Toyota investiert in französisches Wasserstoff-Start-up Energy Observer Developments

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Toyota Motor Europe ist neuer Anteilseigner am Start-up Energy Observer Developments (EODev). Das französische Unternehmen mit Fokus auf Wasserstoffanwendungen wurde 2019 mit dem Ziel gegründet, Forschung und Entwicklung des elektrisch angetriebenen Katamarans Energy Observer voranzutreiben. Mit der Investition will Toyota seine Geschäftsstrategie untermauern, die Brennstoffzellentechnologie flexibel für unterschiedliche Anwendungen anzupassen und deren Verbreitung weiter zu beschleunigen.

Energy Observer Developments und seine Partner gelten als europäischer Marktführer für emissionsfreie Energiesysteme in industriellem Maßstab. Anfang 2020 haben EODev und die Fuel Cell Business Group von Toyota Motor Europe die Brennstoffzellentechnologie von Toyota in den Katamaran Energy Observer integriert. Das vom Toyota Mirai bekannte Antriebssystem wurde binnen kürzester Zeit angepasst und weiterentwickelt. In nur sieben Monaten wurden Komponenten entwickelt, produziert und in den Katamaran integriert. Diese Schnelligkeit zeige die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Toyota Brennstoffzellentechnologie, der der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Im Mirai, aber auch in verschiedenen Bussen und Lkw, beweise der Antrieb bereits seit einigen Jahren seine Alltagstauglichkeit. Der Einsatz im Seeverkehr ist der nächste Schritt auf dem Weg zu einer Wasserstoffgesellschaft und zu einer weiteren Senkung der CO2-Emissionen.

Toyota bringt den Brennstoffzellenantrieb auf hohe See
Nav Helsinki ©Energy Observer Productions – Antoine Drancey

Toyota begleitet die Energy Observer von Anfang an: Seit 2017 unterstützt der japanische Mobilitätskonzern das erste energieautarke Schiff bei seinem auf sechs Jahre angelegten Weltreiseprojekt. Es ist das erste wasserstoffbetriebene Boot der Welt, das dank einem Mix aus Solar-, Wind- und Wasserkraft seinen eigenen Wasserstoff an Bord aus Meerwasser produzieren kann. Die Einsatztauglichkeit der Technologie, die von den Teams von EODev und der Energy Observer gemeinsam entwickelt wurde, ist auf mehr als 30.000 Seemeilen (entspricht mehr als 55.000 Kilometer) unter allen Wetterbedingungen bereits unter Beweis gestellt worden.

„Wir freuen uns sehr, in Zukunft noch enger in die Arbeit von Energy Observer Developments eingebunden zu sein und diese zu unterstützen. Dies wird die Industrialisierung von Wasserstoffanwendungen ermöglichen, die von den Ingenieuren beider Unternehmen unter Einsatz der Toyota Brennstoffzellentechnologie entwickelt wurden. Unsere Partnerschaft war bereits sehr erfolgreich – diese nochmals verstärkte Zusammenarbeit wird dazu beitragen, weitere Produkte zu entwickeln, die die Dekarbonisierung und das Wachstum einer Wasserstoffgesellschaft beschleunigen.“ – Matt Harrison, Präsident und CEO von Toyota Motor Europe

Die Investition von Toyota in unser Unternehmen markiert einen wichtigen Schritt in der weiteren Entwicklung von EODev, über den wir uns sehr freuen“, sagt Jérémie Lagarrigue, Geschäftsführer von Energy Observer Developments. „Unsere jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit führte bereits zu verschiedenen gemeinsamen Entwicklungen wie dem Brennstoffzellenmodul GEH2 oder der modularen wasserstoffbasierten Antriebslösung REXH2 und deren erfolgreichem Einsatz an Bord der Energy Observer“. Durch die Investition von Toyota werde diese Partnerschaft in Zukunft noch enger: „Dies ist eine echte Anerkennung für die Arbeit unserer Teams und eine strategische Beschleunigung für EODev.“

Quelle: Toyota – Pressemitteilung vom 08.04.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Alex S.:

Schade das sich die deutschen, gierigen, nach Vorstandsboni und Dividenden lechzenden Herrscher der Automobilbranche von dieser Technologie verabschiedet haben. Aber das hat die Mehrheit der Aktionäre so gefordert, sonst wären nämlich mehr Investitionen nötig gewesen. Die deutschen Ingenieure sind nicht in der Lage sich dagegen zu stemmen.
Geld, Öllobby und dreckige Verbrenner dominieren halt diese Welt.
Also überlässt die deutsche Automobilbranche anderen die Investitionen, um nach dem Durchbruch der anderen vielleicht doch noch auf den Zug „Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie“ aufzuspringen. Bei der momentanen Konkurrenz im BEV-Bereich will man halt hier die erreichte Position nicht verlieren.
Toyota setzt da auf die einzige Möglichkeit den Planeten sauber zu halten indem mit „Regenerativen Energien“ „Grüner Wasserstoff“ produziert und im Mobilitätssektor markttauglich gemacht wird.
Die dreckigsten aller Verbrenner müssen endlich vom Planeten verbannt werden.
Ich bin selbst schon den Toyota Mirai gefahren und es ist ein unglaublich gutes Gefühl mit diesem Fahrzeug. Die Luft und das Wasser, das am Ende aus dem Prozess entsteht ist sauberer als die in der Umgebung vorhandenen Elemente.
Außerdem gibt es das Auto auch mit Kraftsteckdose und kann somit auch als „Sauberer Generator“ verwendet werden. Einfach unglaublich, was Toyota da möglich gemacht hat.
Bestnote für diese Ingenieursleistung.
Eine Ladekarte für das H2-Netz könnte ich auch ganz einfach bekommen.
Das Fahren mit so einem Fahrzeug kostet momentan, ohne die Schwankungen der Preise der Ölindustrie, die noch viel zu billig sind, 10€ pro 100Km.
Ich werde noch ein paar Jahre BEV fahren müssen, um durch die Ersparnis mir ein solches Auto kaufen zu können. Die Umweltprämie der Bafa ist nämlich nicht höher als für ein BEV. Das ist ein Skandal, nur weil die deutsche Automobilindustrie diese Technologie nicht ertragreich für die Erhaltung der ungeheuer hohen Vorstandsboni und Dividenden umsetzen kann.
Weg mit Gier, Geiz und Menschen die kein eigenes Selbstbewusstsein haben.

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