BMW spricht von einem „Jahresauftakt nach Plan“

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

Die BMW Group hat ihre erste Quartalsbilanz für 2025 vorgestellt und spricht in ihrer Mitteilung von einem „Jahresauftakt nach Plan“. Der Premiumhersteller aus München konnte im volatilen und wettbewerbsbedingt herausfordernden Umfeld seinen schon seit mehreren Jahren positiv verlaufenden E-Auto-Hochlauf fortsetzen und gleichzeitig eine Profitabilität im Segment Automobile am oberen Rand des Renditekorridors für 2025 erreichen.

Im ersten Quartal lieferte die BMW Group mehr als 586.000 Autos aus (-1,4 Prozent). Davon war mehr als ein Viertel elektrifiziert (26,9 Prozent). Die vollelektrischen Fahrzeuge erzielten dabei bei einem insgesamt rückläufigen Absatz erneut ein deutliches Wachstum von +32,4 Prozent. Die EBIT-Marge im Segment Automobile, eine zentrale Rendite-Kennzahl des Unternehmens, lag mit 6,9 Prozent am oberen Rand des prognostizierten Jahres-Korridors von 5 bis 7 Prozent.

„Je anspruchsvoller das Umfeld, umso entscheidender sind überzeugende Produkte, eine konsistente Strategie und hohe Flexibilität. Unser technologieoffener Ansatz bleibt ein zentraler Erfolgsfaktor: Mit unserem breiten Antriebsportfolio bedienen wir die unterschiedlichen Kundenwünsche weltweit. So erzielen wir robuste Ergebnisse und halten Kurs auf unsere ambitionierten Jahresziele“, sagte der Vorstandsvorsitzende der BMW AG, Oliver Zipse.

„Mit der Neuen Klasse bringen wir unser größtes Zukunftsprojekt auf die Straße: Wir erweitern unser vollelektrisches Angebot und rollen die zukünftigen Technologiecluster und die neue Designsprache in unser gesamtes Modellportfolio aus. Damit heben wir den Innovationsgrad unserer Fahrzeuge über alle Antriebsformen hinweg auf ein vollkommen neues Niveau – und stellen gleichzeitig die Weichen dafür, dass wir auch in Zukunft profitabel wachsen und nachhaltig erfolgreich sind“, so Zipse weiter.

Jeder zweite 4er ist elektrisch

Bei den globalen Auslieferungen erreichte das Unternehmen trotz der weiterhin hohen Wettbewerbsintensität in China nahezu das Vorjahresniveau. Einen Zuwachs verzeichnete die BMW Group in den ersten drei Monaten vor allem in Europa (+6,2 Prozent) und USA (+4,0 Prozent).

Die Marke BMW lieferte im ersten Quartal 2025 weltweit mehr als 520.000 Fahrzeuge aus und übertraf dabei in allen Regionen außer China das Volumen des Vorjahres. Die stärksten Zuwächse erzielten die neuen BMW 5er Modelle (+35,8 Prozent) und die Varianten des BMW X1 und X2 (+31,8 Prozent).

Die Performance-Marke BMW M erzielte mit 50.500 ausgelieferten Fahrzeugen im ersten Quartal ein solides Absatzwachstum von +5,0 Prozent. Wachstumstreiber waren insbesondere die High-Performance-Modelle M3 und M3 Touring sowie M5 und M5 Touring, die über alle Regionen hinweg stark nachgefragt wurden.

Die Marke Mini, die im letzten Jahr schrittweise ihr gesamtes Portfolio erneuert hatte, setzte weltweit fast 65.000 Einheiten ab, ein Plus von 4,1 Prozent. Die Marke Rolls-Royce lieferte von Januar bis März 1381 Einheiten aus (-9,4 Prozent).

Signifikante Zuwächse erzielten die vollelektrischen Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce mit mehr als 109.000 Auslieferungen weltweit (+32,4 Prozent). Der iX1 war das erfolgreichste E-Auto-Modell von BMW, und der i4 machte die Hälfte aller ausgelieferten Autos der 4er-Baureihe aus.

Auslieferungen von Elektroautos vor allem in Europa deutlich im Plus

Am stärksten legte der Absatz vollelektrischer Fahrzeuge in Europa zu (+64,2 Prozent). Hierzu trugen die neuen Modelle der Marke Mini besonders bei – insgesamt lieferte die Marke fast 23.000 Fahrzeuge aus und erzielte einen E-Auto-Anteil von 35,3 Prozent.

Aktuell bietet die BMW Group in jeder Fahrzeugklasse mindestens ein Fahrzeugmodell mit elektrifiziertem Antrieb an. Die gesamten Auslieferungen elektrifizierter Automobile (E-Autos und Plug-in-Hybride) zogen in den ersten drei Monaten des Jahres ebenfalls deutlich an und lagen bei mehr als 157.000 Fahrzeugen (2024: ca. 122.500 Automobile/+28,5 Prozent).

