BMW sieht Wasserstoff in der Produktion als Schlüsseltechnologie der Zukunft

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Im Hinblick auf wirksamen Klimaschutz und nachhaltige Mobilität hat sich die BMW Group klare Ziele bis 2030 gesetzt. Das bezieht sich auf die Produkte und die Produktion gleichermaßen. Während Serienfahrzeuge mit Brennstoffzelle noch ein Nischendasein fristen, sind Brennstofffahrzeuge in der Produktion schon seit Jahren im Einsatz. „Wir lösen die umweltpolitischen Herausforderungen durch technologische Innovation. Technologie ist der Schlüssel zur Zukunft. Das ist unsere konstruktive Antwort zum Klimaschutz“, sagt Hans-Peter Kemser, der Leiter des BMW Group Werk Leipzig. Als „Grünes Werk“ will der Standort Leipzig künftig nicht nur CO2-neutral, sondern sogar CO2-frei produzieren. „Unsere Vision ist die vollständige Dekarbonisierung der Produktion durch den Ersatz von fossilen Brennstoffen mittels Grünem Wasserstoff als Energieträger der Zukunft“, betont Hans-Peter Kemser.

Deshalb freute er sich besonders, Gastgeber beim Wasserstoffgipfel Mitteldeutschland zu sein, der vor wenigen Tagen im BMW Group Werk Leipzig stattfand. In Anwesenheit von Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Kai Emanuel, Landrat des Landkreises Nordsachsen, Henry Graichen, Landrat des Landkreises Leipzig sowie Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Egbert Geier, Bürgermeister der Stadt Halle, tauschten sich Gäste aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Wissenschaft vor Ort aus. Parallel wurde die Veranstaltung in einem Livestream übertragen. Themen des Gipfels waren Anwendungs- und Investitionsvorhaben sowie der Aufbau einer flächendeckenden Wasserstoffinfrastruktur bis 2030 im Raum Halle und Leipzig.

In seiner Rede zur Begrüßung der Gäste formulierte Hans-Peter Kemser die drei großen Herausforderungen zur Nutzung von Wasserstoff, die momentan im Leipziger Werk zusammen mit Partnern aus Politik und Wirtschaft intensiv geprüft und bewertet werden: „Wie kommt ausreichend Grüner Wasserstoff zum Werk? Welche Technik für den Einsatz von Wasserstoff ist bereits verfügbar und welche müssen wir noch mit Partnern entwickeln? Wie lässt sich bei noch hohen Kosten für Grünen Wasserstoff die Wirtschaftlichkeit sicherstellen?

Ein erster Schritt zur Nutzung von Wasserstoff ist der Einsatz von wasserstoffbetriebenen Schleppern und Gabelstaplern in der Logistik. Diese versorgen die Montagebänder mit den benötigten Teilen. Die ersten Fahrzeuge nahmen bereits 2013 ihren Dienst im Werk auf. Mittlerweile sind 81 Wasserstofffahrzeuge unterwegs. In Kürze kommen 37 weitere hinzu. Das ist die größte mit Wasserstoff betriebene Logistikflotte in Deutschland. Der große Vorteil liegt darin, dass die Betankung – ähnlich wie mit herkömmlichen Kraftstoffen – in kürzester Zeit erledigt ist. Und die Tankstellen selbst benötigen wenig Platz.

Wasserstoff-Routenzüge
BMW

Im Rahmen des Wasserstoffgipfels weihte das BMW Group Werk Leipzig die inzwischen vierte Wasserstofftankstelle auf dem Werksgelände ein. Die erste Tankstelle ging 2013 im BMW i Karosseriebau in Betrieb, als deutschlandweit erste H2 Hallenbetankungsanlage. Zwei weitere folgten 2015 und nun versorgt eine vierte Tankstelle die stetig gestiegene Zahl an Wasserstofffahrzeugen. Die tägliche Tankmenge beträgt rund 50 kg Wasserstoff. Von Beginn an setzte das BMW Group Werk Leipzig dabei ausschließlich auf zertifizierten Grünen Wasserstoff.

Der Produktionsstandort Leipzig war von Anfang an als „Grünes Werk“ geplant und hat in vielen Bereichen Maßstäbe in punkto Nachhaltigkeit gesetzt. Sei es mit der Produktion der beiden elektrischen Fahrzeuge BMW i3 und BMW i8, den vier Windkrafträdern, der Speicherfarm oder dem Einsatz von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen in der Intralogistik. Das Leipziger BMW Werk hat stets den Anspruch, das Thema Nachhaltigkeit in einem ganzheitlichen Ansatz zu betrachten und voranzutreiben.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 27.05.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Sebastian Ballweg:

Entweder der Herr Kemser geht. Oder BMW geht. Kindergarten Kinder würden das Verstehen. Ein BMW-Werksleiter nicht…

Daniel W.:

Was heisst hier Platzbedarf?

