Audi SUV-Coupé e-tron Sportback startet bei 71.350 Euro

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 5 min

„Die Zukunft ist elektrisch“: Audi präsentiert das zweite Modell seiner e-tron-Baureihe. Der Audi e-tron Sportback ist ein SUV-Coupé mit bis zu 300 kW Leistung und fährt mit einer Batterieladung bis zu 446 Kilometer (im WLTP-Zyklus) weit. Seine digitalen Matrix LED-Scheinwerfer sind eine Neuheit, die nun erstmals in der Großserie als Ausstattung zur Verfügung stehen. Ihr Licht ist in winzige Pixel zerlegt und lässt sich hochpräzise steuern. In Engstellen erleichtert es die sichere Spurmittenführung und zeigt die Position des Fahrzeugs im Fahrstreifen an.

Der Audi e-tron Sportback, der im CO2-neutralen Werk in Brüssel vom Band läuft, startet im Frühjahr 2020 auf dem europäischen Markt. In Deutschland wird der e-tron Sportback in zwei Leistungsvarianten erhältlich sein, der Einstiegspreis startet bei 71.350 Euro. Zur Einführung bietet Audi das limitierte Editionsmodell „edition one“ in der Lackierung Plasmablau an. Es basiert auf dem S line Exterieur und umfasst zudem virtuelle Außenspiegel, Anbauteile in Aluminiumoptik, exklusive 21-Zoll-Räder, orangefarbene Bremssättel und das Panorama-Glasdach. Insgesamt stehen für das rein elektrisch angetriebene SUV-Coupé 13 Lackierungen zur Wahl. Der Schriftzug an der elektrischen Ladeklappe glänzt in der Hochvolt-Signalfarbe Orange, auf Wunsch auch die Bremssättel.

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Im Audi e-tron Sportback 55 quattro ist der Antrieb als Allrad ausgelegt. An jeder Achse befindet sich ein Asynchron-Elektromotor. Mit einer Leistung von 265 kW und 561 Nm Drehmoment treiben die beiden E-Maschinen das SUV-Coupé standardmäßig aus dem Stand heraus kraftvoll an – lokal emissionsfrei und beinahe lautlos. Der e-tron Sportback beschleunigt in 6,6 Sekunden auf 100 km/h, bei 200 km/h wird der Vortrieb elektronisch abgeregelt. Wechselt der Fahrer von Fahrstufe D zu S und tritt das Fahrpedal voll durch, aktiviert er den Boost-Modus. Hier produziert der Antrieb für acht Sekunden 300 kW Leistung und 664 Nm Drehmoment. Den Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert das SUV-Coupé dann in 5,7 Sekunden.

Der elektrische Allradantrieb regelt die ideale Verteilung der Antriebsmomente zwischen beiden Achsen permanent und variabel innerhalb von wenigen Sekundenbruchteilen. In den meisten Fahrsituationen nutzt der Audi e-tron Sportback ausschließlich seine hintere E-Maschine – das ist besonders effizient. Fordert der Fahrer mehr Leistung an, als sie bereitstellen kann, wird das vordere Aggregat blitzschnell zugeschaltet. Das geschieht auch vorausschauend, bevor bei Glätte oder schneller Kurvenfahrt Schlupf auftritt oder das Auto unter- oder übersteuert.

Ein Schlüsselfaktor für den sportlichen Charakter ist die tiefe Einbaulage der Antriebskomponenten – der Schwerpunkt liegt weit unter dem eines konventionellen SUV. Alle gewichtigen Bauteile konzentrieren sich in der Fahrzeugmitte. Die Achslastverteilung ist mit einer Relation von nahezu 50:50 top austariert, das Eigenlenk­verhalten neutral. Mit Bauteilen wie den Fünflenker-Aufhängungen, der Progressivlenkung und dem elektrohydraulischen Bremssystem vereint das Fahrwerk moderne Technologien, die in Summe für ein agiles Fahrverhalten und hohen Komfort sorgen sollen.

95 kWh Energie: Hochvolt-Batteriesystem und Rekuperation

Das Batteriesystem des e-tron Sportback speichert brutto 95 kWh Energie. Es liegt als flacher, breiter Block unter der Fahrgastzelle. Das Batteriesystem ist steif und crashsicher – dank eines massiven Schutzrahmens und eines Aluminium­verbunds, der die 36 Zellmodule aufnimmt. Sie sind in zwei Ebenen angeordnet, als langer unterer „Floor“ mit 31 Modulen und als kurzer oberer mit fünf Modulen. Jedes Modul integriert zwölf so genannte Pouch-Zellen. Das Kühlsystem befindet sich unter dem Zellraum.

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Bei Verzögerungen bis 0,3 g – das ist im Alltagsbetrieb zu mehr als 90 Prozent der Fall – wird die Hochvolt-Batterie von den Elektromotoren geladen, bevorzugt von der hinteren E-Maschine, die in solchen Situationen als Generator fungieren. Das Rekuperationssystem regelt die Energierück­gewinnung zwischen den beiden E-Maschinen variabel – sowohl im Schub, wenn der Fahrer das rechte Pedal freigibt, als auch beim Bremsen. Der Grad der Schubrekuperation lässt sich über Wippen am Lenkrad in drei Stufen wählen und ist noch deutlicher ausgeprägt als beim e-tron.

