Webasto und Cylib kooperieren beim Batterierecycling

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Webasto | Jann Höfer

Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Die steigende Zahl alter Batterien stellt die Automobilindustrie vor neue Herausforderungen. Gleichzeitig wächst der Bedarf an wichtigen Rohstoffen wie Lithium und Graphit. Um diese Materialien effizient wiederzuverwenden und nachhaltige Lösungen zu schaffen, gewinnen Recyclingprozesse an Bedeutung. Automobilzulieferer und Recyclingunternehmen arbeiten deshalb enger zusammen. Webasto hat eine Kooperation mit Cylib geschlossen, um Batterien und Produktionsreste aus der eigenen Fertigung wiederzuverwerten. Das Unternehmen Cylib wird Altbatterien aus Webastos europäischen Standorten abholen und recyceln. Webasto, ein familiengeführtes Unternehmen aus Bayern, stellt seit 2019 Batteriesysteme für Autos und Nutzfahrzeuge her.

Der Recyclingprozess von Cylib kombiniert mechanische, thermische und hydrometallurgische Methoden. Diese Technik benötigt nur wenige Chemikalien und verringert den CO₂-Ausstoß um bis zu 30 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren. Ein wasserbasiertes Verfahren ermöglicht zudem eine besonders umweltschonende Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe wie Lithium und Graphit. Seit 2023 arbeiten Webasto und Cylib gemeinsam an Konzepten, um Batteriesysteme von Anfang an recyclingfreundlicher zu gestalten.

Dr. Gideon Schwich, Mitgründer und COO von Cylib, hebt die Bedeutung dieser Zusammenarbeit hervor: „Unsere Technologie ermöglicht es, sämtliche wertvollen Materialien aus alten Batterien zurückzugewinnen. Mit Webasto als Partner können wir das Recycling ausweiten und so langfristig zur Rohstoffversorgung beitragen.“ Marcel Bartling, Chief Technology Officer von Webasto, ergänzt: „Diese Kooperation macht die Rohstoffversorgung in Europa nachhaltiger und widerstandsfähiger – das kommt der gesamten Branche zugute.“

Die EU-Batterieverordnung setzt klare Recyclingziele: Bis 2030 müssen 70 Prozent des Lithiums sowie 95 Prozent von Kobalt, Nickel und Kupfer aus alten Batterien zurückgewonnen werden. Cylibs Verfahren soll diese Vorgaben bereits übertreffen. Für Webasto bedeute das, frühzeitig auf kommende gesetzliche Anforderungen vorbereitet zu sein. Neben dem Recycling beschäftigt sich Webasto mit der Weiternutzung gebrauchter Batterien. Im bayerischen Werk Schierling ging 2024 ein Speichersystem mit einer Kapazität von einer Megawattstunde in Betrieb. Es nutzt 30 Batterien aus der Vorserienproduktion, um überschüssigen Solarstrom für den Eigenverbrauch zu speichern.

Quelle: Webasto – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

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Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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