Wie Škoda das Interieur des Elroq nachhaltiger macht

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Skoda

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Durch den innovativen Einsatz von umweltfreundlicheren Materialien wie Recytitan und Technofil soll der demnächst debütierende Škoda Elroq frische Perspektiven für nachhaltiges Automobildesign schaffen. Gemäß der Škoda Designsprache Modern Solid zeichne sich das Interieur des kommenden Elektroautos durch Einfachheit, Geräumigkeit und klare Linien aus.

Ausgewählte Materialien sollen das Engagement von Škoda für Umweltschutz und für die Verringerung des CO2-Abdrucks seiner Autos unterstreichen: Sitzbezüge und Polsterungen des kompakten E-Autos entstehen demnach aus recycelten Plastikflaschen und erstmals auch aus aufbereiteten Altkleidern. Diese verarbeitee Škoda zu neuen Fasern und hochwertigen Stoffen für den Elroq. Der tschechische Autohersteller geht damit den nächsten Schritt, um seine Nachhaltigkeitsziele umzusetzen.

Markentypisch will auch der Elroq mit einem geräumigen Interieur von sich überzeugen. Kunden werden demnach im Innenraum zwischen vier Design Selections wählen können: Studio, Loft, Lodge und Suite. Jede nutze noch mehr nachhaltige Materialien als in früheren Modellen.

Die Design Selection Loft setzt zum Beispiel auf Recytitan. Das neuartige Material bestehe zu 78 Prozent aus recycelten PET-Flaschen und – erstmals bei Škoda – aus aufbereiteten Altkleidern. Die dunkle, grau-blaue Faser komme in Kombination mit dunklen Kunstlederdetails und gelben Kontrastnähten zum Einsatz.

Die Design Selection Lodge nutze das Material Technofil, das unter anderem aus Econyl-Fasern aus erneuertem Nylon besteht. Dieses wiederum entsteht zum Beispiel aus alten Fischernetzen und Stoffresten. Die Designlinie Lodge reichert eine schwarze Stoffausstattung mit hellgrauem Kunstleder, orangen Kontrastnähten und hierzu passenden orangefarbenen Sicherheitsgurten an.

Škoda arbeitet laut eigener Aussage kontinuierlich daran, innovativere und nachhaltigere Materialien für seine Produkte einzusetzen. In der Design Selection Loft hebt der Hersteller das Nachhaltigkeitslevel des Elroq durch Recytitan an. Es komme an Türverkleidungen, Sitzbezügen, Armlehnen, Kniepolstern und dem Armaturenbrett zum Einsatz. Dabei besteht Recytitan zu 78 Prozent aus recyceltem PET, das etwa aus Plastikflaschen hergestellt wird. Die restlichen Anteile stammen zu 16 Prozent aus neu gefertigtem PET und zu sechs Prozent aus Fasern, die auf Altkleidern basieren. Die Fasermischung entstehe ohne Einsatz von Chemikalien. Eine optimale Balance aus Komfort, Haltbarkeit und Nachhaltigkeit gehe auf die sorgfältige Verarbeitung beim Spinnen und Schären zurück.

Für die Design Selection Lodge setzt Škoda auf Technofil, das sich zu 75 Prozent aus recycelten Econyl-Fasern und zu 25 Prozent Polyester zusammensetzt. Dieses Material verwertet Nylonabfälle wie Fischernetze, Stoffreste und ausgenutzte Teppiche in neuem Nylon wieder. Econyl weise eine ausgezeichnete Reibungs- und Abriebfestigkeit ab und sei zu 100 Prozent erneuerbar. Die Fasern sollen sich jederzeit recyceln, neu formen und spinnen lassen, ohne an Qualität einzubüßen.

Quelle: Skoda – Pressemitteilung vom 20.08.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Ralf:

Nachhaltig ist für mich, wenn ein Auto länger hält. Anstatt nur über recyclte Materialien nachzudenken, vermisse ich die Diskussion, wie man Akkus in gebrauchten Elektrofahrzeugen problemlos gegen neuere und bessere Akkus austauschen kann und eben nicht das ganze Auto entsorgen muss, weil die Akkus ausgelutscht sind und eine neue Generation von Akkus sich nicht einbauen läßt. Genau das will aber vermutlich unsere Autoindustrie eben gerade nicht.

Jeff:

Viel BlaBla, bei dem die meisten als Fakten aufgestellten Behauptungen schon wieder nicht stimmen. Ich bins leid, mit solchen Leuten zu diskutieren. Außerdem ist Wochenende, die Sonne scheint, habe also wichtigeres zu tun, als einen Troll richtigzustellen. Ich bin raus und lass Dich in dem Glauben, dass Dich irgendjemand ernst nimmt mit Deinen wirren Thesen….

Philipp:

Wiederholung: An den im Text beschriebenen Materialien ist NICHTS nachhaltig, damit auch nicht „nachhaltigER“.

Die PET Flasche ist nachhaltig, weil sie wiederverwendet wird. Nur zum geringen Teil selbst, weil sie nicht in einen Kreislauf wie eine Glasflasche kommt. Die Glasflasche ist zu 100 % nachhaltig, auch wenn die Quote wegen Glasbruch nicht 100 % ist.

Die Kunststoffe im Auto werden dagegen nur endverwertet, also verbrannt oder deponiert. Was ist an Deponierung oder Verbrennung denn „nachhaltigER“?

