2800 Kilometer am Stück: Wasserstoffzug stellt Rekord auf

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Stadler

Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 2 min

Für das Schweizer Unternehmen Stadler ist es nicht der erste Weltrekord: Mit nur einer Tankfüllung fuhr der Brennstoffzellenzug Flirt H2 2803 Kilometer. Das ist die längste Strecke, die ein mit Wasserstoff betriebener Personenzug bisher ohne Nachtanken zurückgelegt hat. Unter Aufsicht eines Guiness-Weltrekord-Teams fand der Rekordversuch vom 20. bis 22. März im amerikanischen Bundesstaat Colorado statt. Dabei war der Brennstoffzellenzug mehr als 46 Stunden auf einer Teststrecke des Technologieunternehmens Ensco in Pueblo unterwegs. Die Fahrt endete schließlich mit einem Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde.

Den Flirt H2 stellte Stadler 2022 auf der Fachmesse Innotrans in Berlin vor. Laut eigenen Angaben des Schweizer Unternehmens wurde der erste Flirt H2 bereits 2019 in die USA verkauft. Er sei der erste mit Wasserstoff betriebene Zug für den amerikanischen Personenschienenverkehr gewesen. In dem Zug befinden sich 108 Sitzplätze und eine Reihe an Stehplätzen. Der Flirt H2 besteht aus den beiden elektrisch angetriebenen Endwagen und dem Mittelwagen, auch Powerrack genannt. Dort befinden sich die Wasserstofftanks und die Brennstoffzellen, die Strom in Traktionsakkus einspeisen. Diese Akkus wiederum versorgen den Antrieb mit Strom. Gleichzeitig wird in sie die kinetische Energie eingespeist, die beim Bremsen entsteht. Für den Wasserstoffzug gibt der Hersteller selbst eine Reichweite von 460 Kilometern und eine Maximalgeschwindigkeit von 127 km/h an. In weniger als 30 Minuten sollen die Wasserstofftanks aufgefüllt sein.

Stadler setzt mit der kontinuierlichen Entwicklung innovativer Technologien konsequent auf die Zukunft des Schienenverkehrs mit alternativen Antrieben. Mit der Nutzung von Wasserstoff als Energiequelle leisten wir einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz und gestalten das nachhaltige und emissionsfreie Reisen von morgen„, äußerte sich Martin Ritter, CEO von Stadler in den USA. Der Brennstoffzellenzug basiert dabei auf dem Flirt, der ursprünglich dieselelektrisch oder elektrisch per Strom aus der Oberleitung angetrieben wird. Mit einer Akku-betriebenen Variante, dem Flirt Akku, stelle Stadler bereits 2021 einen Rekord für die längste Zugfahrt im Akkubetrieb auf. Der Zug legte ohne zu laden eine Strecke von 224 Kilometern, von Berlin nach Warnemünde, zurück.

Entwickelt hat Stadler den Flirt H2 für die San Benardino County Transportation Authority (SBCTA) in Kalifornien. Der Einsatz in dem US-Bundesstaat stellt besondere Anforderungen, da der Zug für eine Umgebungstemperatur von bis zu 49 Grad ausgelegt werden musste. Neben der kalifornischen Verkehrsbehörde Caltrans haben auch die italienischen Bahnbetreiber mehr als ein Dutzend Wasserstoffzüge bestellt.

Quellen: Golem – Wasserstoffzug fährt 2800 Kilometer ohne zu tanken / Wirtschaftswoche – Zug stellt Langstreckenrekord mit Wasserstoffantrieb auf / www.stadlerrail.com

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Wolfbrecht Gösebert:

Du mußt nicht versuchen, von Deinem Unverständnis von »“Zwischenladen” mit Ladeinseln“ und „Anfahrstrecken“« abzulenken.

Captain Ahab:

Nachvollziehbar.
Wenn man die Froschperspektive voraussetzt.

Frank:

Du erklärst es hier immer so toll und wenn man dann dein Wissen bei den Stromversorger zur Frequenzstabilisierung mit BEV vor bringt oder deine 60km pro Taxi / Schicht lachen alle (2/3 davon sind An- und Abfahrten), oder deine Elektrotraktoren….., aber ich gebe dir recht, theoretisch kann man an jeden Bahnhof laden, oder jede Stunde zum laden ins nächste Dorf fahren und wenn man nur 22kW Ladesäule hat dauert es halt fünfeinhalb Stunden mit den Traktor.

Wolfbrecht Gösebert:

„… Europa ist nicht grösste Kontinent der Welt! Denkt bitte global!“

Nö – Du wirst schlicht hinnehmen müssen, dass ich meine Aussagen für einen in Europa hergestellten Zug auf den Nutzen in Europa beschränke, weil ich den (dank einiger regionaler Kenntnisse) auch am ehesten beurteilen kann!

Wolfbrecht Gösebert:

„Wer lenkt da ab?“
Du, weil Du
1• zum wiederholten Mal die Sachfragen zur Relevanz von 1.000 km und mehr für EU nicht beantwortest
und
2• immer noch den Eindruck machst, dass Du „Zwischenladen“ mit Ladeinseln und Anfahrstrecken nicht verstanden hast, aber das kannst Du ja immerhin noch nachholen … dann nämlich können z.B. auch bei 140 km Streckenlänge und auch mehr zwei Züge den ganzen Tag fahren!

Wolfbrecht Gösebert:

„… natürlich könnte die Akku Triebzüge eine Strecke von 70km schaffen[,] ohne … man müsste halt den Akku austauschen um gleich wieder zurück zu fahren.“

Schade, dass Du „Zwischenladen“ mit Ladeinseln und Anfahrstrecken nicht verstanden hast, aber das kannst Du ja noch nachholen … dann nämlich können z.B. auch bei 140 km Streckenlänge und mehr zwei Züge den ganzen Tag fahren!

Wolfbrecht Gösebert:

„Eigentlich eine geniale Idee Oberleitungen nur partiell einzusetzen.“

Ja, diese Idee wurde hier auf EAN aber schon vor *mehreren Jahren* von div. Diskussions-Teilnehmern positiv aufgenommen.
Schade, dass die Suchfunktion hier eher nur spärlich entwickelt ist!

Damit kann man nämlich (zumindest in Europa) BE-Züge bei passender Auslegung auf Nebenstrecken – deren nachträgliche Elektrifizierung • zu teuer ist und zusätzlich • auch zu lange dauern würde – praktisch ohne *separates* Nachladen fahren!

Captain Ahab:

Wer lenkt da ab?
Es geht weder um 2’800 noch um 1’000 km, sondern um die 80 km, die offenbar für den BEV- Zug die Limite darstellen.

Frank:

Das hast Du falsch verstanden, nicht an einen Stück sondern den ganzen Tag hin und her, natürlich könnte die Akku Triebzüge eine Strecke von 70km schaffen ohne zwischen Wagen und ohne Heizung, man müsste halt den Akku austauschen um gleich wieder zurück zu fahren.
In Brandenburg will man bis 2037 einzelne Strecken von 140 km länge mit Akku Triebzüge bedienen, zwei Züge mit je 9.000 kWh einer fährt und einer wird geladen, sollte funktionieren.

Mr.Hu:

Für Nebenbahnen sicherlich eine Reizvolle Idee, nur mit Güter- und Hochgeschwindigkeitsverkehr leider unvereinbar. Die Oberleitung muss bleiben.

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