Stellantis stoppt Werk in Kanada und überdenkt Strategie

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Jeep

Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 2 min

Der Stellanis-Konzern stoppt vorerst alle Aktivitäten in seinem Montagewerk im kanadischen Brampton und überdenkt seine Produktstrategie für den nordamerikanischen Markt, wie der Autohersteller in einer Erklärung bekanntgab. Laut der Gewerkschaft Unifor, die die Beschäftigten des Werks in Ontario vertritt, kam die Mitteilung unerwartet und ist „äußerst besorgniserregend“.

In Brampton sind derzeit etwa 3000 Mitarbeiter beschäftigt und arbeiten dort unter anderem an der nächsten Generation des Jeep Compass. Stellantis teilte in einer E-Mail die Beweggründe für den Stopp mit: „In Anbetracht des heutigen dynamischen Umfelds überdenkt Stellantis seine Produktstrategie in Nordamerika.“ In Hinblick auf bereits angekündigte Investitionen ändere sich jedoch nichts.

Das Montagewerk befindet sich in einer Umbauphase, denn in Zukunft sollen dort Elektro- und Verbrennerautos von Jeep entstehen. Wie Bloomberg berichtet, wird erwartet, dass mit Abschluss der Arbeiten wieder mit voller Auslastung im Dreischichtbetrieb gearbeitet wird.

Die Gewerkschaft hegt Zweifel am Zeitplan der Umrüstungsphase. Unifor-Präsidentin Cana Payne kritisiert, dass ein verzögerter Start in Brampton sich auf lokale Zulieferer im Bereich Fahrzeugbau auswirken und Folgen für Tausende Arbeitnehmer haben wird.

„Chaos und Ungewissheit“ in den USA belastet die Branche

„Das Chaos und die Ungewissheit, die die nordamerikanische Autoindustrie plagen, die ständig von Zöllen und einem Abbau von E-Auto-Vorschriften aus den USA bedroht ist, wirken sich in Echtzeit auf Arbeitnehmer und Unternehmensentscheidungen aus. Die Drohungen sind auch gefährlich für unsere Wirtschaft und für kanadische Arbeitsplätze“, kommentiert Payne die gegenwärtige Lage.

Der kanadische Industrieminister François-Philippe Champagne teilte per Social-Media mit, dass die Regierung in engem Kontakt mit Stellantis und Unifor stehe. „Wir werden dafür sorgen, dass Stellantis seine Zusagen einhält und seine Pläne für Brampton umsetzt“, schrieb Champagne.

„Wir wollen ihre Autos nicht, wir wollen die Autos in Detroit herstellen“, teilte US-Präsident Donald Trump, der Investitionen in die Automobilproduktion in die USA lenken will, Anfang Februar gegenüber Fox News mit. Trump hatte mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf die meisten kanadischen Produkte gedroht, die in die USA importiert werden. Kürzlich hatte er außerdem von Zöllen in Höhe von 25 Prozent explizit für Automobilimporte gesprochen.

Bloomberg – Stellantis Halts Canada Plant With Strategy for Jeep in Flux

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Pedro G.:

Da die Produktionskosten in den USA mindestens 15 % teurer sind muss ein Präsident Maßnahmen einführen um das Probleme zu ändern !
Sonst wird es kein Wirtschaftswachstum geben ⁉️

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