Toyota und Partner wollen Wasserstoff-Tankstellen effizienter machen

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Toyota Motor Europe hat zusammen mit den beiden Unternehmen Hydrogen Refueling Solutions (HRS) und Engie eine Vereinbarung zur Entwicklung neuer Wasserstoffbetankungssysteme unterzeichnet. Die neue Technologie, die schneller und kosteneffizienter sein soll, werde im Rahmen des von der Europäischen Union finanzierten RHeaDHy-Projekts erprobt, das auf einen schnelleren Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur abzielt, so Toyota in einer aktuellen Mitteilung.

Eine der Herausforderungen beim Ausbau der Wasserstoffversorgung ist der Bedarf an Zapfsäulen, die sowohl leichte als auch schwere Brennstoffzellenfahrzeuge in kurzer Zeit betanken können. Die neue Twin-Mid-Flow-Technologie biete hierfür eine Lösung, indem sie eine Zapfpistole mit höherem Durchfluss einsetzt. Auf diese Weise sollen sich schwere Nutzfahrzeuge in weniger als zehn Minuten und leichte Nutzfahrzeuge in weniger als fünf Minuten an derselben Wasserstoff-Zapfsäule betanken lassen, was unterschiedliche Zapfsäulen-Arten an einer Tankstelle überflüssig mache.

Dank der neuen Technologie könne ein 40-Tonnen-Lkw für eine Reichweite von 600 Kilometern in acht Minuten betankt werden, für eine Reichweite von 900 Kilometern seien es zwölf Minuten. Für Tankstellenbetreiber bedeute die neue Technologie deutlich niedrigere Installationskosten für Wasserstoff-Zapfsäulen. Dadurch sollen sich die festgelegten Ziele der EU-Verordnung über den Ausbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (Alternative Fuels Infrastructure Regulation, AFIR) schneller erreichen lassen. Gemäß der Verordnung sollen bis zum Jahr 2030 alle 200 Kilometer entlang von Hauptrouten des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) Wasserstofftankstellen eingerichtet werden.

Im Zuge der neuen Zusammenarbeit stellt Toyota einen Prüfstand sowie einen Lkw zur Verfügung, der mit der neuen Twin-Mid-Flow-Technologie ausgerüstet ist. Die Partner Hydrogen Refueling Solutions und Engie entwickeln hierzu kompatible Wasserstofftankstellen, die ab dem vierten Quartal 2025 im Rahmen des RHeaDHy-Projekts getestet werden sollen.

„Um zum Wachstum des Wasserstoff-Ökosystems beizutragen, arbeiten wir bereits mit unterschiedlichsten Geschäftspartnern zusammen, die mithilfe unserer Brennstoffzellensysteme vielfältige CO2-freie Anwendungen schaffen“, so Thiebault Paquet, Leiter des Brennstoffzellengeschäfts bei Toyota Motor Europe. „Die Entwicklung der Twin-Mid-Flow-Technologie ist ein weiterer Schritt, um das Wachstum von Wasserstoff-Ökosystemen zu beschleunigen. Daher freuen wir uns sehr über diese neue Kooperation.“

„Ein Meilenstein für die Entwicklung der Wasserstoffinfrastruktur“

„Die strategische Partnerschaft mit Toyota Motor Europe und Engie ist ein Meilenstein für die Entwicklung der Wasserstoffinfrastruktur“, sagt Hassen Rachedi, CEO und Gründer von Hydrogen Refueling Solutions. „Durch die Bündelung unseres Know-hows beschleunigen wir den Ausbau von Wasserstofftankstellen in Europa und der ganzen Welt. Betankungszeiten werden verkürzt, Tankstellen werden zugänglicher und günstiger. Gemeinsam schaffen wir die Grundlage für eine Zukunft, in der Wasserstoff eine zentrale Rolle bei der Senkung von CO2-Emissionen im Verkehrssektor spielt.“

