V2G-Pilotprojekt von Polestar startet

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Polestar arbeitet gemeinsam mit mehreren Partnern an der Entwicklung und Erprobung innovativer Geschäftsmodelle für Vehicle-to-Grid (V2G)-Technologien. Zu diesen Partnern zählen die schwedische Netzbehörde Svenska Kraftnät, der lokale Netzbetreiber Göteborg Energi Nät, der regionale Energieversorger Vattenfall Eldistribution, der Anbieter von Ladestationen für Privathaushalte Easee und die Chalmers University of Technology. Ziel ist es, V2G-Anwendungsfälle zu finden, die sowohl skalierbar als auch überregional einsetzbar sind.

Parallel dazu engagiert sich Polestar in einer Partnerschaft mit der kalifornischen Energiekommission und dem Energieforschungsinstitut EPRI in einer Vorstudie, finanziert durch Vinnova, um einen Fahrplan für die Einführung von V2G-Diensten in Kalifornien zu entwickeln.

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Die bidirektionale Ladetechnologie, ein Schlüsselelement in Polestars Ansatz, ermöglicht es den Fahrzeugen des Modells Polestar 3, Energie nicht nur aufzunehmen, sondern auch abzugeben. Diese Energie kann entweder einem Haushalt oder dem Stromnetz zugeführt werden. Dazu entwickelt Polestar ein virtuelles Kraftwerk (Virtual Power Plant, VPP), das alle teilnehmenden Elektroautos mit dem Stromnetz vernetzt. Dieses cloudbasierte System berechnet die Gesamtkapazität der angeschlossenen Batterien und steuert das Laden oder Entladen basierend auf Netznachfrage und Batterielebensdauer.

Thomas Ingenlath, CEO von Polestar, betont das Potenzial von V2G, sowohl Einzelpersonen als auch Gemeinschaften zu unterstützen. Er weist darauf hin, dass die durchschnittliche Standzeit eines Autos, die bei gut 97 Prozent und somit knapp 23 Stunden am Tag liegt, mit V2G optimal genutzt werden kann – um die Energiewende zu unterstützen und gleichzeitig Einkommen zu generieren, ohne dass die Autobesitzer aktiv eingreifen müssen.

Die Notwendigkeit solcher Technologien wird durch die Elektrifizierung der Mobilität und Industrie sowie den Ausbau erneuerbarer Energien verstärkt. Da die Erzeugung von Strom aus volatilen Quellen wie Wind und Sonne wetterabhängig ist, können flexible Energiespeicher helfen, Angebot und Nachfrage auszugleichen und somit kostspielige Investitionen in den Netzausbau zu vermeiden.

Peter Söderström von Vattenfall Eldistribution sieht in V2G eine Möglichkeit, wie Elektroautos das Stromnetz stabilisieren und die Planung für Netzbetreiber beeinflussen können. Patty Monahan von der California Energy Commission lobt die Zusammenarbeit von Polestar mit Innovatoren in Kalifornien, um deren V2G-Pläne zu fördern.

Das Pilotprojekt in Göteborg soll im ersten Halbjahr 2024 starten, zwei Jahre laufen und zu einem der größten V2G-Pilotprojekte in Europa werden. Die Vorstudie in Kalifornien ist für Dezember 2023 bis Oktober 2024 angesetzt.

Quelle: Polestar – Pressemitteilung vom 10.11.2023

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Klaus Grambichler:

Typischerweise braucht man in einem OBC nur noch einen Stromsensor für die Bidirektionalität einbauen (damit der Energiefluss in beiden Richtungen geregelt und gesteuert werden kann) und ein Software-Update durchzuführen, schon ist das BEV auf Niveau vom Polestar 3. –> Keine Sorge! Sobald der Netzversorger und die lokale Regierung V2G ermöglichen, werden sehr schnell alle Fahrzeuge die Bidirektionalität implementiert haben. Ich arbeite in der Branche und seit 2 Jahren bieten wir ausschließlich auf bidirektionale OBC´s in allen Märkten auf der Welt. Ich sehe das Problem aus heutiger Sicht beim Netzbetreiber.

Marc:

Fragt man führende Tesla Fans, ist das ein völliger Unsinn, braucht niemand. Das liegt daran, dass deren Autos nicht dafür vorbereitet sind. Die Polestar sind es offenbar indessen und übrigens auch schon seit eineinhalb Jahren die MEB Fahrzeuge bei Volkswagen und auch das Stromnetz ist europaweit zur Aufnahme von Kleinspeichern bereit. Da fehlt also nur noch ein gesetzlicher Rahmen und ein kommerzielles Modell. Das kommt.

Hans Christoph Thumm:

Endlich passiert was! Hoffentlich fühlen sich die deutschen Auto-und Energiekonzerne endlich auch mal am „Gas/ Strom“geben
damit wir in D auch V2G realisieren können. Und zwar bald und nicht in einigen Jahren!

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