EBT-Marge im Konzern von 9,2 Prozent

Die Umsatzerlöse des Konzerns erreichten im ersten Quartal des Berichtszeitraums 33,8 Milliarden Euro. (2024: 36,6 Milliarden Euro/-7,8 Prozent; währungsbereinigt: -8,7 Prozent). Wie angekündigt profitierte die BMW Group von moderat gesunkenen Vertriebs- und Verwaltungskosten. Gegenüber dem Vorjahr zeigten sich wie erwartet rückläufige Umsatzerlöse im wettbewerbsintensiven chinesischen Markt. Zu höheren Umsatzkosten führten zudem die im Oktober eingeführten Anti-Subventionszölle der EU-Kommission auf in China produzierte Elektroautos, die wie prognostiziert in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionenbetrags belasteten.

Von Januar bis März erzielte die BMW Group ein Vorsteuerergebnis (EBT) von 3,1 Milliarden Euro (2024: 4,2 Milliarden Euro/-25,2 Prozent). Die EBT-Marge im Zeitraum betrug 9,2 Prozent (2024: 11,4 Prozent). Der Konzernüberschuss belief sich im ersten Quartal auf 2,2 Milliarden Euro (2024: 3 Milliarden Euro/-26,4 Prozent).

BMW bestätigt Jahresprognose

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im April 2025 seine Prognosen für das globale Wirtschaftswachstum auf 2,8 Prozent nach unten korrigiert: Die aktuellen Handelskonflikte und damit verbunden eine potenziell steigende Inflation sowie Unsicherheiten bei Unternehmen und Konsumenten könnten das Wachstum global belasten.

Die weltweiten Automobilmärkte dürften Sektorprognosen zufolge leicht zulegen. Die BMW Group erwartet 2025 eine steigende Nachfrage in vielen Märkten, bedingt durch eine sich weiter stabilisierende Inflation und weitere moderate Leitzinssenkungen. In den USA jedoch könnten sich dauerhafte Zölle in einer ansteigenden Inflation niederschlagen.

Aufgrund der volatilen Entwicklung und der immer noch andauernden Verhandlungen lassen sich die zu erwartenden Zolleffekte für das laufende Geschäftsjahr weiterhin nur mittels Annahmen abbilden. Die BMW Group erwartet, dass die Zollerhöhungen teilweise temporärer Natur sind und es ab Juli zu Senkungen der Zölle kommt.

Stellenabbau? Bei BMW nicht

Angesichts der anhaltenden Nachfrage nach ihren Fahrzeugen bestätigt die BMW Group ihre Jahresprognose. Das Unternehmen erwartet ein leichtes Absatzwachstum, wobei der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge an den Auslieferungen leicht steigen sollte.

Das Konzernergebnis vor Steuern wird aufgrund der genannten Faktoren auf Vorjahresniveau erwartet. Im Segment Automobile wird von einer EBIT-Marge im Korridor von 5 bis 7 Prozent ausgegangen.

Die obengenannten Ziele sollen mit einer gleichbleibenden Anzahl an Mitarbeitern erreicht werden, so BMW in seiner Mitteilung. Ein Lichtblick in der deutschen Automobilindustrie, in der fast jeder andere Hersteller in den vergangenen Monaten einen Stellenabbau angekündigt hat und VW sogar von Werksschließungen spricht.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 07.05.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Christian:

Ja die anderen Hersteller haben halt keinerlei Kompetenz. Gewinn machen und entlassen. Typisch BWL. Wir machen in der Firma Gewinn oder Verlust. Im Mittel muss es eine schwarze Null sein. Entlassen wird da niemand der gut arbeitet. Ohne Kaufkraft keine Industrie. Das Problem sind die niedrigen Löhnen in Deutschland. Zum Glück leben und Wirtschaften wir in der Schweiz.

Uli:

Dem Bericht zufolge behauptet sich BMW in schwierigen Zeiten im Weltmarkt. Die Produkte scheinen gut, wir sind mit unserem sehr zufrieden. Das sehen scheinbar viele andere genauso, sonst kämen solche Zahlen wie im Artikel geschrieben nicht zustande.
Wenn Ihnen das Design nicht gefällt ist das doch vollkommen okay. Ich persönlich finde den ID7 etwas langweilig und den EQE zu rundgelutscht – ist aber meine Meinung und die muss kein anderer gut finden. Ihr Anspruch für alle zu sprechen und auch gleich noch die Designer zu beleidigen finde ich etwas anmaßend.

brainDotExe:

Erstens ist das eine Studie, das Design wird so nicht 1:1 in die Serie übernommen.
Zweitens sieht er doch gar nicht so verkehrt aus, eindeutig ein BMW.

Lediglich dass die Angel Eyes jetzt mehr und mehr wegfallen schmerzt.

ratta:

dieses totenschädeldesign ist total abschreckend, wäre sonst wsl der ix3 geworden. gibts keine designer mehr?

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