T&E: „Autohersteller sollten ihr Sortiment überdenken, nicht die CO2-Ziele“

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Michael Neißendorfer
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Die unabhängige Organisation Transport & Environment (T&E) fordert von der EU, an den CO2-Zielen für 2030 und 2035 bei Neuwagen festzuhalten. Nur so können sie ihre Wirkung entfalten und erschwingliche E-Autos und Investitionen in Zukunftstechnologien in Europa wirksam anschieben. T&E fordert, dass die von der EU-Kommission vorgeschlagene Verzögerung der CO2-Ziele für Autos das letzte Zugeständnis an die europäischen Autohersteller ist.

Konkret hat die Kommission formell eine Gesetzgebung vorgeschlagen, die den Autoherstellern eine Fristverlängerung bis 2027 einräumt, um ihre Emissionsziele für 2025 zu erfüllen. Das Zugeständnis wurde gemacht, obwohl die Verkäufe von batteriebetriebenen E-Autos in Europa in den ersten beiden Monaten dieses Jahres deutlich gestiegen sind, um 28 Prozent. Allein im ersten Monat des Jahres wurden in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat 53,5 Prozent mehr Elektroautos zugelassen und damit mehr E-Autos als je zuvor in einem Januar. Diese Entwicklung wurde erwartet, da die Industrie sich auf die Einhaltung des bestehenden Ziels für 2025 vorbereitet hatte. Mehrere Autohersteller sind auf gutem Kurs, ihre CO2-Ziele für 2025 erreichen zu können.

„Die neue Bundesregierung muss sich jetzt in Brüssel dafür einsetzen, dass die Ziele für 2030 und 2035 bestehen bleiben. Nur so kann die deutsche Autoindustrie auch in Zukunft auf dem Weltmarkt überleben“, kommentiert Sebastian Bock, Geschäftsführer von T&E Deutschland. „Die Verkaufszahlen von E-Autos in diesem Jahr belegen: das CO2-Ziel für 2025 greift. Wer frühzeitig in Panik verfällt und mitten im Spiel die Regeln ändert, bestraft die Hersteller, die sich daran halten und rechtzeitig Milliarden investiert haben. Wenn sich Auto-CEOs über mangelnde Nachfrage beklagen, aber nur auf Gewinne mit hochpreisigen Verbrenner-SUVs setzen, sollten sie ihr Sortiment überdenken, nicht die CO2-Ziele.”

Quelle: Transport & Environment – Pressemitteilung vom 01.04.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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brainDotExe:

Wenn man nur eine relativ kleine Produktionskapazität für gewisse Modelle vorsieht, sind diese natürlich innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.

Zusätzlich weiß man ja, dass es sich bei den Drillingen um Compliance Cars gehandelt hat, an denen VW keinen Gewinn bzw. teilweise sogar Verlust gemacht hat.

Die Kunden hätten sie für einen kostendeckenden Preis in dieser Menge nicht nachgefragt.

Kleinstwagen hatten in Deutschland zuletzt einen Marktanteil von 2,9%, Lediglich die Oberklasse, Sportwagen, Vans und Wohnmobile wurden weniger nachgefragt.

Das bedeutet im Umkehrschluss, warum sollten sich die Hersteller zuerst auf Kleinstwagen fokussieren, wenn andere Klassen deutlich stärker nachgefragt werden?

Robert:

dem würde ich aber mal wiedersprechen als 2020 die Drillinge von VW, SEAT und skoda angeboten wurden, waren sie in Rekordzeit ca. 3 Monaten ausverkauft der Konzern hat über 1,5 Jahre gebraucht um die ganzen Bestellungen abzuarbeiten. also hat der Bericht schon recht das es derzeit nur hochpreisige Modelle zu kaufen gibt und keine echten Massenmarkttaugliche Modelle unter 30.000 mit mind. 400km WLTP, meines wissen gibt es da nur den ID3 Pure der das noch am ehesten erfüllt. Es muss jetzt endlich der ID2 und ID1 kommen.und zwar zu den agekündigten Preisen von 25.000 bzw. 20.000 Euro
und wenn dazu noch der Ladewucher beendet wird kann die Post abgehen

brainDotExe:

„Wenn sich Auto-CEOs über mangelnde Nachfrage beklagen, aber nur auf Gewinne mit hochpreisigen Verbrenner-SUVs setzen, sollten sie ihr Sortiment überdenken, nicht die CO2-Ziele.“

Schön aus dem Kontext gerissen.
Ich denke nahezu kein Hersteller setzt ausschließlich auf hochpreisige Verbrenner-SUVs. Viel besser verkaufen sich günstigere Kompakt-SUVs.

Ansonsten hat sich ja wahrscheinlich kein Auto-CEO über den mangelnden Absatz von hochpreisigen Verbrenner-SUVs beschwert, sondern eher über den mangelnden Absatz von hochpreisigen Elektroautos.
Den Kunde ist also bereit für ein (großes) Verbrenner SUV mehr Geld auszugeben als für ein Elektroauto.

Robert:

„Die neue Bundesregierung muss sich jetzt in Brüssel dafür einsetzen, dass die Ziele für 2030 und 2035 bestehen bleiben. Nur so kann die deutsche Autoindustrie auch in Zukunft auf dem Weltmarkt überleben“ Genau so ist es man sieht es ja schon wie unsere Hersteler auf denm Chinesischen Markt massiv an Anteile verlieren weil sie keine attraktiven E-autos haben. Wernn man glaubt wie so mancher Politiker das man mit Verbrennern überleben könnte der befindet sich auf dem Holzweg und bereitet den Untergang unsere Autoindustrie vor.

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