Hybrid-Bus oder Elektro-Buzz? Große Vans im direkten Duell

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Beides sind Großraum-Vans mit Platz für mehr Fahrgäste als in herkömmlichen Familien-Vans, doch ansonsten sind die beiden Testkandidaten grundverschieden, die von der Auto Express ins direkte Duell geschickt wurden. Der Lexus LM ist ein Luxus-Bus für den gehobenen Personentransport mit Verbrennungsmotor an Bord, der VW ID.Buzz in der Langversion ein Familien-Bus für große vollelektrische Abenteuer. Wer überzeugt die Tester am Ende mehr?

Zunächst ein paar Fakten zu den beiden Kontrahenten: Der Lexus ist mit gut 5,13 Metern ein wenig länger als der VW, der 4,96 Meter lang ist. Im Japaner – Lexus ist die Nobelmarke von Toyota – arbeitet ein Allradantrieb, der 247 britische PS leistet (250 PS, 184 kW), im deutschen Elektroauto ein 282 britische PS (286 PS, 210 kW) starker Hinterradantrieb. Preislich ist der getestete VW ID.Buzz LWB 86 kWh Pro Style mit 64.345 Pfund (77.700 Euro) einiges günstiger als der Lexus LM 350h AWD 7 seat, der 93.030 Pfund (112.400 Euro) kostet.

Luxus trifft auf Abenteuer

Auto Express vergibt in seinen Vergleichstests in verschiedenen Kategorien jeweils bis zu fünf Sterne und kommt dann am Ende zu einer Gesamtbewertung. Bei Antrieb und Performance kann der VW den Lexus zunächst mit 4,5 zu 3,5 Sternen distanzieren. Bei den Fahreigenschaften liegt indes der Lexus vorne, wenn auch knapp. Bei den laufenden Kosten punktet wiederum der Elektro-Bus.

Als sehr praktisch stufen die Tester beide Vans ein, doch auch hier liegt der VW mit 4,7 zu 4,5 Sternen knapp vorne. Bei Interieur und Technik bewegen sich beide Widersacher indes auf hohem Niveau auf Augenhöhe, bei der Sicherheit liegt der Lexus auf ebenfalls sehr hohem Niveau knapp vor dem VW. Bei der Garantie liegt der Japaner leicht vorne, beim Service wiederum der Deutsche. Beim Infotainment schneidet abermals der Lexus besser ab.

Lexus-LM-Van
Lexus

Am Ende gewinnt der ID.Buzz mit 4,5 Sternen, während der Lexus nur 3,5 Sterne sammelt. Die Tester schreiben: „Vielleicht ist der Lexus LM das beste Auto auf dem Markt, wenn der Komfort der Passagiere im Vordergrund steht.“ Allerdings sei es bei Weitem nicht so schön, den Lexus zu fahren, auch wenn dies komfortabel sei. Doch der Hybridantrieb komme bisweilen an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit.

Zum VW ID.Buzz heißt es indes im Fazit: „Wir waren Fans des normalen ID.Buzz, aber die Verlängerung des Radstandes hat seine Vielseitigkeit noch erhöht, ohne ihm dabei den Charme zu nehmen.“ Zwar sei auch er nicht günstig, in Summe aber das attraktivste Elektroauto, das Volkswagen anbietet.

Quelle: Auto Express (Ausgabe 1860, S. 80 bis 93) – Vans in Demand

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Talis:

Definitiv nicht in allen Belangen. Wenn ich mir z.B. den Banana Box Test anschaue, ist das Ergebnis eindeutig:
Buzz (mit KURZEM Radstand): 30 / 49
KIA EV9: 19 / 34

Je nach Anwendungsfall fällt das Ergebnis komplett unterschiedlich aus.

Daniel Krenzer:

Der Satz ist in der Tat misslungen, ist korrigiert. Danke für den Hinweis.

MMM:

Steht oben im Detail.
Hat aber schon 2 Leuten nicht gefallen. ;-)

Wolfbrecht Gösebert:

@Redaktion:
„Im Japaner – Lexus ist die Nobelmarke von Toyota – arbeitet ein Allradantrieb, der 247 britische PS leistet (250 PS, 184 kW), im deutschen Elektroauto ein 282 britische PS (286 PS, 210 kW) starker Hinterradantrieb, der mit 560 Newtonmetern jedoch mehr als doppelt so viel maximales Drehmoment auf die Straße bringt.“

1. Ein IMHO zu langer, eher konfuser Satz, der
2. zudem noch irreführend ist,

da der (falsche?) Drehmoment-Wert sich auf den VW-Motor bezieht, nicht jedoch auf die Kraft des Antriebsstrangs auf der Straße!

Matze:

Der ID7 ist das einzig kaufbare Elektrofahrzeug von dieser Marke. Der Buzz setzt auf Niedlich und Retro, ist in Summe aber Unsinn. Da ist der Kia EV 9 viel effizienter in allen Belangen.

MMM:

„…im deutschen Elektroauto ein 282 britische PS (286 PS, 210 kW) starker Hinterradantrieb, der mit 560 Newtonmetern jedoch mehr als doppelt so viel maximales Drehmoment auf die Straße bringt.“

Lieber Daniel, das ist technisch nicht haltbar. Mit 560* Nm am RAD würde selbiges sich kaum mehr drehen, sobald der Bus draufsteht. Da sind Werte ab 2000 Nm eher brauchbar, um in Bewegung zu kommen. Auf der anderen Seite würden die (beim APP550) maximal möglichen 13000 rpm Motordrehzahl am Rad bei 2000 mm Abrollumfang auch Geschwindigkeiten von 1.560 km/h (433 m/s) bedeuten – naheliegend, dass das wenig Sinn ergibt. Und andere E-Motoren drehen noch höher.

Deswegen liefert der Motor (egal ob Verbrenner oder E) sein Drehmoment nicht an das Rad, sondern an ein Getriebe – immer! Das untersetzt diese Drehzahl je nach MEB-Fahrzeug im Faktor 7 bis 13 – erhöht also um diesen Faktor (annähernd) das Raddrehoment bzw. reduziert die Drehzahl um diesem Faktor. Bei anderen BEV ist das natürlich ganz ähnlich.
Für den APP550 wäre das also zw. 4300 und 6400 Nm an der Antriebsachse.

Wäre schön, wenn das mal jemand korrekt formulieren würde. :-)
Getriebe mit Gängen haben natürlich eine Spreizung, aber das ist hier beim Einganggetriebe nicht das Thema.

*der APP550 hat übrigens 545 Nm

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