US-Strafzölle: Toyota liefert Akkus für Honda-Hybride

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Honda plant, Batterien von Toyota für seine Hybridmodelle in den USA zu beziehen, wie unter anderem GreenCarReports berichtet. Hintergrund sind die Unsicherheiten durch neue Zollregelungen der US-Regierung. Laut einem Bericht von Nikkei Asia soll die Umstellung noch in diesem Geschäftsjahr beginnen. Das Unternehmen plant, Batterien für rund 400.000 Autos zu beschaffen. Im vergangenen Jahr lag der Absatz von Honda-Hybriden in den USA bei 308.000 Einheiten. Diese Zahl entsprach 22 Prozent des gesamten Verkaufsvolumens des Herstellers.

Bisher kamen die Akkus für Hondas Hybridmodelle aus Japan und China. Die geplante Kooperation mit Toyota soll dazu beitragen, drohende Handelshemmnisse zu umgehen. Im März erhöhte die US-Regierung die bestehende Zölle auf chinesische Importgüter um weitere zehn Prozent. Bereits einen Monat zuvor war eine entsprechende Abgabe verhängt worden. Zudem wird erwartet, dass die Abgaben auf japanische Autoimporte von derzeit 2,5 Prozent auf 25 Prozent steigen.

Die Produktion der Batterien könnte in Toyotas neuer Fabrik in North Carolina erfolgen. Das Werk wurde 2021 angekündigt und soll noch in diesem Jahr die Produktion aufnehmen. Bereits 2022 hatte Toyota eine Erweiterung um 2,4 Milliarden Euro beschlossen, um dort auch Akkus für Elektroautos herzustellen. Im Februar wurde bekannt, dass Toyota eine Batteriebestellung im Wert von 1,4 Milliarden Euro an eine LG-Fabrik in Michigan umleitet. Dieser Schritt soll die Produktion dort absichern, nachdem General Motors aus einem geplanten Investment ausgestiegen war.

Hybride spielen eine zentrale Rolle in Toyotas Strategie für den US-Markt. Ziel des Unternehmens ist es, dass elektrifizierte Modelle – darunter Elektroautos, Plug-in-Hybride und Wasserstofffahrzeuge – mehr als die Hälfte der US-Verkäufe in diesem Jahr ausmachen. Honda verzeichnet bereits hohe Verkaufszahlen bei Hybridmodellen wie dem Accord. Das Unternehmen plant zudem, seine Elektroautoproduktion in den USA auszubauen. Ein Werk in Ohio soll noch in diesem Jahr die Fertigung aufnehmen, um in Zukunft mit Tesla zu konkurrieren.

Honda verfolgt darüber hinaus eine umfassendere Strategie zur Verlagerung der Produktion in die USA. Ziel ist es, neue Handelshemmnisse zu vermeiden. Geplante Zölle von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada könnten jährliche Mehrkosten von rund 4,5 Milliarden Euro verursachen. Um dem entgegenzuwirken, sollen Lieferketten neu organisiert werden. Zudem arbeitet Honda an der Weiterentwicklung seiner Hybridtechnologie. Allerdings könnte der Bedarf an sparsamen Antrieben in den USA sinken, falls die Regierung Umweltauflagen lockert.

Quelle: GreenCarReports.com – Report: Honda to buy batteries from Toyota to avoid Trump’s tariffs

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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