Sono Motors und Rhenus wollen die Solartechnologie optimieren

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Sono Motors

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Das Solar-Elektro-Fahrzeug Unternehmen Sono Motors arbeitet gemeinsam mit der Rhenus Gruppe, einem der führenden, weltweit operierenden Logistikdienstleister, an dem Einsatz intelligenter Solartechnologie in der Last-Mile-Logistik. Ziel der Kooperation ist eine umfangreiche Solar-Datenerhebung im Realbetrieb auf der Straße, um die Potentiale der Solartechnologie von Sono Motors für den Einsatz auf Transportern weiter zu optimieren, so die Münchner in einer aktuellen Mitteilung. Ein erstes Testfahrzeug der Rhenus Gruppe wurde dafür mit Lichtstärkesensoren ausgestattet und ist ab sofort für zwölf Monate in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern unterwegs.

Die für die Integration in Fahrzeugoberflächen entwickelten flexiblen Solarmodule ermöglichen in Kombination mit der Sono Leistungselektronik auch den Einsatz bei wenig oder indirekter Sonneneinstrahlung, wie es bei Fahrten im städtischen Bereich oft der Fall ist. Eine voll-integrierte Solaranlage für einen Transporter hat beispielsweise bei einer Fläche von knapp 54 Quadratmetern das Potential, eine Leistung von bis zu 8,8 Kilowatt Peak (kWp) zu erreichen. Grundsätzlich bietet der Einsatz der Solar-Technologie für Kunden aus Transport und Logistik sowohl die Möglichkeit, Treibhausgasemissionen und Kraftstoff einzusparen, als auch eine erhöhte Unabhängigkeit der Ladeinfrastruktur und Verringerung der Standzeiten. Weitere mögliche Vorteile sind die Verlängerung der Lebenszeit der Fahrzeugbatterien, sowie reduzierte Wartungskosten.

„Das Projekt mit der Rhenus Gruppe liefert uns wichtige Daten, um unsere patentierte Technologie weiter zu optimieren. Unsere Solartechnologie hat das Potential in der Endkundenbelieferung einen wichtigen Beitrag zur Emissionsreduzierung einerseits und zur Reichweitensteigerung andererseits zu leisten.“ – Jona Christians, CEO und Mitgründer von Sono Motors

Innovative Technologien wie solargestützte Elektro-Transporter und Lkws könnten in Zukunft einen großen Teil zur Energiewende beitragen, da für diese Art der ökologischen Stromerzeugung keine zusätzlichen Flächen versiegelt werden müssen“, erläutert Jonas von Frieling, Head of Innovation Hub der Geschäftszweige Rhenus Home Delivery und Rhenus High Tech. „Wenn im Verkehr flächendeckend auf Elektroantriebe umgestellt wird, muss die Versorgung entsprechend mitwachsen. Solarzellen auf Fahrzeugen könnten das Stromnetz dabei entlasten und bieten eine Erleichterung für Flottenmanager durch die Entlastung der Ladeinfrastruktur. Mit unserem Testprojekt gehen wir hier als Pionier voran“.

Für die umfangreiche Solardatenerhebung hat Sono Motors einen 15-Tonner von Rhenus mit vier Lichtstärkesensoren an den Seiten und auf dem Dach ausgestattet, die ab sofort die Sonneneinstrahlungsintensität in einem Langzeittest unter Realbedingungen erfassen werden. Ein über eine LTE-Verbindung mit der Datenzentrale bei Sono Motors verbundener Data Logger übermittelt die Daten. Bei Sono Motors werden alle Messdaten zu konkreten Ergebnissen verknüpft und analysiert sowie an Rhenus übermittelt.

Dank der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Solartechnologie hat Sono Motors bereits gut 20 B2B-Partnerschaften mit Unternehmen wie MAN, Easymile und der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) unterzeichnet. Für einige Kunden und Partner wurden bereits erste Fahrzeuge ausgeliefert, wie z.B. ein Solarbusanhänger für die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG oder ein Elektroleichtfahrzeug-Prototyp für ARI Motors.

