W&P flottet 20 Elektro-Lkw Mercedes-Benz eActros 600 ein

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Mercedes-Benz

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Die Spedition W&P aus dem bayerischen Prichsenstadt zählt zu den Transportunternehmen, die schon jetzt auf E-Mobilität setzen. Die Flotte der Spedition, die unter anderem rund 40 Fahrzeuge von Mercedes-Benz mit Dieselantrieb zählt, verfügt bereits über drei batterieelektrische Mercedes-Benz eActros 300, die täglich Routen von je rund 480 Kilometern zurücklegen. Der Fuhrpark wurde nun um 20 Mercedes-Benz eActros 600 ergänzt. Das neue Elektro-Flaggschiff unter den Lkw des Herstellers habe das Unternehmen vor allem durch sein Gesamtkonzept und seine hohe Reichweite von 500 Kilometern ohne Zwischenladen überzeugt, so Mercedes-Benz in einer aktuellen Mitteilung.

W&P setzt nicht nur auf Elektro-Lkw für seine Transportaufgaben und Logistikdienstleitungen, sondern geht einen weiteren wegweisenden Schritt für die Transformation der Transportbranche – und eröffnete vor Kurzem einen unternehmenseigenen Ladepark auf seinem Firmengelände in Prichsenstadt, das im fränkischen Weinland in der Nähe der Autobahn A3 und direkt an der Bundesstraße B286 liegt. Der Ladepark ist mit 56 DC-Schnellladepunkten ausgestattet, die über die hauseigene Photovoltaik-Anlage und einem 15.000 kWh Batteriespeicher mit Strom versorgt werden.

Während des Ladevorgangs stehen den Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern Toiletten, Duschen sowie Warteräume und Verpflegungsautomaten zur Verfügung. Mercedes-Benz Trucks unterstützte das Unternehmen über den Verkauf der Fahrzeuge hinaus im Rahmen seines TruckCharge-Angebots bei der Konzeptionierung und Umsetzung des Ladeparks sowie der Beantragung von Fördermitteln.

Mercedes-Benz Trucks feierte den Serienstart des eActros 600 Ende November vergangenen Jahres im Mercedes-Benz Werk Wörth. Seit Dezember 2024 wird der E-Lkw an Kunden ausgeliefert. Die hohe Batteriekapazität von über 600 Kilowattstunden – daher die Typbezeichnung 600 – sowie eine neue elektrische Antriebsachse aus eigener Entwicklung, ermöglichen eine Reichweite des eActros 600 von 500 Kilometern ohne Zwischenladen. Diese Reichweite werde, wie der Hersteller betont, unter sehr realistischen, praxisnahen Bedingungen mit 40 Tonnen Gesamtzuggewicht erreicht und könne je nach Fahrweise und Strecke auch deutlich übertroffen werden. Der eActros 600 könne am Tag sogar weit über 1000 Kilometer zurücklegen. Zwischenladen während der gesetzlich vorgeschriebenen Fahrerpausen macht dies möglich, sofern die Lademöglichkeiten vorhanden sind.

Der eActros 600 verfügt über drei Batteriepakete mit jeweils 207 kWh. Diese bieten eine installierte Gesamtkapazität von 621 kWh. Die Batterien basieren auf der Lithium-Eisenphosphat-Zelltechnologie (LFP) und zeichnen sich durch eine hohe Lebensdauer aus. Im Gegensatz zu anderen Batteriezelltechnologien können zudem über 95 Prozent der installierten Kapazität bei der LFP-Technologie genutzt werden. Dies ermöglicht eine höhere Reichweite bei gleich viel verbauter Batteriekapazität. Das Fahrzeug ist technisch auf ein kombiniertes Gesamtzuggewicht von bis zu 44 Tonnen ausgelegt. Mit einem Standardauflieger hat der eActros 600 in der EU eine Nutzlast von etwa 22 Tonnen. In einigen Fällen kann nationales Recht eine höhere Nutzlast zulassen.

Quelle: Daimler Truck – Pressemitteilung vom 26.05.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Melvin:

Ja und Nein. Schön wäre natürlich, wenn das alles ohne Fördermittel funktionieren würde.
Wenn wir im Sinne einer auch nur annähernden Zielerreichung diese Transformation etwas beschleunigen wollen, sind Anreize wie Förderprogramme jedoch absolut notwendig. Auch wenn sich die deutlich höheren Anschaffungskosten eines E-LKW ggü. Diesel-LKW in der TCO wieder ausgleichen – der Wink mit den Fördermitteln, selbst wenn sie der Hersteller teilweise einpreisen sollte, ist psychologisch für viele doch ein zusätzlicher Trigger sich dem Thema anzunehmen.
Wenn jetzt einige vorweg gehen, zeigen, dass es funktioniert und über Stückzahlen und auslaufende Förderungen die Preise auch zurückgehen, wird die pragmatische Masse hoffentlich folgen.
Dass es sich auch ohne Förderung aktuell bereits soeben rechnet und nebenher deutlich besser für die Umwelt ist, ist ja unbestritten.

Wilf:

Stimme dem voll zu! Aber warum muss der Staat mit Fördermitteln dabei sein. Der Staat soll die Genehmigungen und bürokratische Hürden entschlacken statt mit (unser aller) Geld Märkte verzehren.
Interessant auch, Mercedes unterstützt bei Beantragung der Fördermittel. Das System ist so komplex dass der Mittelstand damit nicht zurecht kommt. Aber der ( noch) größte LKW Hersteller der Welt greift Staatsknete ab. Gleichzeitig begibt er sich mit LFP Zellen praktisch in die 100%ige Abhängigkeit von China.
Wieviel Monate ist es her als der CEO von Mercedes Truck Wasserstoff als die optimale Wahl für LKW beschrieben hat. Was sind/waren das für hochbezahlte Manager?

Daniel W.:

—–
… in der Nähe der Autobahn A3 und direkt an der Bundesstraße B286 liegt. Der Ladepark ist mit 56 DC-Schnellladepunkten ausgestattet, die über die hauseigene Photovoltaik-Anlage und einem 15.000 kWh Batteriespeicher mit Strom versorgt werden.

Während des Ladevorgangs stehen den Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern Toiletten, Duschen sowie Warteräume und Verpflegungsautomaten zur Verfügung.
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So stelle ich mir Lkw-Ladeparks vor – in Autobahnnähe ohne „Tank und Rast“-Abzocke, mit PV-Anlagen und Batteriespeicher für optimale Sonnenstromnutzung sowie einem Mehrwert für Lkw-Fahrer durch Toiletten, Duschen, Warteräume und Verpflegung – sowas sollten sich andere Lkw-Ladeparks zum Vorbild nehmen.

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