Amazon tätigt 2020 größte Investition eines Unternehmens in erneuerbare Energien

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Mitte Dezember gibt Amazon zu verstehen, dass sich deren bisherige Gesamtinvestitionen in erneuerbare Energien eine Stromerzeugungskapazität von 6,5 Gigawatt (GW) bereitstellen werden. Das ist genug um 5,3 Millionen Haushalte in Deutschland für ein Jahr mit Strom zu versorgen, um es ein wenig ins Verhältnis zu setzen. Des Weiteren gab das Unternehmen bekannt, dass man weitere 26 neue Großprojekte für Wind und Solarenergie mit einer Gesamtleistung von 3,4 Gigawatt (GW) angehen werde.

Zusammengefasst gibt Onlineversandhändler zu verstehen, dass sich die Gesamtinvestitionen in erneuerbare Energien im Jahr 2020 auf insgesamt 35 Projekt und eine Kapazität von mehr als 4 GW belaufen. Dies ist die größte Investition eines Unternehmens in erneuerbare Energien in einem einzigen Jahr und macht Amazon zum größten betrieblichen Abnehmer von erneuerbaren Energien überhaupt. Die Projekte werden erneuerbare Energien für Amazons Büros, Logistikzentren und Rechenzentren von Amazon Web Services (AWS) liefern, die Millionen von Kundinnen und Kunden auf der ganzen Welt unterstützen.

Zudem zahlen die Projekte auf Amazons Ziel ein, bis 2040 im gesamten Unternehmen CO2-neutral zu sein. Ein Teil dieser Selbstverpflichtung besteht darin, Amazons Betriebsabläufe zu 100% mit erneuerbaren Energien zu betreiben. Das Unternehmen ist damit auf einem guten Weg, diesen Meilenstein bis 2025 zu erreichen –fünf Jahre vor dem ursprünglich gesteckten Ziel von 2030.

„Amazon unterstützt den Kampf gegen den Klimawandel, indem wir schnell dazu übergehen, unser Unternehmen mit erneuerbaren Energien zu betreiben. Mit insgesamt 127 Solar- und Windprojekten ist Amazon heute der größte betriebliche Abnehmer von erneuerbaren Energien überhaupt. Wir sind auf dem Weg, unser Geschäft bis 2025 zu 100% mit erneuerbaren Energien zu versorgen – fünf Jahre vor unserem ursprünglichen Ziel von 2030.“ – Jeff Bezos, Gründer und CEO von Amazon

In Bezug auf Deutschland gab Amazon zu verstehen, dass man mit Ørsted einen 10-jährigen Stromabnahmevertrag (Corporate Power Purchase Agreement, CPPA) unterzeichnet habe, um die Leistung von 250 Megawatt (MW) aus dem geplanten 900-MW-Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 3 in der deutschen Nordsee zu beziehen. Das reicht aus, um 335.000 Haushalte in Deutschland ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Dies ist der größte Stromabnahmevertrag dieser Art für Offshore-Wind in Europa.

Letztes Jahr haben Amazon und die Organisation Global Optimism gemeinsam den Climate Pledge gegründet – eine Selbstverpflichtung, das Pariser Klimaschutzabkommen zehn Jahre früher umzusetzen und bis 2040 CO2-neutral zu sein. 31 Unternehmen haben sich bisher dem Climate Pledge angeschlossen, darunter Henkel, Mercedes-Benz, Microsoft, Siemens und Unilever.

Amazon hat vor, im kommenden Jahr weiter zu investieren, unter anderem in den Einsatz von 100.000 Elektrolieferfahrzeugen von Rivian, von denen einige schon ab 2021 auf die Straße kommen werden. Zudem habe man mehr als 1.800 Elektro-Transporter bei Mercedes-Benz Vans geordert, um die Zustellung der eigenen Pakete vor Ort CO2 neutral zu gestalten.

Quelle: Amazon – Pressemitteilung vom 10. Dezember 2020

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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timebird:

Wenn eine Anlage mit x GW Leistung y Haushalte ein Jahr lang versorgen kann,dann kann sie diese y Haushalte auch 10 oder 100 Jahre versorgen.

Clemens H.:

Kurz Exkurs in die Buchhaltung. Amazon hat einen Bilanzsumme von 225 Mrd davon sind Eigenkapital 62 Mrd. Amazon investiert also nach Ihrer Rechnung ca. 10% seines Eigenkapital in erneuerbare Energie.

Marktkapitalisierung ist Erwartung/Fantasie. Genügend Marktteilnehmer glauben, dass das Kapital bei Amazon 20mal produktiver ist.

