehnte schon gesichert genauso wie auch beim Gas aus Russland und arabischen staaten 30 Jahresverträge abgeschlossen. Es wird schwer für Europa noch an genügend Rohstoffe zu kommen, und die die wir bekommen können werden teuer sein. mit russland hat sich europa schon ins eigen Knie geschossen. weil Russland eines der Rohstoffreichsten Länder der Erde ist. welche Rohstoofe hat deutschland? so gut wie gar keine. Bildung war bisher der wichtigste Rohstoff Deutschlands aber der wird schon seit Jahren massiv vernachlässigt (Lehrermangel, schlecht ausgestattete Schulen usw.)
zu glauben man könne sich von Russland und China unabhöängig machwen ist ein Märchen
sieht man ja Europa kauft nach wie vor riesige Mengen an Energie aus Russland ein zwar nicht mehr direkt aber eben über Umwege (indien und andere Länder) auch die USA beziehen nach wie vor große Rohölmengen aus russland und soweit ich weiss auch große Mengen an Getreide weil sie selber nicht mehr genug anbauen können (dank Monsantos Unkrautvernichtungsmitteln)

Robert:

was hat man denn erwartet? USA verhängen ständig Sanktionen auf irgendwelche Bauteile, die EU will jetzt Zölle verhängen ist doch logisch das sich das China nicht gefallen lässt und Gegenmassnahmen ergreift

Steven B.:

Ich denke, dass die Chinesen schon anfangen, bzw. angefangen haben – den Markt in einer Art zu kontrollieren und zu regeln, welcher der Entwicklung der E-Mobilität auf lang nur Schaden zufügen wird. Europa und Amerika haben sich diesbezüglich bereits positioniert und treiben eneorm viele Entwicklungen in Sachen der Stabilität von Lieferketten voran. Die Produktion dieser Materialien wird nach und nach in den besagten Regionen vorangetrieben, da die Rohstoffe auch dort verfügbar sind, bisher war der Preis zu Gunsten der Chinesen entscheidend, in Zukunft wird dieser zwar primär bleiben, aber die Kosten in der Produktion werden kontinuirlich gesenkt, um teure Zuküfe von Rohstoffen zu kompeniseren. Ich vermute schon, dass die Chinesen langfristig selbst den Schaden tragen werden. Der Westen hat den Kapitalismus, wie auch die Marktwirtschaft im Blut und weiss wie er zu reagieren hat. sollte China hier in der Art vorgehen, dann wird man feststellen, dass man sich genauso von China unabhängig machen kann, wie man es bereits mit Russland und dem Öl und Gas durchgezogen hat. Die Zeiten sind nicht einfach und erfordern derzeit für alle Beteiligten einen enormen Umdenkprozess dem wir uns stellen müssen.

Korea:

Die Importequellen müssen vielfältiger aufgestellt werden.
Unabhängiger ist auch kurzfristig nicht umsetzbar.

Das ist links-grüne Utopie und nimmt die Masse nicht mit.
Natrium-Akkus sind noch weit weg von der großen Serienfertigung.

ÖPNV und ÖFV wird sich durch Streiks, Personalmangel (Wochenenddienste/Nachtschichten) und überbordender Kosten nicht weiterentwickeln.
Wir müssen realisieren, dass die Antriebswende und autonomer Individualverkehr hier die größere Rolle spielen.

Weiterhin muss aufgeklärt werden, dass nicht alle in der Stadt leben können. Die steigenden Preise und Mieten regulieren hier den Markt und das muss allen wieder bewusst werden.
Eine Überregulierung kann nicht alles im Blick haben.
Die Kostensteigerung für Wohnraum müsste man für einheimische private Eigenbedarfskäufer priorisieren. Damit Investoren die Preisspirale nicht unnötig antreiben (Dänemark und Schweden machen es vor).
Außerdem könnten mit dem entsprechenden Bewußtsein die kleineren Städte und Dörfer wiederbelebt werden.

Daniel W.:

Wenn die Energiewende in der EU wirklich gelingen soll, dann muss die EU viel unabhängiger von Importen werden, aber das betrifft nicht nur die Akku-Rohstoffe aus China, sondern auch die zukünftig geplanten Importe von Wasserstoff und E-Fuels aus Afrika und Südamerika.

Sollte China die Konflikte zwischen Russland und der Ukraine sowie jetzt auch zwischen Israel und den arabischen Staaten als Chance nutzen, um Taiwan anzugreifen, dann hätte wir den 3 Weltkrieg und die reduzierten Exporte von Akku-Rohstoffen aus China würden zur Nebensache.

Die EU muss also viel unabhängiger von Importen werden und wenn man in Deutschland die Zahl der Autos insgesamt massiv reduziert, dann spart das massiv bei den Rohstoffen und dann könnten sie auch etwas teurer sein und es wäre unterm Strich trotzdem günstiger.

Ich sehe die Zukunft in Deutschland und in der EU eh in sehr viel weniger Autos, dafür in mehr ÖPNV, Schienenfernverkehr, Radwegen und Pedelecs ohne und mit Dach – allerdings müssten bei diesen die Preise in etwa halbiert werden, damit sie sich gegenüber L6e-Fahrzeugen lohnen.

Bei den Häusern und Wohnungen sehe ich die Klimaanlagen als Standard wegen der Hitzewellen infolge des Klimawandels, diese könnten im Winterhalbjahr auch die neuen Heizungen für Leute mit wenig Geld werden. Vor allem, wenn ein starker PV- und Windrad-Ausbau gelingt und der dann reichlich vorhandene Ökostrom günstig für die Verbraucher wird.

Günstige Stromspeicher auf Natrium-Basis für die Wohnungen und Keller der Häuser wären eine große Chance und diese Stromspeicher dürften auch ein hohes Gewicht von einige Tonnen haben, ähnlich den Heizöltanks, dann wäre die Energieversorgung der Bürger weitgehend autark.

Dann noch viele grüne Stadte, damit man sich in der Zukunft auch im Sommer noch draußen aufhalten kann, ohne bei 40° C im Schatten kurz vor dem Hitzeschlag zu stehen.

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