Standort für Pilottank-/ Ladeinfrastruktur für E- & Wasserstoff-Lkw gesucht

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Bei der Verringerung von CO2-Emissionen birgt der Bereich Langstreckentransport mit schweren Lkw besondere Herausforderungen hinsichtlich der Energieversorgung und der Standortwahl. Mit dem Projekt PiLaTes will das Land Baden-Württemberg eine Pilotinfrastruktur umsetzen, um Erkenntnisse abzuleiten sowie den weiteren Ausbau von Lade- und Wasserstofftankstellen zu unterstützen und beschleunigen. In diesem Kontext starten unter Leitung des Fraunhofer IAO mehrere Forschungspartner, darunter das Fraunhofer ISI, eine Untersuchung zur zukünftigen Wasserstofftankstellen- und Schnellladeinfrastruktur für Langstrecken-Lkw in Baden-Württemberg.

Die CO2-Flottengrenzwerte der Europäischen Union für schwere Nutzfahrzeuge und der Klimaschutzplan der Bundesregierung erfordern eine erhebliche Reduktion der CO2-Emissionen von Lkw bis 2030. Hierbei bringen die Fahrprofile im Bereich des Langstreckentransports mit schweren Lkw besondere Herausforderungen hinsichtlich der Energieversorgung und der Standortwahl für Tank- und Ladeinfrastruktur mit sich.

Um dieser Komplexität zu begegnen, möchte das Land Baden-Württemberg vorangehen und eine Pilotinfrastruktur für die Erprobung sowie den Betrieb von Langstecken-Lkw mit batterieelektrischem Antrieb (BEV-Lkw), sowie mit Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie (H2-BZ-Lkw) schaffen. Ziel des Projektverbunds Pilotlade- und Wasserstofftankstelle Lkw BW (PiLaTes) ist daher die Planung, Errichtung und der Betrieb einer Pilottankstelle für Hochleistungsschnellladen sowie das gasförmige und flüssige Tanken von Wasserstoff an einem geeigneten Standort in Baden-Württemberg. PiLaTes betrachtet dabei als eines der ersten Projekte den kombinierten Betrieb von Hochleistungsschnellade- und Wasserstoffinfrastruktur an einem Standort. Dieser Fall ist besonders in Bezug auf entsprechende Genehmigungsverfahren von Interesse. Zudem sollen Fragen zum späteren flächendeckenden Ausbau von Infrastruktur für klimafreundliche Lkw in Baden-Württemberg beantwortet werden.

Das gesamte Projekt ist in drei Phasen unterteilt: Nach Abschluss des Vorprojekts soll in der zweiten Phase die Planung und Errichtung des ersten Infrastrukturstandorts realisiert und wissenschaftlich begleitet werden. In der dritten Phase steht dann eine Skalierung von Infrastruktur für klimafreundliche Langstrecken-Lkw in Baden-Württemberg im Fokus

Vorprojekt zur Identifikation eines geeigneten Standorts

Für die Identifikation eines geeigneten Standorts und eine erste Durchführbarkeitsuntersuchung einer ersten kombinierten Tank- und Ladeinfrastruktur ist nun das Vorprojekt VorPiLaTes gestartet, das bis Ende des Jahres läuft. In dessen Rahmen will das Forschungsteam den Stand der Technik sowie die aktuelle und zukünftige Marktverfügbarkeit von Hochleistungsschnelllade- und Tankstelleninfrastruktur für den Lkw-Fernverkehr ermitteln.

Außerdem sollen der Platzbedarf analysiert, ein Infrastrukturlayout erstellt und Kapazitätsanforderungen definiert werden. Zudem sollen Untersuchungen zum flächendeckenden Ausbau von Infrastruktur für klimafreundliche Lkw in BW durchgeführt werden. Die im Rahmen des Vorprojekts gewonnenen Erkenntnisse sollen dann dazu beitragen, zukünftig Prozesse und Genehmigungsverfahren beim Aufbau weiterer Infrastruktur zu erleichtern.

Die vom Fraunhofer IAO koordinierte Durchführbarkeitsuntersuchung in VorPiLaTes wird gemeinsam vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg gefördert. Begleitet wird das Projekt zudem von der Landesagentur für neue Mobilitätslösungen und Automotive e-mobil BW. Zu den Kooperationspartnern gehören: Daimler Truck AG, EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG, Netze BW GmbH sowie die Nikola GmbH.

Quelle: Fraunhofer IAO – Pressemitteilung vom 09.08.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Fabian Uecker:

Ja das gibt es halt. Es sind auch schon schnelllader abgebrannt und Tankstelle können auch brennen. Die Technik wird ständig verbessert und somit wird das Risiko weiter minimiert. Den Ball immer schön flach halten.