Denip:

Indirekt kann man sehr wohl mit Kraftwerken, die x Megawatt an Leistung haben y Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen. Jede Kraftwerksleistung entspricht auch einer jährlich bereitgestellten Kraftwerksenergie. Man muss lediglich mit der Anzahl der Betriebsstunden pro Jahr (maximal 8760) multiplizieren und schon hat man Leistung in Energie umgerechnet.
In deinem Beitrag schlägst du die Brücke ja selbst: du sagst eine Photovoltaik Anlage mit 6 kWp kann 1,5 Haushalte versorgen…da sie 8400 kWh Strom erzeugt (das entspricht 1400 Stunden „Vollauslastung“ im Jahr).
Genau analog dazu kann man bei Kenntniss der „Vollauslastungs“-Betriebsstunden (die sind für jeden Kraftwerkstyp Jahr für Jahr ähnlich groß) einfach die Leistung in die entsprechende Energie umrechnen und letztere mit einer Anzahl Haushalte in Relation setzen.

Peter Bigge:

Bei allen Zahlenspielen ist es doch eher von wichtigerer Bedeutung, wann ein Unternehmen CO2-neutral sein will und wird. In Bezug auf einige große Autokonzerne in Deutschland sehen diese sich frühestens 2050 CO2-neutral, inklusive ihrer erzeugten Produkte. Hierin machen uns so einige amerikanische Unternehmen etwas vor, welches die Europäer eigentlich besser machen sollten. Gerade in Bezug auf die eMobilität fühlen sich deswegen so viele von der Tesla-Story regelrecht angepisst.

Markus Doessegger:

Amazon ist ein BigTech. Die Marktkapitalisierung resultiert aber aus dem Produkt des Aktienkurses und aller sich im Umlauf befindlichen Aktien. Sie verwechseln das mit dem Investions-Kapital, welches Amazon zur Verfügung hat. Das wird sicher auf einem sehr viel tieferem Niveau liegen als das der Marktkapitalisierung. Ich bin nicht Finanzfachmann, aber ich würde sagen Ihr Vergleich hinkt.

Sicher wird Jeff Bezos ein relativ grosses Aktienpaket halten, als Teil seines Privatvermögens. Sicher wäre es wünschenswert, wenn er min. dieselbe Summe seines Privatvermögens in erneuerbare Energieen investieren würde, wie er Oncle Joe investiert hat. So wie die Apple, Google, Facebook, Twitter CEO’s das regelmässig tun, um Wahlen zu entscheiden.

Mit den Logistikzentren liegen Sie sicher richtig. Zusatzfrage: Wie sieht es denn mit den Verkauszentren von IKEA aus? Nicht so schlecht würde ich sagen. Es scheint sich aber doch einiges bei Jeff Bezos zu tun und das ist doch erfreulich, würde ich sagen. Ich wünschte mir Aldi, Lidl, Migros, Coop usw. würden gleiche Initiativen in die Wege leiten.

Und wie es aussieht, schliessen sich schon ein Duzend anderer namhafter Firmen Amazon an. Das sind doch sehr gute Nachrichten meiner Meinung nach.

Mark Müller:

Etwas sollte man korrigieren, bzw. präzisieren. Man kann nicht mit x Megawatt (MW) y Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen. Man kann nur mit Megawattstunden (MWh) oder GWh eine Anzahl Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen. Watt (W) ist Leistung und Wattstunden (Wh) sind Energie.
Beispiel: Meine Photovoltaik-Anlage hat 6 kW(peak), produziert pro Jahr 8’400 kWh und kann damit etwa 1.5 Haushalte mit Strom versorgen.
Wenn es korrigiert ist, kann dieser Kommentar gelöscht werden.

martin:

das ist alles schön gut aber ist doch um Grunde nichts ….lass euch doch nicht von solchen „großen“ zahlen blenden…hier mal andere große zahlen zum vergleich ;) amazone hat eine Marktkapitalisierung (EUR)von 1,30 Bio. Dollar !! wenn wir jetzt davon ausgehen das 1 GW ca 1 Milliarde Dollar kostet. rechnen wir einfach mal 6,5 Milliarden : 1300 Milliarden = 0,5 % der MarktKapitalisierung..also lächerlich und schaut euch mal die ganzen großen Logistikcentren auf der Welt an..ihr findet kaum welche so solaranlagen drauf sind…amazone ist nicht umsonst bei der Greenpeace Rangliste für erneuerbare Energien der unternehmen auf dem letzten platz, Der erste ist übrigens Apple, die übrigens schon seit Jahren dort oben sind..nur mal zum vergleich

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