VW peilt Ausweitung der ID.BUZZ Produktion an

Cover Image for VW peilt Ausweitung der ID.BUZZ Produktion an
Copyright ©

Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Eine Ausweitung der Produktion für den VW ID.BUZZ sei denkbar. Kommt auch nicht gänzlich überraschend, wenn man sich den Erfolg des Elektro-Bulli ansieht. Monat für Monat scheint Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) mit neuen Rekorden hinsichtlich der eingegangenen Bestellungen für den VW ID.BUZZ glänzen zu wollen. Zuletzt war die Rede von über 13.600 Vorbestellungen. Wobei die Kunden noch auf ihre Fahrzeuge warten müssen.

Carsten Intra, CEO von Volkswagen Nutzfahrzeuge, äußerte sich gegenüber der Automobilwoche dahingehend, dass durch die hohe Anzahl an Vorbestellungen die Lieferzeit bis Ende 1. Quartal 2023 beträgt. „Wir sind jetzt beim Liefertermin schon bei Ende des ersten Quartals, März oder April 2023“. Der Großteil der Vorbestellungen entfiel auf den ID.BUZZ Cargo. Für 2022 sei man bereits ausverkauft. Die hohe Nachfrage habe VWN wohl selbst überrascht.

Am Volkswagen-Nutzfahrzeug-Stammsitz in Hannover sei man bei dem neuen Modell vorerst „für eine Kapazität von bis zu 130.000 pro Jahr eingerüstet“, so Carsten Intra gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Bis zu 150.000 Einheiten jährlich seien hier maximal zu erreichen. Der Platz für eine Ausweitung der Produktion sei begrenzt. Da dort eben auch Fahrzeuge von Audi und Bentley gefertigt werden.

Aus diesem Grund spiele man mit dem Gedanken eines der beiden Werke in Polen für den ID.BUZZ zu nutzen. Dabei ginge es nicht um eine Vollproduktion, wohl aber beispielsweise um einzelne Bereiche des Fertigungsprozesses. Die ersten 6.000 ID.BUZZ, welche gefertigt werden, haben alle schon ihren Besitzer – in diesem Fall die Showrooms der Händler. Erst danach wird man die Kundenfahrzeuge ausliefern, wie der VWN-CEO zitiert wird. Die Auslieferung erster Kundenfahrzeuge sei für den November 2022 geplant.

Sollte man davon ausgehen, dass die Nachfrage weiterhin so stark bleibe, könnte das Modell auch teilweise von anderen Standorten mit gefertigt werden. Konkrete Überlegungen neben Polen gebe es jedoch nicht, sagte Intra: „Wenn man darüber hinaus in eine Fertigung in den USA oder in China investieren wollte, bräuchte man 50.000 bis 60.000 Fahrzeuge zusätzlich als Planungsgrundlage.“ 

Für 2023 rechne man mit einem Produktionshochlauf auf 80.000 bis 100.000 Einheiten, welche gefertigt werden. Um dann 2024 den Hochlauf auf die „Ziel-Taktzahl“ von 130.000 E-Autos zu erreichen. Der Standort Hannover sei genau hierfür gerüstet. Beim ID.Buzz sei man nun komplett „durchgeschult“, was die Kompetenzen des Personals angeht, sagte Intra. Insgesamt hätten im Werk zuletzt etwa 4.000 Kolleginnen und Kollegen mitgemacht und die Schulungsangebote „sehr gut angenommen“.

In der Fabrik gibt es Bereiche, in denen Roboter mittlerweile über 90 Prozent der Aufgaben erledigen. Ein zentrales Vorhaben der nächsten Jahre ist auch der Aufbau von Produktionseinheiten für elektrische SUV-Modelle weiterer Konzernmarken. Unter anderem das Artemis-Projekt von Audi soll dort vom Band laufen. Zudem soll die Plattform für ein großes vollelektrisches Audi-Modell entstehen. Zwei Modelle des britischen Oberklasse-Ablegers Bentley bekommen bei VWN Karosserien und Lackierung, die Innenausstattung macht die Luxusmarke selbst. Der Platz scheint also rar.