Quelle: Sono Motors – Pressemitteilung vom 15.06.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Wolfbrecht Gösebert:

„… dem solaren rein technischen Ertrag ist es zunächst egal, wie er weiter verrechnet wird.“
Richtig, aaaber: Den Sion gibt’s nur mit Solar (das ist auch gut so!) und der (v.a. private) Käufer sieht also den einen Endpreis und sagt … kauf’ich/kauf‘ich nicht! Rd. 18.500 Interessenten haben durch eine Anzahlung gesagt: Kauf‘ich! Für manche ist sogar Idealismus dabei … :P

Hint: Seit dem ersten Garagenmodell (umgebauter Fiat als „SVC0“) werden Messungen des Solarertrags gemacht, seit SVC2 werden Näherungswerte auch genannt. Der SVC3 mit nohmal verbesserter Solartechnik wird als SVV (Series Validation Vehicle) bis etwa Mitte des Jahres in die Erprobung und Zulassung gehen.

Der gewerbliche Kunde hingegen optiert ggf. für Solarstrom auf Trucks, Bussen, Hängern, Booten, etc. als „AddOn“ und die neue Tochter der Sono Group „Sono Solar“ muß dem erkennbaren Aufpreis einen Gegenwert entgegenhalten – Idealismus sehe ich da eher selten …

Wolfbrecht Gösebert:

„Der Kommentar wurde aufgrund des Links ausgeblendet“

Stand doch dabei: „Wird nach Überprüung freigegeben“

„Busse mit Solarzellen existieren und wurden in Projekten von Solaris, Contikiholland, Flixbus und vielen anderen erprobt.“

Jajaja, –>welche davon hatten Solarzellen auf den Seitenflächen?

1 • Darum geht es nämlich und
2 • nochmal: Das Abkippen einer albernen (Google)-Suchanfrage als Beleg macht eine Antwort doch nur unqualifizierter! … Für mich hier EOD.

Fredrik:

Der Kommentar wurde aufgrund des Links ausgeblendet und nicht freigegeben, dadurch habe ich ihn doppelt geschrieben, sorry. Das waren nur einige Beispiele bestehender Solartruck-Projekte, es gibt noch viele mehr.
Busse mit Solarzellen existieren und wurden in Projekten von Solaris, Contikiholland, Flixbus und vielen anderen erprobt.

Ulrich:

Privat gefahrene Pkw unterliegen einer ganz anderen (Kosten-/Nutzen-) Optimierung als gewerbliche Nutz-Fahrzeuge!

Ja, ist mir bekannt, ist mir aber dennoch egal, denn dem solaren rein technischen Ertrag ist es zunächst egal, wie er weiter verrechnet wird. Dass im Gewerbe Kosten gegen Nutzen aufgerechnet werden, ist kein Geheimnis für mich, ich bin selber ein Gewerbetreibender.
Ich habe erwartet, dass solche Daten schon weit vorher hätten erhoben werden müssen, um die Strombilanz gut abschätzen zu können.
Wobei ich leider nicht sagen kann, ob es nicht doch gemacht wurde. Dann wäre das ein Denkfehler von mir. Dennoch hoffe ich, mich geirrt zu haben und dass SONO viele Daten im Vorfeld für den SION erhoben hat.
Wenn nein, dann wären das für mich Stümper.

Die jetzige Messung ergänzt doch nur gewerbliche Sono-Solar-Projekte wie

sonomotors.com/de/press/press-releases/sono-motors-and-chereau-sign-contract/

Über den Zeitpunkt lässt sich streiten, aber an sich finde ich das hervorragend, denn alleine schon die Nutzung erscheint mir besser vorhersagbar als bei einem PKW. Die Auflieger, aber auch Trucks ganz allgemein) stehen typisch nicht abends im Carport oder in einer Garage. Wie neulich bei einem großen Fähranleger gesehen: die stehen dicht gedrängt auf einem schattenlosen Freifeld. Perfekt, wenn man dann nicht den Diesel hinten für die Kühlung laufen lassen muss.
Beim Container mag das wieder anders aussehen, die reisen häufig auf Schiffen und bekommen kein Licht.

Ulrich:

Die jetzt 17 gewerblichen Projekte, bei denen Sonos Solar-(Kunststoff)platten auf LKWs, Anhängern, Booten etc. installiert sind/werden, tragen eher zu einer Sicherung der künftigen Sion-Finanzierung im Kapitalmarkt bei, als die Summe bisher geleisteter Anzahlungen!

