ADAC Autotest: Das erste „sehr gut“ geht an ein Elektroauto

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VW

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Zum ersten Mal in der Geschichte des ADAC Autotest hat ein Fahrzeug das Urteil „sehr gut“ erhalten. Die Elektrolimousine VW ID.7 Pro erreichte dieses Ergebnis mit einer Gesamtnote von 1,5 im April 2024, so der Automobilclub in einer aktuellen Mitteilung. Bislang teilten sich mit der Gesamtnote 1,6 („gut“) drei Fahrzeuge den Spitzenplatz, ebenfalls allesamt rein elektrisch angetrieben: BMW iX xDrive50 (getestet im April 2022) und Mercedes EQS 450+ Electric Art (Februar 2022) sowie der Skoda Enyaq 85x L&K, der erst im März 2024 aufrückte.

Mit einem Basispreis von 56.995 Euro liegt der getestete VW ID.7 Pro preislich deutlich unter den bisherigen Spitzenreitern im Autotest von BMW und Mercedes, die mehr als 100.000 Euro kosten. Der mit Note 1,6 bewertete Skoda Enyaq liegt mit gut 61.000 Euro auf dem Niveau des VW.

Für uns ist es eine erfreuliche Nachricht, dass Sicherheit, Effizienz und Komfort nicht ausschließlich eine Preisfrage sind“, sagt Dino Silvestro, Leiter Fahrzeugtest im ADAC Technik Zentrum in Landsberg am Lech und ergänzt: „Der Autotest gehört aufgrund der umfassenden Testmethodik mit modernen Prüflaboren zu den umfangreichsten Verbraucherschutztests des ADAC und bietet – unabhängig von Fahrzeugklasse und -preis – eine uneingeschränkte Vergleichbarkeit aller Testergebnisse.“

Jeweils mit einer Eins vor dem Komma hat der ID.7 in den Kategorien Motor/Antrieb (1,0), Sicherheit (1,1), Umwelt/Ecotest (1,2) und Komfort (1,5) abgeschnitten. Besonders lobten die Testingenieure die hohe Energieeffizienz des ID.7. Mit einem Verbrauch von nur 18,1 kWh/100 km gehört die Limousine zu den sparsamsten Modellen der Mittelklasse und erreicht fünf Sterne im Ecotest, der seit über 20 Jahren fester Bestandteil des ADAC Autotest ist.

Die weiteren Hauptkategorien Fahreigenschaften (2,1), Karosserie/Kofferraum (2,3) und Innenraum (2,4) wurden mit Zweier-Noten bewertet. Bei den Autokosten (3,4), die nicht in die Gesamtnote einfließen, schneidet der VW ID.7 Pro zwar nur zufriedenstellend ab, letztendlich könne der Limousine dank sehr guter Technik-Eigenschaften dennoch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis attestiert werden, so der ADAC.

Jährlich werden im ADAC Autotest rund 100 Fahrzeugmodelle unter die Lupe genommen. Bei der Auswahl der Testfahrzeuge werde auf eine möglichst breitgefächerte Modellvielfalt geachtet. Dabei spielen Kriterien wie Marktrelevanz, Innovationen und Technologiemix eine entscheidende Rolle. Bei den einzelnen Fahrzeugmodellen werde der Schwerpunkt auf energieeffiziente Motorisierungen und beliebte Varianten gelegt.

Volkswagen ID.7
VW

Die Testingenieure untersuchen im Autotest mehr als 350 einzelne Prüfpunkte, die laut ADAC strengen Testprozeduren mit hohen Qualitätsstandards folgen. Die Bewertung der Testkriterien erfolgt mit Noten von 0,6 (beste Note) bis 5,5 (schlechteste Note). Die Gesamtnote eines Fahrzeugs berechnet sich aus den Benotungen der genannten Hauptkriterien, wobei die Punkte Umwelt und Sicherheit am stärksten gewichtet sind. Die separat bewerteten Autokosten fließen nicht in die Gesamtnote ein. Seit 2016 erfolgt die Bewertung unabhängig von der Fahrzeugklasse, wodurch sich auch Autos unterschiedlicher Klassen fairer miteinander vergleichen lassen.

Quelle: ADAC – Pressemitteilung vom 10.05.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Dr.Georg Ramsauer:

Der VW ist sicher ein gutes Auto aber es gibt auch bessere. Ich würde da eher KIA vorziehen.

MatthiasGe:

Oha, da hat jemand ein Testergebnis gek.
Der Tesla Model 3 Highland 2024 Long Range ist in nahezu allen Belangen überlegen.

Spiritogre:

Nun, wo ist denn der 10.000 Dollar BYD Seagull der aktuell ja gerade in etlichen ********* Artikeln als „China wird alle anderen mit diesem Auto Platt machen“ angepriesen wird? Besagter Seagull der sogar in Thailand oder Malysia dann 22.000 Dollar kostet, besagter Seagull, der seit eineinhalb Jahren für Europa nur immer wieder angekündigt wird?

Meine Vermutung, BYD hat gemerkt, für die angedachten 25k Euro bekommen sie so eine absolute Billo-Klitsche hier nicht verkauft und mit Dacia Spring, Citroen eC3, Renault 5 und kommend ID.2 hat Europa wesentlich günstigere oder im gleichen Preissegment dann wesentlich bessere eigene Autos. Weswegen sie den Dolphin Mini / Seagull hier wahrscheinlich gar nicht mehr bringen werden.

