Verbrenner aus ab 2035 – Bundesregierung stimmt EU-Kommission zu

Cover Image for Verbrenner aus ab 2035 – Bundesregierung stimmt EU-Kommission zu
Copyright ©

shutterstock / 1311353852

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Steffi Lemke, Umweltministerin  und Mitglied des Deutschen Bundestages, gab gegenüber der Automotive News Europe zu verstehen, dass die Ampelkoalition den Plan der EU-Exekutive „in allen Punkten“ unterstütze. Dies bedeute „letztlich, dass Verbrennungsmotoren für Autos und Lieferwagen ab 2035 auslaufen“. Bereits im vergangenen Sommer hat sich die EU-Kommission für ein Verkaufsverbot von Verbrennern ab 2035 ausgesprochen. Bisher wollte sich die deutsche Regierung darauf nicht festlegen, sondern mit E-Fuels betriebene Verbrenner weiter erlauben.

Nun habe allerdings ein Wandel stattgefunden. Künftig unterstütze Deutschland das Ziel der EU ab 2035 nur noch CO2-neutrale Neufahrzeuge zuzulassen. Ausgenommen hiervon sollen Verbrenner-Autos bleiben, die mit E-Fuels fahren. E-Fuels sind bilanziell klimaneutral, weil bei ihrer Verbrennung nur CO2 frei wird, das bei der Herstellung aufgewendet wird. Allerdings gelten sie als deutlich ineffizienter als Elektroantriebe.

Aus dem VW-Konzern wurde bereits bekannt, dass man auf E-Fuels setzen wird. Insbesondere Audi und Porsche machen sich für die eigenen Bestandsfahrzeuge entsprechend stark. So wolle der Konzern seine Produktion von Power-to-X-Kraftstoffen aus CO2 bis 2026 auf 550 Millionen Liter jährlich hochfahren. Von Porsche heißt es in deren letztem Geschäftsbericht: „Eine sinnvolle Ergänzung zur Elektromobilität sind für das Unternehmen die Entwicklung und der Einsatz von eFuels. Der synthetische Kraftstoff hat das Potenzial, nahezu CO2-neutral zu sein. Er eignet sich gut für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.“ Für die Zuffenhausener werden die E-Fuels mittlerweile aber auch nur noch eine kleinere Rolle spielen, nachdem bekannt wurde, dass ab 2030 80% aller Neufahrzeuge rein elektrisch unterwegs sein sollen.

Die Diskussionen um den Ausstieg aus dem Verbrenner-Zeitalter hören währenddessen in Brüssel nicht auf. Die EU-Umweltminister diskutieren weiter über das Verbrenner-Aus und andere Vorschläge zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Dabei forderten die Niederlande und Belgien einen Verbrenner-Ausstieg schon im Jahr 2030. Frankreich hatte sich im letzten Sommer nur für eine Reduktion der CO2-Emissionen von Autos um 55 Prozent bis 2030 ausgesprochen, Plug-in-Hybride sollten länger zugelassen bleiben.

Auf der anderen Seite  sprechen sich Schweden, Dänemark, Holland und Deutschland für ein separates Emissionshandelssystem für Straßenverkehr und Gebäude aus. „Ambitionierte sektorale Standards sind unerlässlich, um die Abhängigkeit von Importen fossiler Brennstoffe für Verkehr und Gebäude zu verringern, und die schrittweise Abschaffung neuer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren ab 2030 ist eine Schlüsselpriorität“, so der holländische Klimaminister Rob Jetten. Eine Gruppe osteuropäischer Staaten lehnt ein neues Emissionshandelssystem jedoch ab und bevorzugt stattdessen eine CO2-Steuer für den Straßenverkehr auf nationaler Ebene.

Quelle: InsideEVs – Bundesregierung unterstützt das Verbrenner-Aus im Jahr 2035

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Jens:

Co2 neutrale Autos? Ok dann dürfte kein PKW mehr auf deutschen Straßen unterwegs sein. Auch dieser Elektroschott hat deutlich mehr CO2 in der Herstellung gekostet als man es euch verraten tut. Somal ~ 70% unseres Stromes aus Kohle gewonnen wird! Als nochmal die Frage: euer Elektroschott CO2 neutral?

Wolfgang M.:

Für mich sieht das doch emergentes danach aus, dass die EU-Kommision in ihren Forderungen eingeknickt ist, und daher jetzt die Bundesregierung diese in allen Punkten unterstützen kann?
Man beachte die Wortwahl – dass Verbrennermotoren für Autos … ab 2035 auslaufen
vs. Verbrenner-Aus ab 2035.

