Tesla: Arbeitsschutz-Vorwürfe nicht begründet

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Sebastian Henßler
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Der US-Elektroautohersteller Tesla hat Bedenken zurückgewiesen hinsichtlich des Arbeitsschutzes in seiner Fabrik in Grünheide nahe Berlin. Das Unternehmen betonte, dass der Gesundheitsschutz und die Arbeitssicherheit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vorderster Front stünden. In einer Stellungnahme erklärte Tesla, dass alle Arbeitsplätze in der Fabrik einer standardisierten Gefährdungsbeurteilung unterzogen würden. Die daraus resultierenden Maßnahmen würden konsequent umgesetzt. Zudem würden alle Mitarbeiter mit der erforderlichen Arbeits- und Sicherheitskleidung ausgestattet und in Schutzmaßnahmen geschult.

Ende September berichtete das Magazin „Stern“ über eine auffällige Anzahl von Arbeitsunfällen in der Tesla-Fabrik in Grünheide. Laut dem Bericht gab Tesla 190 meldepflichtige Unfälle zwischen Juni und November 2022 an. Im Vergleich dazu erklärte die Berufsgenossenschaft Holz und Metall, dass im Jahr 2022 durchschnittlich 16 meldepflichtige Unfälle pro 1000 Beschäftigte in der Automobilindustrie und bei Zulieferern auftraten. Bei einer angenommenen Mitarbeiterzahl von Tesla von rund 4000 Beschäftigten im Mai 2022 wären statistisch 64 meldepflichtige Unfälle zu erwarten gewesen. Deutlich weniger als die 190 Unfälle, die vom „Stern“ ermittelt wurden.

In Reaktion auf diese Berichte betonte Tesla, dass alle gemeldeten Unfälle von qualifiziertem Personal untersucht und bewertet würden. Basierend auf diesen Analysen würden geeignete Vorsichtsmaßnahmen ergriffen oder notwendige Änderungen vorgenommen. Das Unternehmen fügte hinzu, dass die Einhaltung der Arbeitsschutzmaßnahmen in der Fabrik regelmäßig von den zuständigen Behörden überprüft werde. Die Linksfraktion im Brandenburger Landtag plant, das Thema der Arbeitsunfälle in der Tesla-Fabrik in der kommenden Woche im Landtag zu diskutieren.

Zusätzlich zu den Sicherheitsbedenken äußerten einige Tesla-Mitarbeiter in Gesprächen mit der IG Metall ihre Besorgnis über die Arbeitsbedingungen in der Fabrik. Sie beschrieben die Arbeitsbelastung aufgrund kurzer Taktzeiten, Personalmangels und ambitionierter Produktionsziele als sehr hoch. Die IG Metall beschrieb die Situation als eine „Atmosphäre der Angst“. Tesla wies diese Vorwürfe jedoch zurück.

Die Tesla-Fabrik in Grünheide wurde im März 2022 eröffnet und beschäftigt derzeit rund 11.000 Mitarbeiter. Trotz der beeindruckenden Leistungen des Unternehmens gibt es Bedenken von Umwelt- und Naturschützern, insbesondere da ein Teil des Fabrikgeländes in einem Wasserschutzgebiet liegt.

Quelle: finanznachrichten.de – Tesla weist Vorwürfe zum Arbeitsschutz in Grünheide zurück

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Sebastian Henßler

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Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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