BMW G74 Rugged soll Mercedes G-Klasse Konkurrenz machen

Cover Image for BMW G74 Rugged soll Mercedes G-Klasse Konkurrenz machen
Copyright ©

Gabriel Nica / Shutterstock.com | Symbolbild des BMW XM

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

BMW bereitet den Einstieg in ein neues Marktsegment vor. Mit dem intern als G74 bezeichneten „Rugged“ soll ab 2029 ein großes SUV entstehen, das nicht nur für die Straße, sondern auch für den Einsatz weit abseits befestigter Wege entwickelt wird. Das Modell soll in Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina gebaut werden und gilt als direkter Angriff auf den Mercedes G-Klasse und vergleichbare Geländewagen von Land Rover.

Die Idee für den Rugged entstand bereits 2022, als BMW interne Tests mit Konkurrenzmodellen wie dem Rivian R1T durchführte. Dabei zeigte sich, dass auch die Münchner von der Kombination aus Offroad-Fähigkeiten und Lifestyle-Charakter profitieren könnten. Ursprünglich war sogar ein reines Elektroauto auf Basis der neuen NA5-iX3-Plattform vorgesehen. Diese Pläne wurden jedoch verworfen, als die Nachfrage nach E-Autos ins Stocken geriet. Stattdessen entschied man sich, den Namen Rugged zu behalten, aber auf die CLAR-Architektur zu setzen, die auch Plug-in-Hybride zulässt.

Technisch orientiert sich das Modell eng am künftigen X5 G65. Für die elektrische Variante werden Leistungen auf dem Niveau des iX5 M70 mit über 600 PS erwartet. Ein Plug-in-Hybrid könnte zwischen 500 und 550 PS bieten. Geplant ist außerdem der Einsatz der neuen Gen6-Batterie, die Reichweiten von bis zu 700 Kilometern nach WLTP ermöglichen soll. Konkrete Werte stehen noch aus.

Im Mittelpunkt des Konzepts stehen Größe und Vielseitigkeit. Das SUV soll über drei Sitzreihen verfügen, ein weit öffnendes Panoramadach und eine Sitzmöglichkeit am Heck bieten. Zielgruppe sind Kundinnen und Kunden, die Abenteuer und Komfort verbinden möchten. Im Innenraum orientiert sich das Design an der kommenden Neuen Klasse, die BMW zunächst im iX3 umsetzt und im kommenden Jahr auch im X5 Einzug halten soll.

BMW positioniert den G74 Rugged als BMW XM Nachfolger

Auch wirtschaftlich verspricht sich der Konzern einiges. Die Mercedes G-Klasse erzielt laut Marktanalysen einen durchschnittlichen Verkaufspreis von über 200.000 Dollar und gehört damit zu den profitabelsten Luxusmodellen. Zwar ist die Kundenbindung bei Mercedes hoch, doch BMW setzt auf seine M-Kompetenz, um sportliche Glaubwürdigkeit mit robusten Eigenschaften zu verbinden. Bereits das Offroad-Paket für den X5 deutete an, dass BMW Erfahrungen im Gelände sammeln wollte.

Strategisch ersetzt der Rugged zudem das SUV XM (siehe Titelfoto), dessen Produktion Ende 2028 ausläuft. Damit erhält BMW ein neues Flaggschiff, das weniger auf Stückzahlen, sondern auf Aufmerksamkeit setzt. Die Einführung im Jahr 2029 verschafft dem Hersteller ausreichend Zeit, Technik und Antriebskonzepte an die Marktentwicklung anzupassen.

Die Herausforderung liegt darin, einer Ikone wie der G-Klasse gegenüberzutreten. Deren Erfolg basiert auf einer langen Tradition und einem eigenständigen Design. Experten warnen, dass eine zu starke optische Annäherung bei BMW eher Spott als Anerkennung hervorrufen könnte. Gleichzeitig zeigt sich, dass Elektrovarianten im Luxus-Offroad-Segment bislang schwerer zu verkaufen sind als Verbrenner. Das könnte erklären, warum BMW beim Rugged auf mehrere Antriebsarten setzt und nicht allein auf Strom.

Quelle: BMWBlog – Exclusive Details: BMW’s New “Rugged” SUV (G74) to Launch in 2029 With Hybrid and Electric Power / Automotive News – BMW takes luxury fight off-road with Mercedes G-Wagen rival

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

Sebastian Henßler  —  

Wir sind den Concept AMG GT XX exklusiv gefahren: Erste Eindrücke von 1000 kW Power, 600 kW Rekuperation und 960 kW Ladeleistung im Extremtest.

Cover Image for VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: VDA-Chef Mindel erklärt, warum die IAA Mobility heute mehr ist als eine Autoshow – und welche Rolle München im globalen Dialog spielt.

Cover Image for Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: Christian Vorländer erklärt, warum die Messe München die IAA langfristig halten will – und welche Strategie dahintersteckt.

Cover Image for Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Sebastian Henßler  —  

Die Rekordfahrt in Süditalien war für Mercedes-AMG mehr als Show. Schäfer sieht darin den Beweis, dass Formel-1-Technik den Unterschied zu China ausmacht.

Cover Image for Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Sebastian Henßler  —  

EAN war bei der Rekordjagd in Nardò vor Ort: Das Concept AMG GT XX setzte 25 Rekorde, wir durften die Technik, das Team und die Abläufe exklusiv kennenlernen.

Cover Image for Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Sebastian Henßler  —  

Zeekr baut Europa zum Kernmarkt aus – mit lokaler Entwicklung, eigenen Teams in Göteborg und Amsterdam sowie klarer Ausrichtung auf Substanz.