Verbände fordern Industrie-Masterplan für E-Mobilität

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Beim Berliner Abend des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) bekräftigten mehrere Präsidenten von Verbänden der Automobilwirtschaft, Hildegard Müller (VDA), Imelda Labbé (VDIK) und Thomas Peckruhn (ZDK) ihre Zusammenarbeit, um die Herausforderungen beim Hochlauf der Elektromobilität gemeinsam anzugehen.

„Wir brauchen einen übergreifenden und langfristig angelegten Industrie-Masterplan, in dem Automobilwirtschaft, Politik, Energiewirtschaft und Kommunen die Maßnahmen zum Ausbau festlegen. E-Auto-Kunden brauchen restwertschonende Anreize, eine flächendeckende Ladeinfrastruktur und günstigen Strom. Nur so wird der Umstieg auf Elektromobilität in der Breite attraktiv und planbar“, so VDIK-Präsidentin Imelda Labbé.

Müller, Labbé und Peckruhn waren sich einig, dass die Automobilhersteller in den letzten Monaten in einer großen Modelloffensive neue und bezahlbare E-Autos auch im Einstiegssegment vorgestellt haben. Trotz der starken Wachstumsraten bei den Elektroautos und Plug-In-Hybriden werden derzeit in Deutschland die CO2-Ziele der Europäischen Kommission nur von wenigen Autoherstellern erreicht.

Nötig wären 20 bis 25 Prozent E-Zulassungen, aktuell liegt der E-Marktanteil bei durchschnittlich 18 Prozent. Hersteller und Handel böten deshalb momentan Kaufanreize, die deren Ergebnisse massiv belasten und damit wirtschaftlich nicht nachhaltig sind. Deshalb seien neben der gewerblichen Förderung auch dringend die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen für Privatkunden und den Gebrauchtwagenmarkt nötig.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Christian Hirte, lobte in seinem Impuls die gute Zusammenarbeit von Politik, Verbänden und Wirtschaft beim Ausbau der Elektromobilität. In dem Zusammenhang hob er die positiven Signale der Bundesregierung zum Beispiel durch die Anhebung der Obergrenze zur Dienstwagenbesteuerung von Elektroautos und den Innovationsbooster hervor, der den Kauf gewerblich genutzter E-Autos steuerlich attraktiv macht. Anreize für Privathaushalte, wie sie zuletzt von mehreren Verbänden und Politikern gefordert wurden, lässt die Große Koalition bisher allerdings vermissen.

Quelle: VDIK – Pressemitteilung vom 25.06.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Reinhold:

Ja toll erst die Steuer für Chinesische E Autos drastisch erhöhen (Seuern über 50%)
und dann Subventionen verlangen.
Die Politik und Lobbyisten sollte sich einfach raushalten anstelle Steuergelder zu verschwenden
oder umzuschichten….. macht nur viel Arbeit und viel Geld in der Kasse der Autoindustrie
Glück, wer Aktien hält und davon profitiert

Pedro G.:

Das einzige das was gebracht hätte das die Vorgänger Regierung ab 2025 den Verkauf von reinen Verbrenner verboten hätte und nur mehr Hybride, REV und BEV zu erlauben ⁉️
Für die Deutsche Automobilindustrie wäre es ein Armutszeugnis aus einem reinen Verbrenner kein Mild- Voll- oder Plug-in-Hybrid zu machen ⁉️

Gerd:

Dreh- und Angelpunkt sind die Preise und Preismodelle beim Ladestrom.
Kleine Optimierungsansätze wie die Abschaffung der Stromsteuer oder das Deutschlandnetz – alles Rohrkrepierer.
Die fossile sowie die Energie-Lobby zeigen inzwischen einer weiteren Regierung, wer hier im Land das Sagen hat.
Einzig Habeck hat in Zusammenhängen gedacht und gehandelt. Zumindest soweit das mit der FDP möglich war.

Johannes:

Immer schön fordern und selbst Sand bzw. e-Fuel ins Getriebe streuen

Peter:

Ist halt wieder typisch Autolobby, fordern flächendeckendes Ladenetz zu günstigen Preisen, ein kleines amerk. Startup hats einfach selbst gemacht und ein Zusammenschluss von 5 Mrd. schweren Firmen muss einen Drittanbieter bezahlen und bekommts noch immer nicht wirklich hin.

Daniel W.:

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Verbände fordern Industrie-Masterplan für E-Mobilität
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„Die Botschaft hör´ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“?
(Johann Wolfgang von Goethe – Faust)

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