Lithium-Batterien brauchen nicht mehr Platz als Brennstoffzellenanlagen und H2-Tanks.

Und das Handling?

Wenn es wirklich um Minuten geht, dann eben mit Batteriewechselstation, dabei fallen auch keine Spitzenlasten an, da die Batterien langsamer geladen werden können.

1) Batterieklappe auf, Batterie entriegeln, die leere Batterie auf den Rollwagen ziehen und in das Fach der Wechsel-Ladestation schieben.

2) Eine geladene Batterie aus der Wechselstation auf den Rollwagen ziehen und ins Batteriefach des Gabelstaplers schieben, verriegeln und Klappe zumachen – fertig.

Mit der Ersparnis gegenüber den teueren Brennstoffzellen können auch …% mehr Batterien angeschafft werden, so dass immer genug geladene Batterien vorrätig sind.

Die Zahl der Solarzellen auf dem Dach kann 2/3 kleiner ausfallen oder gleich groß sein und auch noch andere Stromverbraucher mit grünem Strom versorgen.

Und wie das Ganze umsetzen?

Wenn die Techniker es mit technisch aufwändigeren Brennstoffzellen hinbekommen, dann dürfte die rein batterie-elektrische Version mit Wechselstation ein Klacks sein.

Fabian Uecker:

Dann sollten aber alle Tesla Aktionäre auch nicht mit Meinungen posten. Noch mal. Eure Ansätze sind gut. Aber wir verfolgen alles eine co² freie Zukunft. Was ihr aber vergesst ist einfach auch das handling und Platzbedarf. Aber ihr habt euren Standpunkt und wir h2 unsere.

Daniel W.:

Ich würde ja nicht meckern, wenn BMW, Linde oder die TU München (die ebenfalls an der Studie beteiligt ist) auch moderne Gabelstapler mit Lithium-Batterie und Lade- bzw. Wechselstationen testen würde, dann würde man am Ende sehen welches System am Besten ist.

So aber hat es den Beigeschmack, dass das gewünschte Ergebnis – im Sinne der Wasserstoff-Lobby – schon vorher feststand und alle Testbedingungen darauf ausgerichtet wurden, das gewünschte Ergebnis auch ja zu bestätigen.

Daniel W.:

Hallo Herr Kopf-in-den-Sand,

sie haben noch kein bischen von ihrem angeblichen Wissen gezeigt, ich muss daher annehmen einen Troll oder soll ich sagen „Voll-Idi…“ vor mir zu haben.

Ich hoffe sie haben von der Baumschule wenigstens ein Abschlusszeugnis erhalten.

MfG

PS.: Daimler sucht sicher noch Leute für seine H2-Versuche – befristet auf maximal 5 Jahre.

Peter:

Mutig oder Blindheit von BMW
sie werden wohl alleine mit ihrem Wasserstoff fahren

Alex S.:

Da leistet BMW auf jeden Fall seinen Beitrag zur Gestaltung der Zukunft.
Für „Grünen Wasserstoff“ gibt´s von mir den Daumen hoch.
:-)
Erneuerbare Energien = Klimaretter !!!

Fabian Uecker:

Also immer wieder dieses Wechselsystem in Spiel zu bringen ist doch nicht hilfreich und zeigt einfach das die Batterie bei 24h Betrieb an seine Grenzen stößt. Des Weiteren ist Lagerfläche im Gebäude teurer Platz. Die Brennstoffzelle macht doch nur Sinn. Meines Wissens hat BMW eine Dachfläche mit viel pv Anlagen. Der Strom kann also genutzt werden für das umwandeln in Wasserstoff. Bei Stapler mit Batterie in 3 Schichten wird es immer Probleme geben das welche Laden müssen. Somit ist der Stapler nicht produktiv. Klar gibt es Nachteile bei der effizienz. Aber wenn ich mehr Flotte brauche interessiert mich das nicht wenn ich den Wasserstoff selber herstelle und die Abwärme noch nutzen kann.

Strauss:

Alles nur lächerlich was da von den H2 Nichtverstehern wieder herausgelassen wird. Da erübrigt sich jegliche technisch hochwertige Stellungnahme…….
Daniel soll sich als H2 Spezialist bei BMW bewerben und dann auch gleich bei Sono einen Nebenjob annehmen.Dort würde er hinpassen…….

JoGo:

richtig, ein Elektrolyseur braucht um wirtschaftlich H2 zu produzieren über 4.000 Volllaststunden. Überschussstrom gibt es nur für max. 300 Stunden im Jahr. Also hört auf den Blödsinn zu erzählen, man könnt mit Überschussstrom H2 produzieren. H2 wird in Norddeutschland mit viel Off-shore Strom oder im Osten mit Wind- und Solarstrom produziert. Aber bitte nicht mit Grundlaststrom, den brauchen wir als Ersatz für Kohle- und Atomstrom.

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