Djebasch:

Bitte nicht persönlich werden, Danke!
Also haben Sie mal geschaut wieviele H2 Tankstellen es gibt die frei zugänglich sein… Knappe 90.
Diese haben zum Großteil nur einen Anschluss…. bei knapp 500 Fahrzeugen in Deutschland sind auch nicht mehr nötig.
Jede Säule mit Druckaufbau System kostet 1 Million, eine Durchschnittliche Tankstelle an Autobahnen hat mindestens 8 Anschlüsse.
Wenn man also den Tollen Wechsel zum Wasserstoff vollziehen möchte benötigt man insgesamt 16000 Anschlüsse…
Genau in der Industrie werden wir jeden Wasserstoff brauchen den wir kriegen können denn um 40 Millionen Liter Treibstoff im Jahr für PKW alleine zu ersetzen reicht es nicht mal in hundert Jahren.
Also bitte ehrlich bleiben und verstehen das wir gar nicht die Mengen für PKW LKW und Zug je haben werden um CO2 Neutral Wasserstoff herzustellen!

Djebasch:

Leider ist deine Theorie hinfällig seit in Norwegen eine Tankstelle bumm gemacht hat…

Philipp:

„die nichts zum BIP beitragen oder jemals beigetragen haben“

Das geht wohl aus Unwissenheit deutlich zu weit.

So manches vom Fraunhofer Institut nutzen sie sicher täglich und wissen nicht woher es kommt.
Ich sage einfach mal nur MPEG-3. Noch nie benutzt?

Dieter Lettner:

Wieviele Millionen werden hier wohl wieder and das Fraunhofer Institut geflossen sein? Schon in der Vergangenheit hat man ganz komfortabel mit solchen Projekt, subventionert aus Steurgeldern und wohlfeil dargeboten von den Damen und Herren, die nichts zum BIP beitragen oder jemals beigetragen haben.
Bevor der Wasserstoff nicht annähernd 100%ig aus nachhaltigen Energien erzeugt wird, ist das ein Pappkamerad, der nur wilden Aktionismus beweist.

Hiker:

Endlich werden die beiden Technologien unter realistischen Bedingungen untersucht. Ich bin ja sehr gespannt was dabei herauskommt. Für mich ist der Fall längst klar. H2 ist der völlig falsche Ansatz für die preissensible Transportbranche. Aber wir werden sehen ob ich richtig liege.

Silverbeard:

Ach ich freue mich so, endlich kommt die grosse Subventionsverbrennung in Gang.
Gerade mit Finanazminister Lindner wissen wir ja wirklich nicht wohin mit dem ganzen Geld vom Staat.

Jakob Sperling:

@ Daniel W., Energieimport

Deutschland importiert heute grob gesagt 2/3 der Energie, primär in Form von Kohle, Erdöl und Erdgas. Mehrheitlich aus sehr problematischen bis problematischen Staaten.
Nach vollzogener Energiewende wird Deutschland noch grob 1/3 der Energie importieren, primär in Form von Wasserstoff. Vermutlich aus Nordafrika, Australien, Chile.
Das ist in sowohl bezüglich Autonomie wie auch bezüglich der Herkunftsländer ein grosser Fortschritt.
Dass aber die am dichtesten besiedelten und industrialisierten Gegenden wie Zentraleuropa, Japan, Korea etc. einen Teil der Energie aus weniger dicht besiedelten Gebieten importieren, ist logisch und sinnvoll. Sonst soll man sich mal einen Globus kaufen und z.B. die Grösse von Zentraleuropa mit z.B. Algerien vergleichen, dann ist der Fall wieder klar.
Man kann auch nicht vollständig autark und trotzdem Exportweltmeister sein, das geht rein volkswirtschaftlich nicht.

Philipp:

Das ist deutlich unwahrscheinlich.

H2 ist so leicht (Faktor 14 mal leichter als Luft), dass es sich sofort nach oben verflüchtigt und damit ins nichts verdünnt, sobald es in die Luft gelangt. Solange es sich daher nicht in einem geschlossenem Raum anreichert, wird man keine Knallgaskonzentration erreichen können. In Fukushima hatte sich H2 im Gebäude angereichert.

Im Grunde ist Erdgas (Gemisch vorwiegend aus Methan, Ethan) viel gefährlicher, weil dieses nur wenig leichter als Luft ist und daher sich in Bodennähe viel leichter konzentrieren kann.

Daniel W.:

Grüner Wasserstoff: Alle reden darüber, aber wo bleibt er?

80 Prozent Importe

Im Wasserstoff-Kompass heißt es, dass selbst bei optimistischen Annahmen die bis 2030 aufgebauten heimischen Kapazitäten nicht ausreichen werden, um den Minimalbedarf von etwa 50 Terawattstunden zu decken. „80 Prozent des Bedarfs an grünem Wasserstoff werden importiert werden müssen“, schlussfolgert Dechema-Vorstand Klaus Schäfer.

(Quelle: dw.com – 24.02.2022)

Der grüne Wasserstoff wird noch lange knapp bleiben, also sollten wir ihn nicht in Fahrzeugen verschwenden, weder in Lkws noch Pkws, sondern alle Landfahrzeuge als BEV betreiben – ist sowieso günstiger.

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