Fahrbericht Hyundai Ioniq 9 Performance: Ganz große Klasse

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Hyundai

Stefan Grundhoff
Stefan Grundhoff
  —  Lesedauer 4 min

Im Volumensegment hat Hyundai längst gezeigt, was aktuell möglich ist. Jetzt klopfen die Südkoreaner selbstbewusster denn je an die Tür zur Premiumliga. Denn der Hyundai Ioniq 9 setzt nicht nur Volkswagen, Peugeot oder Skoda immens unter Druck, sondern greift offensiv Marken wie Audi, BMW, Mercedes oder Cadillac an.

So einen Elektro-Crossover wie den Hyundai Ioniq 9 hätte die internationale Konkurrenz auch gern in der eigenen Palette. Im eigenen Konzern bekam der Kia EV9 vor knapp zwei Jahren den Vortritt und der tut sich trotz gefälligem Design und zeitgemäßer Technik überraschend schwer. Jetzt muss das Schwestermodell Ioniq 9 zeigen, was es kann. Das alles andere als zurückhaltende Design ermöglicht den Spagat beinahe ins Vansegment hinein, denn der 5,06 Meter lange Crossover bietet im Innern ein Komfortniveau, das an die Türen zu Luxus-SUV wie dem Cadillac Escalade oder einem Van wie dem Toyota Sienna kratzt.

Der Ioniq 9 ist ein klassenübergreifendes Allzweckgefährt, das im Straßenverkehr nicht allein wegen des Pixeldesigns der Scheinwerfer oder der stromlinienförmig weit nach hinten gezogenen Fahrgastzelle auffällt. Hyundai-CEO Jaehoon Chang: „Basierend auf der hochgelobten Electric-Global Modular Platform der Hyundai Motor Group bietet der Ioniq 9 ein hervorragendes Platzangebot im Innenraum, das den Kunden einen einzigartigen Mehrwert bietet und gleichzeitig unsere Führungsposition auf dem globalen E-Auto-Markt festigt.“

Der Kunde kann dabei frei wählen, ob Hinterrad- oder Allradantrieb, während das Batteriepaket im Unterboden mit 110 kWh zunächst einmal gesetzt ist. Die Basisversion kommt mit einem 160 kW / 218 PS starken Elektromotor an der Hinterachse aus. Für einen solch großen SUV alles andere als imposant, doch soll beim Hecktriebler nebst 19-Zoll-Radsatz dafür auch eine Reichweite von bis zu 620 Kilometern bis zum nächsten Ladestopp drin sein.

Das maximale Ladetempo von bis zu 260 kW auf der 800-Volt-Plattform ist flott, jedoch bietet so mancher Wettbewerber mittlerweile über 300 kW an. Anzunehmen ist, dass die Südkoreaner hier ebenfalls beizeiten nachlegen, um dem Ioniq 9 am Hypercharger noch einen zusätzlichen Stromstoß zu verpassen. Aktuell dauert es 24 Minuten, das Batteriepaket von 10 auf 80 Prozent erstarken zu lassen.

Hyundai Ioniq 9 Elektroauto
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Im aktuellen Performance-Topmodell mit Allrad gibt es nochmals 160 kW / 218 PS an der Vorderachse und Leistungsdaten, die besser zu einem solchen Luxusmodell passen. Dank dann 320 kW / 435 PS geht es mit 700 Nm Drehmoment munter aus dem Stand in 5,2 Sekunden auf Tempo 100 und bei 200 km/h wird abgeriegelt, gut so, bei einem Gefährt mit diesen Maßen und Gewicht. Das Fahrwerk ist überaus komfortabel, und so cruist der Elektrokreuzer selbst mit den optionalen 21-Zöllern und üppigen 285er Pneus betont entspannt vor sich hin. In schnell gefahrenen Kurven hilft der niedrige Schwerpunkt das großen Akkupaketes im Unterboden der E-GMP-Plattform. Etwas genickt und gewankt wird jedoch trotzdem. Bei einem Leergewicht von mehr als 2,6 Tonnen keine Überraschung.

Platz und Stauraum hat der Ioniq 9 en masse

Ob Sechs- oder Siebensitzer, entscheidet allein der Kunde, doch gerade mit den beiden Einzelsitzen in der zweiten Reihe lässt es sich Dank des Radstandes von 3,13 Metern perfekt reisen. Anders als bei so manchem Wettbewerber gibt es nicht nur großzügige Platzverhältnisse im Fond, sondern auch eine elektrische Sitzverstellung nebst Sitzklimatisierung sowie eine engagierte Rüttelmassage, Ablagen und USB-Ports, wohin man auch schaut. Die vordere Mittelkonsole lässt sich um bis zu 20 Zentimeter nach hinten schieben und als Zauberbox vielfältiger denn je für alle Insassen nutzen – klasse gelöst.

Hyundai Ioniq 9 Cockpit
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Überhaupt bietet der Hyundai Ioniq 9 nicht allein Platz für bis zu sieben Reisende, sondern die praktische Mittelbox mit 5,6 sowie 12,6 Litern Volumen und einen 52 bis 88 Liter großen Frunk. Der Laderaum beträgt je nach Sitzkonfiguration zwischen 338 und 1323 Litern – zu Hause muss da kaum etwas bleiben.

Der mindestens 60.000 Euro teure Hyundai Ioniq 9 macht es einem einfach, ihn zu mögen. Abgesehen von viel Platz im Innern und dem guten Antrieb fühlen sich Fahrer und Passagiere auch wegen des geringen Geräuschniveaus schnell wohnlich. Die beiden 12,3-Zoll-Displays hinter dem Lenkrad und für die zentralen Funktionen von Navigation oder Soundsystem sind leicht zum Piloten hin geneigt. Zentrale Bedienelemente werden einfach per Taster bedient – das gefällt ebenfalls. Fehlt an sich allein ein optionales Beifahrerdisplay, das zumindest zum Marktstart in Europa Mitte des Jahres erst einmal nicht angeboten wird.

Hyundai Ioniq 9 reichweite
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Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff ist Firmeninhaber und Geschäftsführer von press-inform und press-inform consult. Er ist seit frühester Kindheit ausgemachter Autofan. Die Begeisterung für den Journalismus kam etwas später, ist mittlerweile aber genau so tief verwurzelt. Nach Jahren des freien Journalismus gründete der Jurist 1994 das Pressebüro press-inform und 1998 die Beratungsfirma press-inform consult.

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Stephan:

Hier vergleichst ein Auto, welches doppelt so teuer ist.

Samsun:

Hummer EV. Version 1 mit 350 KW.

Ausserdem ist das Heckdesign toll geklaut vom Volvo V 70 geklaut.

Stephan:

Welcher Wettbewerber bietet Schnellbaden mit über 300 kW an? Ich kenne keinen.

Airdahl:

Schön ist bei beiden nicht das angebrachte Wort

Melone:

Jetzt noch mit Schiebetüren, dann wäre er perfekt.

Matze:

Ein Klasse- Auto mit vielen richtig guten Parametern. Leider echt kein Hinkucker… Mir gefällt er optisch nicht. Der EV 9 ist das schönere Auto.

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