Aiways: Fusion mit HUDA schreitet voran – 390 Mio. Euro Bewertung

Cover Image for Aiways: Fusion mit HUDA schreitet voran – 390 Mio. Euro Bewertung
Copyright ©

Aiways

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Hudson Acquisition (HUDA) und Aiways Europe planen eine Fusion, die den kriselnden Autohersteller Aiways in eine neue Phase führen soll. Die Vereinbarung zwischen beiden Unternehmen sieht die Gründung der EUROEV Holdings Limited vor, die an der Nasdaq gelistet werden soll. Dabei wird Aiways Europe vor dem Zusammenschluss mit einem Unternehmenswert von 410 Millionen US-Dollar bewertet. Die endgültige Umsetzung hängt jedoch noch von Genehmigungen durch die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) und die Nasdaq ab.

Nach der Fusion sollen die bisherigen Wertpapiere von Aiways und HUDA in Anteile der neuen Holding umgewandelt werden. Die Leitung des neuen Unternehmens bleibe bei Alexander Klose, der weiterhin als CEO fungiert.

Strategiewechsel: Fokus auf Europa

Im Mai wurde bekannt, dass das chinesische Unternehmen Aiways seine Strategie ändert. Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs und Preisdrucks auf dem chinesischen Markt hat sich der Hersteller von Elektroautos entschieden, seine Aktivitäten in China einzustellen und stattdessen Europa als Hauptmarkt zu priorisieren, dies jedoch auch mit eher wenig Nachdruck. Zuletzt durchlief das Unternehmen in China eine Phase der Konsolidierung. Die Produktion im chinesischen Werk ist gestoppt, um Ressourcen zu schonen und sich auf die Expansion in Europa zu konzentrieren. Wie Volkswagen in Deutschland erlebt Aiways eine Rosskur, die den Übergang zu einem neuen Geschäftsmodell begleiten soll.

Ein wesentlicher Teil der neuen Strategie war die Beschaffung von frischem Kapital durch einen Börsengang in den USA. Im Mai kündigte Hudson Acquisition, eine an der Nasdaq notierte Gesellschaft, eine Vereinbarung mit Aiways Automobile Europe GmbH an. Diese sieht vor, dass die Aktionäre von Aiways Europe im Zuge einer sogenannten De-Spac-Transaktion Aktien von Hudson Acquisition erhalten. Die Bewertung von Aiways Europe beläuft sich hierbei auf etwa 390 Millionen Euro (umgerechnet 410 Millionen US-Dollar), wie mit heutiger Mitteilung aus dem Unternehmen bekannt wurde.

Aiways sieht Wachstumspotenzial auf dem europäischen Markt

Alexander Klose sieht großes Potenzial in der europäischen Infrastruktur für Elektroautos. In den kommenden Jahren erwartet er ein dynamisches Wachstum in diesem Bereich. Ziel ist es, sich als europäischer Autohersteller mit chinesischer Fertigung zu etablieren. Durch eine bereits vorhandene EU-Lizenz sieht sich Aiways in der Lage, die Produktion nach europäischen Standards zu gestalten und langfristig zu planen. Hierfür wolle man auch künftig E-Autos über die bisherige chinesische Mutter beziehen und in Europa vertreiben. Mit diesem Ansatz möchte das Unternehmen nicht nur bestehende Strukturen nutzen, sondern auch seine Produktpalette erweitern. Die Fusion mit HUDA wird als wichtiger Schritt betrachtet, um finanzielle Mittel für diese Pläne bereitzustellen.

Die Boards beider Unternehmen haben der Fusion bereits zugestimmt. Die Umsetzung ist dennoch an verschiedene Prüfungen gebunden, die noch ausstehen. Ziel bleibt es, mit der EUROEV Holdings Limited eine starke Position auf dem internationalen Markt für Elektroautos einzunehmen. Die neue Holding soll sowohl den Zugang zu Investoren als auch die Weiterentwicklung von Aiways unterstützen.

Quelle: Aiways – Per Mail

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Robert:

„Vielleicht können die in Zukunft den Sion rausbringen. Wenn der so, wie seinerzeit fast fertig entwickelt“ Bitte Ironie kennzeichnen der Sion war nicht fast fertig entwickelt der ist nie über das Stadion eines Tesfahrzeuges hinausgekommen

Gastschreiber:

Echt jetzt, ich bin schon einige EVs gefahren, schon als der Aiways U5 herauskam war er wenig wettbewerbsfähig. Selbst der Preis brachte da keine große Rettung. Jetzt, einige Jahre weiter, ist die Technik veraltet, weder Fahrwerk, Sicherheitssysteme, Akku, Antrieb sind zeitgmäß.
Gegen welchen Konkurrenten sollte das Auto heute antreten?
Aus China kommen viel moderner Alternativen, Smart, BYD, MG die auch schon den Markt besetzten. Die haben keine relevanten Verkäufe gemacht, womit sollten sie heute welche machen?

Stefan:

Der U5 ist gut und gefällig. Sogar eine Anhänger Kupplung, die auch was ziehen darf, gibt es. Die Verarbeitung ist auch sehr gut. Und der Service bei ATU ist gewährleistet. Ich hoffe, das Aiways den Börsengang hin bekommt. Vielleicht können die in Zukunft den Sion rausbringen. Wenn der so, wie seinerzeit fast fertig entwickelt halt in China produziert wird, wäre das ein Welt EV….

Ähnliche Artikel

Cover Image for So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

Sebastian Henßler  —  

Wir sind den Concept AMG GT XX exklusiv gefahren: Erste Eindrücke von 1000 kW Power, 600 kW Rekuperation und 960 kW Ladeleistung im Extremtest.

Cover Image for VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: VDA-Chef Mindel erklärt, warum die IAA Mobility heute mehr ist als eine Autoshow – und welche Rolle München im globalen Dialog spielt.

Cover Image for Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: Christian Vorländer erklärt, warum die Messe München die IAA langfristig halten will – und welche Strategie dahintersteckt.

Cover Image for Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Sebastian Henßler  —  

Die Rekordfahrt in Süditalien war für Mercedes-AMG mehr als Show. Schäfer sieht darin den Beweis, dass Formel-1-Technik den Unterschied zu China ausmacht.

Cover Image for Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Sebastian Henßler  —  

EAN war bei der Rekordjagd in Nardò vor Ort: Das Concept AMG GT XX setzte 25 Rekorde, wir durften die Technik, das Team und die Abläufe exklusiv kennenlernen.

Cover Image for Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Sebastian Henßler  —  

Zeekr baut Europa zum Kernmarkt aus – mit lokaler Entwicklung, eigenen Teams in Göteborg und Amsterdam sowie klarer Ausrichtung auf Substanz.