Tesla nimmt Oberklasse-Fahrzeuge in Deutschland aus dem Programm

Cover Image for Tesla nimmt Oberklasse-Fahrzeuge in Deutschland aus dem Programm
Copyright ©

Tesla

Tobias Stahl
Tobias Stahl
  —  Lesedauer 3 min

Wer aktuell auf der deutschen Tesla-Website ein Model X oder Model S konfigurieren möchte, erlebt eine Überraschung: Seit Juli sind die beiden Premium-Stromer in Deutschland nur noch als Vorführwagen oder zertifizierte Gebrauchtfahrzeuge bestellbar. Tesla hat die beiden Modelle offenbar vor dem Hintergrund der Modellpflege-Maßnahmen in den USA aus dem Konfigurator genommen. Die aufgefrischten Varianten der beiden ältesten Tesla-Serienmodelle sollen wohl nicht nach Deutschland kommen.

Im Juni hatte der Elektroautobauer in den USA die überarbeiteten Facelift-Versionen des Model X und S vorgestellt. Beide E-Autos kommen nun mit Verbesserungen beim Komfort, der Ausstattung und der Optik daher, die zuletzt häufig als in die Jahre gekommen kritisiert wurde. Die Karosserie der beiden Stromer bleibt jedoch unverändert, wenngleich in den USA nun zwei neue Lackierungen verfügbar sind: Frost Blue Metallic und Diamond Black. Zudem bietet Tesla neue Felgendesigns, eine verbesserte Geräuschdämmung mit aktiver Geräuschunterdrückung, eine animierte Ambientebeleuchtung sowie einen neuen Diffusor und neue Lufteinlässe beim Model S Plaid. Bei der Batterie- und Antriebstechnik bleibt indes alles beim Alten.

Model X und S nicht mehr konfigurierbar: Kommen sie als Facelift-Variante wieder?

Auch in Norwegen, Teslas wichtigstem Markt in Europa, sowie in Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden sind die Fahrzeuge nicht mehr konfigurierbar. Es ist aktuell unklar, ob die Facelift-Versionen des Model X und S in diesen Ländern lediglich mit einiger Verzögerung wieder in den Konfigurator aufgenommen werden – Tesla ließ eine entsprechende Anfrage durch Auto Motor und Sport unbeantwortet.

Möglich wäre auch, dass Verkaufsstopp in den genannten Ländern einen Wechsel in der Modellstrategie für Europa einläutet. Die wirtschaftlichen Einbußen dürften sich für den angeschlagenen E-Autobauer in diesem Fall in Grenzen halten: Die Oberklasse-Modelle haben sich in den vergangenen Monaten sehr schleppend verkauft: Laut Neuzulassungsstatistik hat Tesla in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres nur 58 Model S und 59 Model X in Deutschland verkauft. Das Volumenmodell Y wurde im ersten Halbjahr immerhin gut 6300 Mal neu zugelassen.

Schon bevor Tesla hierzulande so stark an Beliebtheit eingebüßt hat, spielten Model S und Model X jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Teslas Model 3 und Model Y machten seit ihrem jeweiligen Produktionshochlauf einen deutlich größeren Teil des Absatzes aus. Das dürfte unter anderem an den hohen Preisen für die Premium-Modelle liegen – die Tesla im Zuge des Facelifts nochmal angehoben hat: In den USA kostet das Model S Long Range nun mindestens 84.990 Dollar oder gut 74.000 Euro. Das Model X Long Range startet bei 89.990 Dollar, umgerechnet knapp 79.000 Euro.

Quelle: Auto Motor und Sport – Tesla Model X und Model S nicht mehr im Programm

worthy pixel img
Tobias Stahl

Tobias Stahl

Tobias Stahl kann sich für alle Formen der Fortbewegung begeistern, aber nachhaltige Mobilität begeistert ihn besonders. Da ist es kein Wunder, dass er schon seit 2019 über E-Autos, erneuerbare Energien und die Verkehrswende berichtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for Rückblick auf IAA 2025 in München: Das Comeback an der Isar

Rückblick auf IAA 2025 in München: Das Comeback an der Isar

Stefan Grundhoff  —  

Die Stimmung war bestens, mehr als 500.000 Besucher stellen alle zufrieden. Auch deshalb wurde die IAA Mobility in München um sechs Jahre verlängert.

Cover Image for Nissan preist Elektro-Micra bei 27.990 Euro ein

Nissan preist Elektro-Micra bei 27.990 Euro ein

Michael Neißendorfer  —  

Der Nissan Micra kehrt zurück: Alle Daten und Fakten zur mittlerweile sechsten Generation der Kleinwagenikone, die nun zum Elektroauto geworden ist.

Cover Image for Verbrenner-Aus: EU nimmt vorerst keine Lockerungen vor

Verbrenner-Aus: EU nimmt vorerst keine Lockerungen vor

Laura Horst  —  

Nach dem strategischen Dialog der EU-Kommission und der Autoindustrie wurde keine Aufweichung des Verbrenner-Aus mitgeteilt, aber ein Folgetermin festgelegt.

Cover Image for Hubject-CEO fordert klare Richtlinien für Elektromobilität

Hubject-CEO fordert klare Richtlinien für Elektromobilität

Laura Horst  —  

Hubject-CEO Hahn fordert „klare Leitplanken“ für die Elektromobilität in Deutschland. Gleichzeitig warnt er vor Lockerungen beim geplanten Verbrenner-Aus.

Cover Image for Europäische Batterie-CEOs rufen zu Investitionen auf

Europäische Batterie-CEOs rufen zu Investitionen auf

Maria Glaser  —  

Die Geschäftsführer der europäischen Batterieunternehmen Powerco, Verkor und ACC haben eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht.

Cover Image for Hyundai: Start des Batteriewerks in den USA verzögert sich

Hyundai: Start des Batteriewerks in den USA verzögert sich

Laura Horst  —  

Bei Hyundai verzögert sich der Start der Batteriefabrik in den USA um zwei bis drei Monate, nachdem an dem Standort eine Großrazzia durchgeführt wurde.