Bei einer Bremsung aus 100 km/h kann der e-tron Sportback mit maximal 300 Nm und 220 kW rekuperieren – das sind wie beim Schwestermodell mehr als 70 Prozent seiner Antriebs­leistung und mehr als bei jedem anderen Serienmodell. Insgesamt erzielt das SUV‑Coupé bis zu 30 Prozent seiner Reichweite durch Rekuperation.

230 kW Leistung: der Audi e-tron Sportback 50 quattro

Zum Marktstart bietet Audi das rein elektrisch angetriebene SUV-Coupé mit einer zweiten Motorisierung an. Der e-tron Sportback 50 quattro gibt 230 kW Leistung und 540 Nm Drehmoment ab. Die Batterie kommt ohne den oberen „Floor“ aus, ihre 27 Module bestehen aus je zwölf prismatischen Zellen. Das System, das etwa 120 Kilogramm weniger wiegt als die Batterie des Sportback 55 quattro, hält brutto 71 kWh Energie bereit. Damit legt das SUV-Coupé im WLTP-Zyklus mit einer Vollladung bis zu 347 Kilometer zurück. Der Audi e-tron Sportback 50 quattro beschleunigt in 6,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und wird 190 km/h schnell.

Auf Langstrecken kann der e-tron Sportback 55 quattro an Schnellladesäulen Gleichstrom (DC) mit bis zu 150 kW laden. In einer knappen halben Stunde erreicht die Batterie dadurch 80 Prozent ihrer Kapazität – genug für die nächste Langstrecken-Etappe. Der e-tron Sportback 50 quattro lädt mit bis zu 120 kW Leistung und erreicht in derselben Zeit einen identischen Lade-Status.

Quelle: Audi — Pressemitteilung vom 02.04.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Ralf Beat:

Die Käufer von Fahrzeugen wie z. B. Audi oder Mercedes SUV sind laut Statistik im Schnitt deutlich über 50 Jahre alt. Für diese konservative und offensichtlich finanzstarke Käufergruppe passt dieser klobige Straßenpanzer.
Andere Käuferschichten und Einkommensklassen werden seit jeher von anderen Herstellern bedient.
Audi bleibt sich treu, passt doch.

HE:

Na ja – ich habe seit 5 Wochen einen Audi E-Tron und bin in dieser Zeit 3.800km gefahren, davon viel Überland und habe bisher immer mit 150kW Lader geladen. Selbst in unserer 50.000 Einwohner-Stadt haben 3 x 160kW Lader !!!
Und wer mit dem Auto fährt und bemerkt wie unendlich leise das Fahrzeug selbst bei 100km/h ist der denkt nie und nimmer an einen Verbrenner.

Egon meier:

Für Leute wie dich gibt es den e-upmigo und den e-golf. Für die early adopters muss doch auch was da sein – immerhin zahlen die kräftig die Entwicklungskosten für die BEV-Schiene mit.

Also alles optimal.

Kasch:

Na ja, als City-Car stell ich mir was anderes vor, selbst wenn mich der Preis nicht kratzten würde. Wenn man Überland zu 90% nur 50kWh-Lader vorfindet, steigt man hierfür dann doch wieder gerne in den R8 daneben – ist für Audifahrer ja kein Thema.

Andreas E.:

Ja Markus, weil die meisten nicht Ihr gewohntes Umfeld verlassen möchten.
Gerade die Personengruppe die sich Autos in diesem Preissegment leisten können, sind da eher unflexibel – Ausnahmen gibt es natürlich.
Also gewöhnt man den Nutzer langsam an neues. Quasi mit der Gehhilfe in die elektrische Zukunft ;)

Markus Doessegger:

Ich verstehe das auch nicht wirklich, warum jeder meint er müsse auch wie Tesla den Start in die Elektromobilität in der Panzerkategorie wagen.
Für 80% der Leute reicht doch die Kleinwagenkategorie ala ZOE, e-Golf etc.
Wieso soll jemand einen Panzerwagen von Audi kaufen, der äusserlich und innerlich ja nicht mal anders aussieht wie ein Audi SUV Verbrenner ?
Und wieso dann auch noch mit 3 Monitoren und der Innenraum vermutlich nicht mal vegan. Ich würde mich wie in einem Verbrenner vorkommen.
Wie die Zeit trotzdem im 20-ten Jahrhundert stehen geblieben wäre.

Andreas E.:

Das “… besonders effizient….” bezieht sich hier ja darauf, dass der Allradantrieb nur dann aktiviert wird wenn er benötigt wird und nicht permanent mit läuft.
Und dass ein 2,55t SUV einen höheren Verbrauch haben dürfte als ein knapp 1t leichterer PKW dürfte wohl auch klar sein.

Jürgen Sauter:

„… besonders effizient….“? Was bedeutet „besonders effizient“ bei einem Verbrauch, der fast doppelt so hoch ist wie bei einem (zugegeben, schon etwas in die Jahre gekommenen) e-Golf?

Anm: die Verbrauchswerte des e-Golf beruhen auf meinen Erfahrungswerten von inzwischen über 70.000 km e-Golf

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