„Als Projektkoordinator und als Forschungseinrichtung mit Expertise im Bereich von Betankungssimulationen und -protokollen ist Engie stolz darauf, gemeinsam mit Toyota Motor Europe und Hydrogen Refueling Solutions das RHeaDHy-Projekt voranzutreiben“, ergänzt Quentin Nouvelot, Leiter des Wasserstoff-Forschungsprogramms bei Engie. „Die Partnerschaft stärkt das Wasserstoff-Ökosystem und beschleunigt den Übergang zu einer stärkeren Nutzung sauberer Energien. Gemeinsam setzen wir neue Maßstäbe für nachhaltige Mobilität und fördern die Rolle von Wasserstoff bei der Dekarbonisierung des Verkehrssektors.“

Quelle: Toyota – Pressemitteilung vom 28.01.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Wolfbrecht Gösebert:

Das ist schlichter „Doppel-Quatsch“:
1 • Müssen »normale Gasleitungen« erst mal aufwendig H₂-sicher umgerüstet werden.
2 • Belege doch erstmal, welcher verschwindend geringe Anteil an Autobahn-Tankstellen schon *jetzt* überhaupt über eine Gasleitung verfügt …?

rabo:

Es ginge auch durch eine normale Gasleitung – aber der E-Laster ist natürlich auch ein FCEV!

steinpilz:

Jetzt brauchen wir nur genug Windräder in BY, SA, THÜ… für grünen H² . Auf gehts Herr Söder, Voigt, Kretschmer.

Daniel W.:

Vor 1 Jahr war zu lesen.

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Brennstoffzelle
Wasserstoffautos auch in Japan auf dem Rückzug

Japan hält große Stücke auf die Wasserstoff-Mobilität – auch im Pkw-Bereich. 800.000 H2-Autos will die japanische Regierung bis 2030 auf den Straßen des Landes haben, doch die Realität sieht äußerst ernüchternd aus.

Denn selbst in Japan sind Wasserstoffautos aktuell alles andere als erfolgreich. Der Absatz von Wasserstoff-Pkw ist in dem Inselstaat in den vergangenen zwei Jahren um 83 Prozent zurückgegangen – auf gerade einmal 422 Stück in 2023. Die Verkäufe Batterie-elektrischer Autos haben sich in Japan derweil seit 2021 mehr als verdoppelt – auf 43.991 Einheiten in 2023.
(Quelle: electrive.net – 16.01.2024)
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Da im Heimatland von Toyota kaum einer Wasserstoffautos kaufen will, versucht man in Europa mit Hilfe von EU-Subventionen ein paar Dumme zu finden.

Johannes:

Moment, wenn der E-Laster Wasserstoff liefert, dann könnte der doch auch gleich den Auflieger vom H2 LKW ziehen. Irgendwas muss ich verpasst haben ;)

Rolando:

Oh Gott das tote Pferd wird wieder mit öffentlichen Geldern geritten.
Wann wird grüner H2 in genügend Mengen und günstig für die Mobilität zur Verfügung stehen? Ich schätze nach 2050 und vorher wird fleißig grauer H2 erzeugt. Das ist zukunftsfeindlich.

Yoyo:

Mit dem E-Laster.
Win-win.

ediwi:

Und wie kommt noch mal der Wasserstoff zur Tanke?

Wolfbrecht Gösebert:

Dass Toyota offenbar immer noch zuviel Geld zu verschwenden hat, kann (mir) ja eher egal sein – wenn die Erprobung allerdings im Rahmen eines von der Europäischen Union finanzierten Projekts stattfindet, dann … ja dann werden wieder (unsere) öffentlichen Mittel für mobilen H₂-Unfug vergeudet!

Gregor:

am besten mobil. Dann kann man die aufbauen und Geld verschwenden, und dann 1 Jahr später still und heimlich wieder abbauen, weil sie keiner nutzt.

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