Langzeittest: So gut ist ein VW ID.3 nach 160.000 Kilometern

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ADAC

Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 3 min

Der ADAC hat einen VW ID.3 mit dem Baujahr 2020 im Langzeittest und berichtet nun über die Erfahrungen der ersten 160.000 Kilometer mit dem Elektroauto. Die Bilanz fällt überwiegend positiv aus, und auch der Akku des Volkswagens ist mit einer Restkapazität von 91 Prozent noch in einem ordentlichen Zustand. „Nicht nur die Batterie- und Ladetechnik, sondern auch die klassischen Automobiltugenden (Fahrwerk, Lenkung, Sitze) verhelfen dem VW dazu, gerne gefahren zu werden“, stellt der ADAC in seinem Zwischenfazit fest, denn ausgemustert werden soll der ID.3 noch lange nicht.

Positiv hervorgehoben werden vom ADAC die angenehmen Platzverhältnisse für vier Personen sowie der ausreichend groß dimensionierte Kofferraum. „Auf langen Strecken sorgen das ausgewogene Fahrwerk und die guten Sitze für Wohlfühlatmosphäre. Im Stadtbetrieb begeistern der spritzige Antrieb und der winzige Wendekreis“, heißt es weiterhin. Bemängelt wird indes, dass für das Modell keine Dach- oder Anhängelast eingetragen ist. Einzig ein Fahrradanhänger sei für die Mehrzahl der Modellvarianten verfügbar.

Auch die Bedienung sei zumindest anfangs ein Ärgernis gewesen, durch Software-Updates habe sich dabei aber inzwischen einiges verbessert. Und auch der Verbrauch sei durch ein inzwischen besseres Heizmanagement inzwischen niedriger als anfangs. Als Durchschnittsverbrauch ermittelten die Tester 23 kWh.

Ein Liegenbleiber und mehrere Defekte

Auf 160.000 Kilometern widerfährt einem Auto das ein oder andere mehr oder weniger schwere Schicksal – so auch beim ADAC-Testwagen. Nach knapp 24.000 Kilometern riss nach einem Steinschlag die Windschutzscheibe, nach 55.000 Kilometern war eine Antriebswelle defekt, was aber als Garantiefall abgewickelt wurde. Die GPS-Antenne sei einmal defekt gewesen, ein Parksensor ebenfalls durch einen Steinschlag beschädigt worden. Probleme gab es auch mit dem Öffnungsmechanismus der Ladeklappe. Kurz vor den 160.000 Kilometern sei der ID.3 einmal liegengeblieben, woraufhin die 12-Volt-Batterie ausgetauscht wurde. Verschwunden sei das Problem aber erst durch ein Software-Update. Alle Reparaturkosten hätten dabei jeweils maximal im mittleren dreistelligen Bereich gelegen.

Der Zustand des Gebrauchtwagens sei einem Gutachten zufolge „grundsolide“, es wurde anhand von DAT-Daten ein Händlerverkaufswert von 23.861 Euro für den ID.3 Pro S ermittelt. Der Listenpreis betrug 48.550 Euro, womit der Restwert noch gut 49 Prozent des ursprünglichen Preises beträgt. Mit der Marke von 160.000 Kilometern erlischt die Garantie für das Auto.

ADAC

Ein Fall für die Garantie ist der 77 kWh große Akku des VW ID.3 indes noch lange nicht. Diese würde bei einem Unterschreiten einer Restkapazität von 70 Prozent greifen. Mit 91 Prozent liegt der Akku aber noch weit darüber. Von der ursprünglichen WLTP-Reichweite von 525 Kilometern sind also rechnerisch noch etwa 478 Kilometer übrig.

Quelle: ADAC – Dauertest: 160.000 km im VW ID.3 – hält der Akku?

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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