E-Auto laden: Immer schneller, immer flächendeckender

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur hat ihren Dezember-Report für den Ausbau öffentlicher Ladestationen herausgegeben. Eine Jahresbilanz ist dieser indes noch nicht, weil viele neu installierte Ladestationen in den letzten Wochen des Jahres 2023 noch nicht berücksichtigt sind. Als Stand wird der 12. Dezember 2023 angegeben. Dennoch gibt der Bericht einige interessante Einblicke: Elektroautos können in Deutschland nicht nur an immer mehr Orten, sondern auch im Schnitt immer schneller geladen werden.

Nach aktuellem Stand gibt es in Deutschland demnach inzwischen mehr als 102.000 öffentliche Ladepunkte, wovon 17 Prozent Schnellladepunkte sind. Ende 2022 waren es noch rund 81.000 Ladepunkte und davon 16 Prozent mit hoher Ladeleistung. Der Anteil der geförderten Ladepunkte ging dabei leicht von 24 auf 22 Prozent zurück, wobei auch hier noch nachträgliche Korrekturen für das Gesamtjahr zu erwarten sind.

44 kW Ladeleistung im Schnitt

Knapp 63 Prozent der Schnellladepunkte in Deutschland verfügen über mindestens 150 kW maximale Ladeleistung, inzwischen 30 Prozent aller Ladepunkte schaffen sogar mindestens 300 kW maximal. Die insgesamt in Deutschland installierte Ladeleistung stieg von 3400 Megawatt auf mehr als 4500 Megawatt, wovon Schnellladepunkte 64 Prozent ausmachen. Die durchschnittliche Ladeleistung pro Ladepunkt stieg dabei von 41,8 auf vorbehaltlich 44 kW.

Die meisten öffentlichen Ladepunkte gibt es in den flächengroßen und einwohnerstarken Bundesländern Bayern (21.134), Nordrhein-Westfalen (18.737) und Baden-Württemberg (18.092), die wenigsten in Mecklenburg-Vorpommern (1356), dem Saarland (826) und dem Stadtstaat Bremen (692). Besonders hoch ist der Anteil der Schnellladepunkte (und somit auch der durchschnittlichen Ladeleistung) mit 29 Prozent in Sachsen-Anhalt, 28 Prozent in Thüringen sowie 26 Prozent in Rheinland-Pfalz. Besonders niedrig ist er in Bremen mit 12 Prozent. Die durchschnittliche Ladeleistung ist mit 63 kW in Sachsen-Anhalt am höchsten und mit 32 kW in Berlin am niedrigsten.

150.000 neue Ladepunkte pro Jahr?

Berücksichtigt man die noch nicht gezählten neuen Ladepunkte im Dezember dazu, wurden im Jahr 2023 also maximal 25.000 neue Ladepunkte in Deutschland geschaffen. Um das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung von einer Million öffentlicher Ladepunkte zu erreichen, müssten allerdings nun jährlich etwa 150.000 neue Ladepunkte installiert werden.

Allerdings hatte nicht zuletzt die Energiewirtschaft zuletzt die Diskussion entfacht, ob dieses Ziel angesichts immer höher werdender Ladeleistung und somit geringerer Standzeiten an Ladesäulen nicht überholt sei und nach unten korrigiert werden müsste. Die Bundesregierung hält zwar am ebenfalls sehr sportlichen Ziel von 15 Millionen E-Autos im Jahr 2030 fest, die angestrebte Anzahl an Ladepunkte war dabei aber zuletzt offenbar nicht mehr explizit Thema.

Quelle: Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur 

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Spiritogre:

Genau das ist mein Problem, hier gibt es auch keinen einzigen Schnelllader in der Umgebung und genau den bräuchte ich, da ohne sonstige Lademöglichkeit.

egon_meier:

Ich sehe inzwischen nicht mehr die Zahl der Ladepunkte als Problem sondern die Verteilung.
In Kamen gibt es HPC ohne Ende aber an der A44 (Dortmund-Kassel) ist fast nix los. Dabei ist das eine stark befahrene Strecke.

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