Audi-Lade-Lounge: Unten Strom – oben Kaffee

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Audi

Wolfgang Plank
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  —  Lesedauer 2 min

Die E-Offensive bei Audi nimmt Fahrt auf: Erstmals seien über die Hälfte der im Jahr 2021 neu eingeführten Modelle elektrifiziert, teilte das Unternehmen mit. Mit wachsender Nachfrage stiegen aber auch die Anforderungen an die Ladeinfrastruktur. Eine Antwort will Audi mit dem „Charging Hub“ geben. Das Konzept sieht reservierbare High-Power-Charging-(HPC-)Ladepunkte vor. Ein Lounge-Bereich im Obergeschoss soll das Warten angenehm machen.

Als Basis dienen nach Angaben aus Ingolstadt sogenannte „Cubes“. Die flexiblen Container-Würfel beherbergen demnach neben Ladesäulen auch gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien als Stromspeicher. Durch den Einsatz von 2nd-Life-Modulen, die aus zerlegten Entwicklungsfahrzeugen stammen, würden die Batteriezellen nicht nur einer nachhaltigen Zweitverwendung zugeführt – ein großer Vorteil liege vor allem in ihrer Eigenschaft als Pufferspeicher für Gleichstrom. Eine aufwendige Infrastruktur mit Hochspannungszuleitung und teuren Transformatoren werde damit überflüssig.

Dank eines solchen rund 2,45 MWh großen Zwischenspeichers benötigten die insgesamt sechs Ladepunkte mit bis zu 300 kW Leistung lediglich einen gängigen 400-Volt-Anschluss, heißt es. Dabei sei eine Leistung ab 11 kW pro Cube ausreichend, um die drei Speicher-Module mit einer Gesamtkapazität von 2,45 MWh kontinuierlich füllen und über Nacht aufladen zu können. Photovoltaik-Module auf dem Dach lieferten zusätzliche grüne Energie.

Das Konzept erleichtere nicht nur die Auswahl möglicher Standorte, sondern spare Planung und Kosten. Der Hub kann laut Audi in kurzer Zeit transportiert, installiert und auf die jeweiligen Anforderungen vor Ort angepasst werden – weitestgehend unabhängig von den lokalen Netzkapazitäten. Die Suche nach einem Standort in Deutschland für das Pilotprojekt sowie Gespräche mit möglichen Partnern liefen derzeit, heißt es. Eine Inbetriebnahme sei für die zweite Jahreshälfte geplant. In der Pilotphase könnten auch Fahrer_innen anderer Marken nicht reservierte Ladepunkte sowie Teile der Lounge nutzen.

Der Audi charging hub zeigt unseren Anspruch für das elektrische Zeitalter und unterstreicht, wie Audi Vorsprung durch Technik denkt„, sagt Technik-Vorstand Oliver Hoffmann. Das Aufladen eines elektrischen Audi-Modells dauere nur wenig länger als eine Kaffeepause – auch weil etwa der e-tron GT bis zu 270 kW Ladeleistung erreiche. Damit könne er in gut fünf Minuten Energie für bis zu 100 Kilometer Strecke nachladen, eine Ladung von 5 auf 80 Prozent dauere unter idealen Bedingungen rund 23 Minuten.

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 21. Mai 2021

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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adson:

Hallo Nico, hast du noch keine Info von EnBW bekommen? Ich glaube ich werde die EnBW Säulen nicht mehr blockieren.

adson:

Wenn der Ladestrom teuer ist, wird keiner kommen und wenn er preiswert ist, wird (wie im Bereich WOB mit den batteriegestützten Ladesäulen von VW) immer die Batterie leer sein. Mehr als 20% konnte ich noch nicht laden; inzwischen fahre ich sie auch nicht mehr an.

wilfried:

das widerspricht sich nicht; so einen „Charging Hub“ kann man überall aufstellen; es werden nicht alle beim Kaffee auf die Ladung warten; die Leute kaufen ein, arbeiten, gehen spazieren, …
Ich finde dass eine super Idee

Niko:

Es gibt ja such teure Clubs, Hotels, Golfanlagen, Restaurants – die Liste kann man endlos fortsetzen.
wo ist das Problem beispielsweise an Tesla SuCs?
dann blockieren die wenigstens nicht mich beim Laden an EnBW

PS: in Hilden sind deutlich mehr Stals exklusiv für Teslas als freie HPCs für jedermann

Niko:

Super Idee! Gut, wenn die deutschen Autohersteller die zahlungskräftige Kundschaft nicht kampflos Tesla überlassen. Tesla hat ja schon lange ein exklusives Ladenetz, mit das wichtigste Kaufkriterium für Tesla und gegen deutsche Luxus Autos. Jaja, die Erbsenzähler eGolf Fahrer fühlen sich zwar durch exklusive Angebote ausgeschlossen und verprellt, aber die gehören ja auch nicht zur Zielgruppe. Ich selbst kann/ will mir ebenfalls kein Luxus eAuto gönnen, aber für die Zahlungskräftigen Audikunden ist das eine sehr gute Service Idee.

Farnsworth:

Da ist ein Ladepark wie in Hilden für mich vom Konzept sympathischer. Offen für alle und nicht nur für eine kleine Elite.

Farnsworth

Wolfbrecht Gösebert:

„Einfacher [+preiswerter] wäre es, die Autos dort zu laden, wo sie ohnehin längere Zeit herumstehen …]

+1, für mich gern mit eingefügter Ergänzung :)

Daniel W.:

Einfacher wäre es die Autos dort zu laden wo sie ohnehin längere Zeit herumstehen, also am Arbeitsplatz, an Bau- und Supermärkten, Freizeiteinrichtungen (Zoos, Vergnügungsparks, Frei- und Hallenbädern usw.) – die Lounges wären dann der „Schickimicki-Treff“ der betuchten Audi-Kunden.

Tom62:

Jain, jegliche „Elitearisierung“der Ladeinfrastruktur erweist der eMobilität einen Bärendienst…wo soll die Reise hingehen?????

Tom62:

+1, manche können ohne Protz einfach nicht… Jedem das seine….OOOO bleibt OOOO…

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