Grob über den Daumen fehlt SONO noch ein Betrag über 200 Millionen Euro für den Start der Serienfertigung, wenn ich das noch richtig im Kopf habe. (Falls falsch, bitte korrigieren).
In der aktuellen Zeit Umsätze in Höhe einer kleineren fünfstelligen Zahl sollen diese solaren Projekte was sein?
Über welche Zahlen redest du? Die 17000 Reservierungen entsprächen übrigens einem Nettoumsatz von knapp 370 Millionen Euro, wenn denn alle Fahrzeuge gebaut werden würden.

Ehrlich gesagt, ob der SION kommt oder nicht, ist wahrscheinlich völlig egal, wenn sich SONO viel Kompetenz im Bereich der Solartechnik aufgebaut haben sollte. Ob das wirklich so ist, vermag ich allerdings nicht zu entscheiden. Wer einen Logger so enthusiastisch feiert, überspitzt formuliert, wirkt auf mich verdächtig.

Oder sie tanzen aus mir unbekannten Gründen auf zu vielen Hochzeiten.

Wolfbrecht Gösebert:

„Was mich vielmehr wundert ist, dass jetzt erst solche Daten erhoben werden, die doch zwingend vorher hätten vorliegen müssen“

Eben nicht!
Merke: Privat gefahrene Pkw unterliegen einer ganz anderen (Kosten-/Nutzen-) Optimierung als gewerbliche Nutz-Fahrzeuge!

Die jetzige Messung ergänzt doch nur gewerbliche Sono-Solar-Projekte wie
sonomotors.com/de/press/press-releases/sono-motors-and-chereau-sign-contract/

Produktion eines ersten Solaraufliegers von Sono Motors und CHEREAU S.A.S.:

Kühlauflieger mit 58,9 m² Solarfläche

bis zu 9,8 Kilowatt-Peak

ca. 3.400 Liter Kraftstoff einsparen

lokale CO2-Emissionen um ca. 9 Tonnen pro Jahr und Fahrzeug senken

Wolfbrecht Gösebert:

Das (auch noch doppelte) Abkippen einer Google(sic!)-Suchanfrage macht Deine Antwort auf Brösels Frage doch nur unqualifizierter … :(

Daniel W.:

Richtig interessant werden Solarzellen vor allem bei leichten Fahrzeugen, wie z.B. überdachten Pedelecs, da hier das Verhältnis von Solarzellen zum Gewicht und der Fahrstrecke besonders günstig ist.

Das Squad (L6e, 2 Sitze, 45 km/h oder L7e, 2+2 Sitze, 70 km/h) von squadmobility hat bis zu 20 km Reichweite (vermutlich in Spanien) am Tag mit den Solarzellen. Bei einer durchschnittlichen Nutzung von etwa 12 km pro Tag dürfte der Solarstrom im Sommerhalbjahr auch in Deutschland meistens ausreichen.

Ein überdachtes Pedelec dürfte mit Solarzellen ähnlich viel Solarstrom produzieren, aber nur etwa ein Viertel des Stroms eines Squad verbrauchen, d.h. man könnte wohl mit bis zu 75 km Reichweite in Spanien rechnen und in Deutschland im Sommerhalbjahr mit rund 30 bis 40 km pro Tag – und im Winter?

Globalstrahlung in Deutschland im Dezember 2019 durchschnittlich 10% des durchschnittlichen Wertes von Juni 2019, also immerhin noch rund 3 bis 4 km und mehr im Winterhalbjahr und noch sehr viel mehr im Frühjahr und Herbst, also genug für die Kurzstrecken und bei längeren Strecken einfach Akku aufladen.

Ulrich:

Was mich vielmehr wundert ist, dass jetzt erst solche Daten erhoben werden, die doch zwingend vorher hätten vorliegen müssen für ein teilweise solarbetrriebenes Auto wie dem Sion.Okay, ich kann den einfach fahren lassen und die Realität messen. Was aber nur bedingt hilfreich ist, denn die Realität ist hart und vielschichtig.

Auf einem Dach oder den Seitenflächen die Helligkeit mitloggen ist doch keine Raketenwissenschaft.

Fredrik:

Scania mit Midsummer, DHL mit TRAILAR, Fraunhofer, viele chinesische Firmen etc. Google „Solar truck“

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