Sono Motors: Sion besteht erste Crashtests

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Sono Motors

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Während die Zukunft des Solar-Elektroautos Sion weiterhin vom Ausgang der #savesion Kampagne abhängt, hat der Hersteller Sono Motors nun die ersten Gesamtfahrzeug-Crashtests erfolgreich absolviert. Das Ergebnis des 50 km/h Frontalcrashs entsprach den Erwartungen des Unternehmens an die Crash-Sicherheit des Sion und die Robustheit der firmeneigenen, polymerbasierten Solartechnologie, die in die gesamte Karosserie des Autos integriert ist, so Sono Motors in einer aktuellen Mitteilung. Der Crashtest wurde in Italien beim Partner CSI, einem zertifizierten Prüfinstitut, mit einem Sion durchgeführt, dessen Außenhaut mit Solarmodulen – für eine kontrastreiche Darstellung und damit akkuratere Testauswertung – eine grüne Beschichtung erhielt.

Bei dem ersten physischen Gesamtfahrzeug-Test, der einen schweren Frontalaufprall simulierte, splitterte die integrierte Solartechnologie nicht und stellte somit keine Gefahr für die Insassen und andere Verkehrsteilnehmende dar. Bis zur Homologation will Sono Motors insgesamt rund 300 physische Komponenten-, Schlitten- und Gesamfahrzeugtests durchführen, die die Ergebnisse der jahrelangen Crash Simulationen bestätigen sollen. Basierend auf den bisherigen physischen und simulierten Tests, erwartet das Unternehmen, dass der Sion alle gesetzlichen Anforderungen zum Fußgänger- und Insassenschutz erfüllen wird.

Neben dem gesetzlich vorgeschriebenen Testprogramm führt das Unternehmen zusätzliche EURO NCAP (European New Car Assessment Programme) Crashtests durch, u.a. um die Crash-Sicherheit des Sion für Frauen und Kinder zu erhöhen. „Nachdem wir jahrelang erfolgreiche Crash-Simulationen durchgeführt haben, sind wir sehr stolz, dass unsere Solartechnologie unter realen Bedingungen die gleichen zufriedenstellenden Ergebnisse in hoher Qualität liefert. Wir wollen, dass unsere Kund:innen mit der Gewissheit fahren können, dass die Solartechnologie in ihrem Sion nicht nur die Batterie kostenlos auflädt, sondern auch höchste Sicherheitsstandards erfüllt“, sagt Markus Volmer, CTO von Sono Motors.

Der Sion will ein alltagstaugliches und familienfreundliches Solar-Elektroauto sein, das auch in anderen Bereichen hohe Sicherheitsstandards bieten werde. Sono Motors will jeden Sion ohne Aufpreis mit zukunftssicheren Fahrassistenzfunktionen (ADAS – Advanced Driver Assistance Systems) ausstatten. Die Fahrassistenzsysteme sind bewährte Komponenten des Zulieferers Continental und werden serienmäßig im erwarteten Verkaufspreis des Sion von rund 29.900 Euro brutto enthalten sein, so der Hersteller. Zu den Funktionen gehören: Kollisionswarnung, Automatische Notbremsung, Spurwechselassistent, Spurhalteassistent, Aufmerksamkeitsassistent, Verkehrszeichenerkennung, Parkassistent hinten sowie eine Rückfahrkamera.

Sono Motors plant zudem, einen Abstandsregeltempomat „adaptive cruise control“ nach dem Produktionsstart per Over-the-Air-Update einzuführen. „Wir wollen Sion-Kund:innen maximale Sicherheit, Komfort und Effizienz bieten. Deshalb haben wir eines der besten auf dem Markt verfügbaren Fahrassistenzsysteme integriert und planen, neue Funktionen per Over-the-Air-Update freizuschalten. Durch die Integration modernster Technologien werden wir den Sion zum Produktionsstart wettbewerbsfähig und fit für die Zukunft machen“, sagt Markus Volmer.

Das Sion Entwicklungsprogramm läuft parallel zur #savesion-Kampagne weiter. Aktuell werden 18 Gesamtfahrzeuge u.a. für die Dauererprobung, Crashtests und die Optimierung des Solar-Ladens eingesetzt. Weitere Tests, u.a. Wintertests in Schweden und die ADAS-Validierung, sind im ersten Quartal 2023 geplant.

Quelle: Sono Motors – Pressemitteilung vom 07.02.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Wolfbrecht Gösebert:

„Ich habe ja fast Mitleid mit […] jenen, die ihr […] Geld in diese „Werbasteltmit“- Studie hineingepulvert haben.“

Was qualifiziert Dich eigentlich, Dich über den aktuellen Entwicklungsstand des Sion – über den man sich durch Besichtigung resp. Probefahrt gerade an vielen Orten und mehreren Ländern sachgerecht informieren konnte – in dieser Art und Weise zu äußern?

Thomas Steibl:

„Die unendliche Geschichte“ kannte ich bisher nur von Michael Ende.

Das Projekt „Sion“ von SONO-Motors würde diesen Titel aber locker auch verdienen.

Ich habe ja fast Mitleid mit den „Vorbestellern“ und jenen die ihr sauer verdientes Geld in diese „Wer bastelt mit“-Studie hineingepulvert haben.

Jan:

Da stimme ich zu!

Tom 1:

Wenn Mann in der Vergangenheit von Automobilherstellern liest was da so gemogelt worden ist mit Ihren Sternen finde ich Sono Motors eher transparent.

Wolfbrecht Gösebert:

„Sono Motors sollte erfolgreiche Crashtests erst bekanntgeben, wenn alle Testfälle durchgeführt wurden, […]“

Ach was, nur weil ein „Jmd.“ hier glaubt, das fordern zu können? Nönö – ich möchte schon lesen, ob und welche Fortschritte Sono Motors bei der Entwicklung des Sions auf dem (beschwerlichen) Weg zur Serienfertigung erreicht!

Jan:

Derartige Tests werden grundsätzlich mit handgefertigten Karosserien gemacht. Hat einen einfachen Hintergrund.
Zum Zeitpunkt der Tests ist noch keine Serienfertigung angelaufen. Das macht man erst wenn die Zertifikate der Prüfstelle da sind.
Hab ich schon selber mitgemacht.
Tut weh einen, in Wochenlanger Handarbeit aufgebauten, wagen an die Wand klatschen zu sehen.
Aber wie sie schon sagten. Es werden noch einige Sion auf verschiedene weise an der Wand landen.

Fredrik:

50 km/h ist kein schwerer Frontaaufprall, das ist ein sehr einfacher Test. NCAP schreibt vor, dass der Testwagen mit 50 km/h und mit 50 Prozent Überlappung in eine verformbare Barriere gefahren wird, die auf einem entgegenkommenden 1400 kg schweren Trolley montiert ist, der ebenfalls mit 50 km/h fährt. Bei diesem Test wird die vordere Knautschzone getestet. Der 50-km/h-Test mit starren Barrieren in voller Breite testet hauptsächlich die Rückhaltesysteme auf den vorderen und hinteren Sitzpositionen.
Sono Motors sollte erfolgreiche Crashtests erst bekannt geben, wenn alle Testfälle durchgeführt wurden, und zwar mit einem echten Vorserienauto und nicht mit einem handgeschweißten Prototypen.

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