Immerhin ist der völlig überteuerte Dolphin hier ein Flop allererster Güte, der sich 2023 in Deutschland gerade mal 68 Mal verkauft hat für seine 30k bis 35k.

Wer so mit den Säbeln rasselt und soviel extreme *********** auf Autoseiten und in Social Media macht, man bedenke die ganzen China ******* hier, die glauben China sei der Heilige Gral und wird die Welt retten, der muss gefälligst auch liefern.

[Edit: Etwas grenzwertige Passagen gelöscht, bitte entsprechend unserer Netiquette etwas mehr auf die Wortwahl achten, danke / Die Redaktion]

EV6er:

Danke für die Info. Bin nur verwundert über das relativ schlechte Abschneiden beim „Komfort und bei den Fahreigenschaften“.

Silverbeard:

Es mag ja sein, das Porsche bei weitem führend ist. Aber wer kann sich einen Porsche in Deutschland leisten, außer den 10-20% Bestverdienenden? Und wie sieht es im Rest der Welt aus?
Klar kann man extravagante, teure Sportwagen mit Alltagsautos vergleichen, aber wo ist darin ein Sinn?

Lassen wir uns mal von der Alltagstauglichkeit des Citroen e3C überraschen. Dann können wir vielleicht erkennen, wo die Preise hingehen werden.

Und zu China: Da gibt es Regionen wie Shenzhen, die deutschen Ballungsräumen voraus sind. Aber genauso gibt es Regionen, in denen die Einwohner ihr Wasser vom Brunnen holen und mit Holzherden kochen. Dort gibt es dann eben keine Ladeinfrastruktur und Verbrenner sind unverzichtbar.

Und ja, es ist richtig, das China nicht so auf Export optimiert ist wie Deutschland. Das hat China einfach nicht nötig bei seinem riesigen Binnenmarkt mit enormem Nachholbedarf. Aber wenn man mal die Verhältnisse betrachtet, gehen 60% der deutschen Exporte in den Euroraum. Das könnte man auch als EU Binnenmarkt sehen.

Michael Neißendorfer:

Der ADAC testet nicht nur deutsche Autos, sondern gut 100 Modelle pro Jahr, wie auch im Text erwähnt. Hier geht’s zum Test des Kia EV6: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/marken-modelle/kia/ev6/cv/320078/

panibodo:

Einspruch. Jeder Test ist subjektiv. Aber ich denke schon, dass die Bewertungen eines Autos durch viele Tester schon eine gewisse Aussagekraft haben. Im übrigen gehe ich davon aus, dass Du zu den Leuten gehörst, die glauben, Elon könnte es NOCH und die Chinesen könnten es SCHON besser als unsere etablierten Autobauer.

EV6er:

Warum testet der ADAC nur Deutsche Autos? Der KIA EV6 lässt die alle alt aussehen!

Spiritogre:

Lol, bevor du hier weiter deinen „Deutschland ist so Scheiße und die sind sooo schlecht“ Allmachtsfantasien nachhängst, dass die Chinesen ja so geil und bei allem viel besser sind, solltest du dir einfach die Fakten und reinen Zahlen ansehen und dann das bitte auch noch in Relation setzen, dass Deutschland 80 Millionen Einwohner hat und China 1,4 Milliarden. So gesehen ist China dann sogar ein winziges, unbedeutendes Lichtlein.

Die mit weitem Abstand bei der E-Mobilität führende Firma ist Porsche – eine deutsche Firma. Die mit der wahrscheinlicht ansonten besten Technik wäre Lucid, eine amerikanische Firma, gesponsort ausgerechnet von der Öl-Lobby.

Und wo sind die Chinesen? Deren Fahrzeuge, insbesondere die, die außerhalb Chinas erhältlich sind, sind maximal Mittelmaß. Dann gibt es noch ein paar Vorzeigemodelle die aber a) außerhalb Chinas sauteuer wären b) nie außerhalb Chinas kommen weil die nur in winzigen „Mengen“ produziert werden und c) wie gut die bei der Zuverlässigkeit sind wird sich in zehn Jahren Zeigen, labern wie toll etwas ist kann man vorab immer. Wie das in der Praxis aussieht ist was völlig anderes.

Nicht umsonst müssen die auch hier einigermaßen günstigen Chinesen, wie MG, jährlich in die Werkstatt um neuen Rostschutz aufzutragen. Ja, billig ist sooo toll…

Hiker:

Ehrlich Du tust mir einfach nur noch leid. Verbrenner zu bauen war einst die grosse Kunst der Deutschen Autobauer. Genau bis zu dem Moment als diese überheblichen Manager beschlossen die Elektromobilität zu ignorieren und lächerlich zu machen. Heute bauen sie zwar immer noch rolle Verbrenner. Bei den BEV jedoch haben sie den Anschluss selbstverschuldet verbockt. Da ist der Versuch der deutschen Autopresse diese Produkte mit Superlativen zu überschütten genauso lächerlich wie Dein Versuch dieses kollektive Versagen schönzureden. Von wegen die Chinesen würden Ihre Fahrzeuge subventionieren. Na und, und was macht Deutschland? Versuchen mit allen erdenklichen Mitteln zu verhindern, dass der frappante Rückstand hierzulande sichtbar werden kann. Erbärmlicher geht’s wirklich nicht.

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