BMW setzt Start des Agenturmodells aus

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Viele Automobilhersteller haben ihre Pläne, vom klassischen Händlernetz zu einem Agenturmodell zu wechseln, inzwischen auf Eis gelegt. Beim Münchner Autobauer BMW ist dies mitnichten der Fall, wie jedoch die Automobilwoche exklusiv berichtet, sei der eigentlich angestrebte Start 2026 für unbekannte Zeit nach hinten verschoben worden. Hintergrund ist demnach unter anderem, dass das Agenturmodell bei der BMW-Marke Mini nicht so anläuft wie erhofft.

„BMW hat bei seiner Kernmarke die Starttermine in sämtlichen europäischen Märkten aufgehoben. Am vergangenen Freitag wurden die Vertriebspartner der Münchner darüber in Kenntnis gesetzt“, schreibt die Automobilwoche. Ein Sprecher des Herstellers sprach allerdings lediglich von „geringfügigen Anpassungen im Zeitplan für den Hochlauf der BMW-Markteinführungen in den einzelnen Märkten“. Ziel sei demnach eine „optimale Umsetzung der Prozesse bei gleichzeitig höchstmöglicher Qualität“.

Anfang 2026 sollten die ersten Märkte in Europa inklusive dem deutschen in das Agenturmodell überführt werden, dies verzögere sich aber nun. Einen neuen Starttermin kennt der Bericht indes nicht. Allerdings sei nicht zu erwarten, dass sich auch BMW vom Agenturmodell abwendet, so wird der Sprecher weiter zitiert: „Das echte Agenturmodell ist das zukunftsfähige Vertriebsmodell für Europa.“

Probleme mit Autos für Selbstständige

Im vergangenen Jahr wurde die Marke Mini bereits ins Agenturmodell überführt, doch unter anderem führten IT-Probleme dazu, dass der Start eher holprig verlaufen ist. Offenbar will man dieses Risiko für die Kernmarke vermeiden. „Bei der ungleich größeren Marke BMW können sie sich dagegen schnell zu veritablen Krisen auswachsen“, schreibt die Automobilwoche treffend.

Laut BMW-Sprecher solle man diese Anlaufschwierigkeiten jedoch nicht überbewerten, er sagte: „Der Wechsel in das echte Agenturmodell ist das größte Vertriebsprojekt mit der größten Anzahl an neuen / veränderten Systemen, die es je in der BMW Group gab. Kleinere Reibungen sind bei einem Projekt dieses Ausmaßes völlig normal.“ So soll es bei Mini Probleme dabei gegeben haben, gewerblich tätige Selbstständige mit Autos zu versorgen – ein Problem, das wir aus eigener Erfahrung übrigens auch ganz ähnlich von einer VW-Tochter kennen.

Bei den Händlern ist das Agenturmodell dem Vernehmen nach eher unbeliebt, weshalb mehrere andere Autohersteller die Einführung ausgesetzt oder abgeblasen haben. Bei Mini sei dies aber laut Sprecher kein Problem: „Es gibt kaum Händler, die das Agenturmodell bei Mini nicht mögen“, behauptete er. Beim Agenturmodell legt der Hersteller die Preise fest, der Händler kann mit seinen Kunden somit keine eigenen Preisverhandlungen führen.

Quelle: Automobilwoche – BMW verschiebt Start des Agenturmodells

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Niko8888:

Das Problem ist, dass Autohäuser bezogen auf kleine Privatkunden markenübergreifend mit absolutem Desinteresse glänzen.

Um so schneller es Alternativen für mich gibt, umso besser.

Probefahrt kann ich auch bei jeder beliebigen Agentur machen und bestellen/ kaufen dann online. Spart unterm Strich hohe Vertriebskosten, die mir als Verbraucher mangels Service eh nichts bringen

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