Insofern ist die Überschrift des Artikels grob irreführend!!

Norbert Seebach:

Geht’s noch ein bisschen scheinheiliger? Jeder weiß, dass uns für „Power to x“ aufgrund der bewusst und mit viel volksverdummender Propaganda abgewürgten Energiewende schlicht die (grüne!) Power fehlt!!! Wenn wir es ernst meinen mit dem frühest möglichen Ausstieg aus russischem Öl und Gas, dann sollten wir nicht aus Rücksichtnahme auf die „armen Porschfahrer“ wie Herrn Lindner und seine Klientel, die maximal die Interessen von 1% der Bevölkerung vertritt, einen solchen ökonomischen Unsinn veranstalten!

Yoyo:

Das ist meiner Meinung nach nur eine „Aktionärsberuhigung“ für BMW, Benz und Co. Wie viel sollen denn die e-Fuels kosten? € 4 pro Liter. Irgenwann wachen auch die dementesten Verbrennerfahrer auf, dass es schlichtweg zu teuer wird, Benzin zu verheizen.

Daniel W.:

Das Geschwätz der Bundesregierung – egal welche Parteien gerade am Ruder sind – ist unerträglich.

Es wird blockiert, behindert und mit Bürokratie überschüttet – wie soll da eine Energiewende gelingen?

Ohne weitere und noch größere Klimakatastrophen oder wenn Putin die Gas-, Öl- und Kohlelieferungen ganz einstellt, dürfte sich in der deutschen Politik so gut wie nichts ändern – korrupte Politiker eben.

Sollte Putin auf den Atomknopf drücken, dann ist Klimawandel und Verbrenner unsere kleinste Sorge.

TobiT:

Bisher wollte sich die deutsche Regierung darauf nicht festlegen, sondern mit E-Fuels betriebene Verbrenner weiter erlauben.

Nun habe allerdings ein Wandel stattgefunden. Künftig unterstütze Deutschland das Ziel der EU ab 2035 nur noch CO2-neutrale Neufahrzeuge zuzulassen. Ausgenommen hiervon sollen Verbrenner-Autos bleiben, die mit E-Fuels fahren.

Wo ist denn jetzt der Unterschied? Für mich klingt das eher nach einem Einlenken der EU Kommission…

Johannes:

Bisher wollte sich die deutsche Regierung darauf nicht festlegen, sondern mit E-Fuels betriebene Verbrenner weiter erlauben.

und

Nun habe allerdings ein Wandel stattgefunden

und

Ausgenommen hiervon sollen Verbrenner-Autos bleiben, die mit E-Fuels fahren

Der Wandel ist jetzt genau wo?

Wenn die Autokonzerne Flachbildschirme bauen würden, würden sie diese wahrscheinlich auch mit einem Röhren-Gehäuse anbieten. Von daher mache ich mir keine Sorgen, in 2-3 Jahren ist die e-Fuel-Idee für PKW wahrscheinlich vergessen

Ähnliche Artikel

Cover Image for So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

Sebastian Henßler  —  

Wir sind den Concept AMG GT XX exklusiv gefahren: Erste Eindrücke von 1000 kW Power, 600 kW Rekuperation und 960 kW Ladeleistung im Extremtest.

Cover Image for VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: VDA-Chef Mindel erklärt, warum die IAA Mobility heute mehr ist als eine Autoshow – und welche Rolle München im globalen Dialog spielt.

Cover Image for Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: Christian Vorländer erklärt, warum die Messe München die IAA langfristig halten will – und welche Strategie dahintersteckt.

Cover Image for Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Sebastian Henßler  —  

Die Rekordfahrt in Süditalien war für Mercedes-AMG mehr als Show. Schäfer sieht darin den Beweis, dass Formel-1-Technik den Unterschied zu China ausmacht.

Cover Image for Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Sebastian Henßler  —  

EAN war bei der Rekordjagd in Nardò vor Ort: Das Concept AMG GT XX setzte 25 Rekorde, wir durften die Technik, das Team und die Abläufe exklusiv kennenlernen.

Cover Image for Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Sebastian Henßler  —  

Zeekr baut Europa zum Kernmarkt aus – mit lokaler Entwicklung, eigenen Teams in Göteborg und Amsterdam sowie klarer Ausrichtung auf Substanz.