Zwei chinesische Hersteller wollen Autos in Graz bauen lassen

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In Graz könnten bald Autos von chinesischen Herstellern montiert werden. Symbolbild: Shutterstock / 2538265259

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Mit der Insolvenz von Fisker sowie gestrichenen Aufträgen von Jaguar und Ineos ist im Magna-Werk in Graz eine Lücke in der Auslastung entstanden. In wenigen Wochen sollen aber offenbar zwei neue Kunden die Produktionsstätte in der Steiermark für ihre Modellpalette nutzen, berichten mehrere österreichische Medien. Demnach handelt es sich dabei um Xpeng und die Guangzhou Automobil Group (GAC). Allerdings soll es sich dabei zumindest zunächst einmal um eher kleinere Aufträge handeln.

„Allerdings muss man festhalten, dass es sich hierbei um eine spezielle Fertigung handelt und vorerst nicht unbedingt das ganz große Geschäft für Magna ist“, schreibt die Kleine Zeitung. So werde Magna-Steyr in einer Stand-Montage lediglich Autos nach der sogenannten SKD-Methode (Semi Knocked Down) bauen. „Dabei handelt es sich um eine Exportstrategie, bei der aus China vorgefertigte Baugruppen und Teile angeliefert werden und die Modelle erst im Importland mit einem starken Dutzend Komponenten wie Achsen und Motoren komplettiert und fertiggestellt werden“, heißt es weiterhin.

Teilmontage reicht zur Zollumgehung

Doch dies reicht demnach aus, um die EU-Strafzölle auf in China gefertigte Elektroautos zu umgehen. Zudem sei es für die chinesischen Autohersteller attraktiv, lediglich eine Kleinserie zu produzieren – zumindest solange die Verkaufszahlen in Europa nicht stärker an Fahrt aufnehmen. Für Magna sei es indes die Chance, Kunden mit längerfristigem Wachstumspotential an sich zu binden. Dass aus der Steiermark ausgerechnet Kontakte nach China zustande gekommen sind, sei dabei keine Überraschung. Die Kleine Zeitung schreibt nämlich weiter: „Magna verfügt in China über einen exzellenten Ruf, unterhält seit zwei Jahrzehnten in Fernost dutzende Standorte und ist nahezu für alle relevanten Hersteller tätig.“

Es ist auch gut möglich, dass die beiden chinesischen Hersteller in der Lieferkette auf dem Weg nach Graz zusammenarbeiten werden. Denn wie GAC kommt auch Xpeng aus der Metropole Guangzhou. Während Xpeng als großer Hoffnungsträger in Sachen KI-gestützte Elektroautos gilt, hat GAC mehrere Marken für Elektroautos, Hybride und Verbrenner im Portfolio. Aufgrund der Strafzölle könnten aber vor allem die Elektroauto-Marken HypTec und Aion für Graz relevant werden.

Quelle: Kleine Zeitung – Zwei chinesische Hersteller im Landeanflug auf Magna und Graz

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Punica:

Da die E-Autos nun Star besteuert werden hat sich das Thema wieder ins Abseits gestellt für mich auf jeden Fall
Da kann ich gleich beim Fossilien bleiben da Spar ich Ma nix mehr.

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