Die 90 % sind in diesem Sinn auch falsch.
Definition: „Die Recyclingrate, auch als „Recyclingquote“ bezeichnet, gibt an, wie viel Prozent des Abfalls recyclingfähig sind und tatsächlich recycelt werden. “

Da die verwendeten (Misch-)Kunststoffe nicht recyclingfähig sind, kommen sie in den 90 % nicht vor. Auch ein Teil des Greenwashings: „Wir haben 90 % Recyclingquote, weil wir die Hürde nur entsprechend niedrig ansetzen.“

„Auch das aber ist in den Entwicklungsabteilungen der Hersteller längst angekommen und sie arbeiten daran, dass der Anteil der recycelbaren Materialien so hoch wie möglich ausfällt.“

Nenne bitte eine Maßnahme, wie Mischkunststoffe nicht mehr verwendet werden (z.B. verzicht auf geschäumte Armaturen) oder recyclingfähig gemacht werden (Trennung im Recycling und Wiederverwendung im Auto). Ich (Ingenieur) kenne wirklich keine, aber du scheinst zig zu kennen, weil du hier das den Herstellern/Entwicklern einfach so glaubst.

Ansonsten: Die Ingenieure bemühten sich redlich, die ihnen gestellte Aufgabe zu erfüllen.

Und ja, du fällst damit auf das Greenwashing der Hersteller komplett rein.

Habe ich eine Lösung für das Nachhaltigkeitsproblem? Nein. Ich rede mir aber nicht ein, da wäre irgendwas „nachhaltig(er)“.

Jeff:

Du tust so, als würde Skoda behaupten, das ganze Auto wäre zu 100 Prozent nachhaltig. Lies doch den Text mal genau, darin steht lediglich, dass der INNENRAUM nun nachhaltigER ist als das, was Skoda vorher gebaut hat. Also lass die Kirch mal im Dorf, Dein Greenwashing-Vorwurf läuft komplett ins Leere, da hilft auch Deine Definition nix, weil Skoda das in seiner Mitteilung gar nicht macht.

Und von Recycling scheinst Du tatsächlich keine Ahnung zu haben, die Recyclingquote eines PKW liegt in Deutschland bei knapp 90 Prozent. Und was nicht recycelt werden kann, liegt oft an den von Dir erwähnten Verwundwerkstoffen, bei denen sich die einzelnen Materialien eben nicht mehr trennen lassen. Auch das aber ist in den Entwicklungsabteilungen der Hersteller längst angekommen und sie arbeiten daran, dass der Anteil der recycelbaren Materialen so hoch wie möglich ausfällt.

Holger:

Die Richtung stimmt. Aber das Level ist für unsere Zeit einfach nur beschämend. Die Branche müsste heute ERHEBLICH weiter sein.
Allerdings ist das Aufstellen einer stabilen Lieferkette beim Recycling schwieriger als bei frisch abgebauten Rohstoffen.
Dennoch waren die Bemühungen der vergangenen Jahrzehnte quasi Null.
Phillpp hat es im vorherigen Kommentar schön gesagt.
Nachhaltig ist es, wenn man aus einem Auto wieder ein Auto macht.
OK. Für Skoda lieber Daumen hoch, als den Mittelfinger. Aber ein Grund zum Jubeln sieht anders aus……..sehr viel anders.

Philipp:

„Kann“ ist nicht „tun“ und hier nur Wunschdenken, weil das keiner kann. Nichts davon steht im Text der Pressemitteilung. Und wenn sie es könnten, warum machen sie es nicht schon? Gibt es keine alten Autos zur Wiederverwertung in Europa? Was passiert aktuell aus den Sitzbezügen von alten Skodas nochmal?

Nenne bitte ein bestehendes Verfahren, um den verwendeten Mischkunststoff aus PET, Fasern und Farbe wieder in reines farbfreies PET und Fasern aufteilt. Die Farbe brauchen wir dabei nicht wieder. Wer KANN das schon heute?

Greenwashing (Quelle Wikipedia):
„ist eine kritische Bezeichnung für das Verbreiten von Informationen und Kommunikationsinhalten und für sonstige Aktivitäten, die bewusst darauf zielen, einem Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen, ohne dass es dafür eine hinreichende Grundlage gibt.“

Exakt das betreibt Skoda mit dieser Pressemitteilung.
Hast du eine andere Definition von Greenwashing? Höre ich gerne, weil du meinst, ICH hätte keine Ahnung.

Vom Stahl der Karosserie und Alu der Felgen abgesehen, stammt faktisch nichts aus recycelten Autos. Aber es ist nun „besonders nachhaltig“.

Jeff:

Keine Ahnung haben, was Greenwashing ist; Äpfel mit Birnen vergleichen; Ausblenden, dass Skoda die wiederverwendete Plastikflasche nach dem Lebensende des Autos nochmal recyceln und somit aus einem Auto wieder ein Auto machen kann; und trotzdem einfach mal sinnbefreit draufhauen.

-> Trollen in Reinkultur

Philipp:

Nachhaltig ist es, wenn man aus einem Auto wieder ein Auto macht.
Nicht aber, wenn die Plastikflasche wiederverwendet wird, weil das – wenn überhaupt – nur die Plastikflasche nachhaltig macht.

⇒ Greenwashing in Reinkultur

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