Quelle: Süddeutsche Zeitung – Mögliche Produktionsausweitung: VW in Hannover „randvoll“

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Olli:

Kommt der auch mit Pritsche? Könnte dann meinen Doppelkabiner T6 ablösen.

Läubli:

Die privaten Endkunden werden Ihren ID.BUZZ wohl auch noch lange nicht kriegen, die werden dann auch wieder vertröstet und vertröstet. Die haben ja die selben Probleme mit ihren Akkus usw.
Also… bitte entspannen… und geduldig warten. Irgendwann wird es dann schon werden. ;)

Dirk:

Ich könnte kot…. ID.Buzz-Produktion ausweiten, aber ich warte seit einem Jahr auf einen ID.3….geht’s noch?

Läubli:

Es gibt bereits viele E-Transporter: Peugeot, Hyundai, Opel, Citroen, Ford und noch viele dazu.

Silverbeard:

Der ID.BUZZ kostet natürlich doppelt soviel wie eine Verbrenneralternative.
Trotzdem könnten die deutschen Hersteller mal langsam verstehen, dass es tatsächlich eine grössere Gruppe potentieller Kunden gibt, die auf Elektroalternativen warten. Verbrenner sind die Ladenhüter, die gekauft werden, weil die anderen Regale leer sind.

Und gerade im Fall von vollelektrischen Transportern ist die Auswahl wirklich nicht groß. Ausserdem ist der ID.BUZZ der einzige Transporter, den es nur elektrisch gibt. Eine Verwechselung mit der Verbrennervariante ist unmöglich. Also der beste Werbeträger für Firmen, die ein modernes, verantwortungsvolles Image transportieren wollen.

Yoxo:

Ich mag VW nicht und werde mir in meinem Leben auch nie ein Auto von VW kaufen.
Aber ich gebe ehrlich zu, dass der ID.Buzz eine Marklücke ausfüllt und beglückwünsche VWN zu diesem Coup. Und das ganz ohne Neid.

Wolfbrecht Gösebert:

„Die hohe Nachfrage habe VWN wohl selbst überrascht.“

Wie lange noch werden uns Hersteller dieses Lügenmärchen aufzutischen versuchen, während es ihnen eigentlich immer nur darum geht, dass sie gerade nicht mehr eAutos herstellen können – oder gar wollen!

Läubli:

Es werden nur jene überrascht (wie immer in der Betriebswirtschaft), die ihre Hausaufgaben in der Marktforschung vergessen haben.

Musicman:

Mich überrascht mit welcher Zahl mal heute Autobauer überraschen kann :-) Brüller. Das ist alles Marketing-Gelaber.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Neuen Klasse startet BMW ab Ende 2025 in eine neue Ära des rein elektrischen Fahrens. Eine entscheidende Komponente: die Batterien.

Cover Image for Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Michael Neißendorfer  —  

Der Ioniq 6 N soll den Erfolg des Ioniq 5 N fortsetzen und integriert Technologien aus dem Motorsport in ein alltagstaugliches E-Auto.

Cover Image for BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

Michael Neißendorfer  —  

Ohne das starke Absatzplus der elektrifizierten Fahrzeuge wäre das Minus bei BMW deutlich schmerzhafter ausgefallen.

Cover Image for Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Michael Neißendorfer  —  

Weltweit steigt der Anteil von E-Autos an Neuwagenverkäufen von 20 auf 25 Prozent, trotz Wachstumsschwäche in wichtigen Märkten.

Cover Image for Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Michael Neißendorfer  —  

Mit dem EV5 bringt Kia ein weiteres E-Auto in das beliebte Kompakt-SUV-Segment, die größte und am schnellsten wachsende Fahrzeugklasse in Europa.

Cover Image for Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Wolfgang Plank  —  

Erfreulich gegen den Trend ist der Mazda 6e in Sachen Karosserie unterwegs. Leider muss man sagen aber auch bei der Ladeleistung.