Probleme mit 12-Volt-Batterie: Hyundai ruft 145.000 E-Autos zurück

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Hyundai | Hyundai Ioniq 5

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Wegen Problemen mit der 12-Volt-Starterbatterie will der koreanische Autohersteller Hyundai Anfang des kommenden Jahres insgesamt mehr als 145.000 Elektroautos von der Hauptmarke Hyundai sowie der Nobelmarke Genesis zurückrufen. Wie das US-amerikanische Portal Green Car Reports berichtet, sollen im Januar die Fahrer angeschrieben werden, weil „ein potenzielles Problem mit den Bordladegeräten besteht, das dazu führen könnte, dass die Autos in einen ausfallsicheren Fahrmodus mit reduzierter Leistung wechseln“.

Betroffen sind demnach die Modelle Hyundai Ioniq 5 (2022 bis 2024), Hyundai Ioniq 6 (2023 bis 2025) und Genesis GV60 (2023 bis 2025), die allesamt die E-GMP-Plattform nutzen. Ferner seien die beiden Modelle Genesis Electrified GV70 und Genesis Electrified G80 betroffen, die auf der Plattform ihrer jeweiligen Verbrennerversion stehen.

„Integrierte Ladesteuergeräte in den betroffenen Autos können durch bestimmte elektrische Lasten beschädigt werden, sodass sie die 12-Volt-Batterien der Fahrzeuge nicht mehr aufladen können“, teilt die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) dem Artikel zufolge mit. Dies löse wiederum den ausfallsicheren Fahrmodus aus, der zwar anfangs die volle Leistung ermögliche, welche dann aber nach und nach abfalle. „Die Fahrer werden Warnungen auf dem Armaturenbrett sehen und akustische Signale hören, wenn dieser Fehler auftritt“, heißt es weiterhin. Wichtige sicherheitsrelevante Systeme würden aber auf jeden Fall weiterlaufen.

Behoben werden soll das Problem einerseits durch eine Aktualisierung der Software des Ladesteuergeräts, was theoretisch noch per Over-the-air-Update bewältigt werden könnte. Allerdings soll auch die Hardware überprüft werden, ob das Problem vielleicht bereits vorliegt – und gegebenenfalls getauscht werden. Das geht nur in Werkstätten, was für die Kunden jedoch kostenlos sein werde. Hyundai plane, am 17. Januar entsprechende Schreiben an die Eigentümer zu versenden.

„Die Autohersteller haben sich sehr viel Zeit gelassen, die 12-Volt-Elektrosysteme in neuen Autos abzuschaffen. Eines der wenigen Fahrzeuge, bei denen bisher ein Wechsel stattgefunden hat, ist der Tesla Cybertruck, der eine 48-Volt-Hardware verwendet, die Tesla nun anderen Autoherstellern anbietet“, schreibt Green Car Reports dazu. Vor allem bei 800-Volt-Systemen, wie sie in den betroffenen Hyundai- und Genesis-Elektroautos genutzt wird, seien 12-Volt-Batterien im Zusammenspiel überraschend unmodern.

Quelle: Green Car Reports 

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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AutoSt.Gallen:

Hat jemand das in Aussicht gestellte Schreiben zum Rückruf erhalten? Ich nicht, dafür 3 Totalausfälle innert 7 Tagen.

Sagitarius:

Kollege wartet seit 4 Monaten auf Eike neue Iccu. Lieferzeit nicht absehbar.

15 mal liegen geblieben wegen defekter 12V Batterie. Diverse Werkstattaufenthalte und das bei den Preis.

Es war sein letzter Hyundai.

Sagitarius:

Nachdem Hyundai Probleme mit der Starterbatterie geleugnet hat, die Foren voll davon sind und heimliche Service von Ladestecker über Updates bis hin zu neuen Heckklappen beim Ioniq 5 nicht geholfen haben und viele teilweise 10 mal und mehr liegen geblieben sind , weil die 12V Batterie entladen und nicht geladen wurde, sah sich nun das KBA gezwungen das Desaster zu beenden und Hyundai zu verpflichten einen offiziellen Rückruf durchzuführen zu müssen..

https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/rueckruf-hyundai-ioniq-5-6-ladeprobleme-antriebswellen/

Wolfbrecht Gösebert:

Nachtrag:
Gern verwendetes Fachchinesisch in einigen Beiträgen zum »Ladesteuergerät«: ICCU –> Integrated Charge Control Unit

Frank2:

Die Ueberschrift ist meiner Meinung ein bisschen irreführend.

Das Hauptproblem besteht darin, dass nach 3 Jahren – in denen zahllose ICCUs gestorben sind – und nach 2 Recalls die genau das vermeiden sollten – jetzt angeblich ein Software Upgrade kommt, der das alles repariert.

Getriggert wurde das Ganze durch ein Verkaufsverbot für die betroffenen Fahrzeuge in Cananda.

Das man genau jetzt im richtigen Moment (um das Verkaufsverbot aufheben zu können) scheinbar die Lösung gefunden hat – Zufall – oder spielt Hyundai hier nach 3 Jahren immer noch auf Zeit?

Die Reparatur kostet im übrigen um die 4000.- Euro – deshalb sollte man hier nicht unbedingt von einem 12 Volt Problem sprechen – auf wenn als Resultat des ICCU Defekts die 12V nicht mehr geladen wird.

Aber schön, dass dieses ICCU Debakel um den Ioniq 5 und 6 jetzt endlich mal öffentlich diskutiert wird.
Vielleicht hat das ja dann auch Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Ersatzteilen – im Moment werden Wartezeiten bis zu 6 Monaten genannt.

Steff:

Zitat: wie sie in den betroffenen Hyundai- und Genesis-Elektroautos genutzt wird, seien 12-Volt-Batterien im Zusammenspiel überraschend unmodern.
Echt jetzt? Ich kenne keinen einzigen OEM, ausser Tesla, aber die bauen ja IPHONES auf Rädern und keine Autos, die die 12V Technik abgeschafft hätten.
Es müssen sämtliche Elektroniken die nicht mit dem HV Powertrain zusammen hängen überarbeitet werden. Da viel davon auch in weiterhin neu entwickelten Verbrennern genutzt werden, wird die 12V Technik noch sehr lange bestehen.

Wolfbrecht Gösebert:

Zitat „Green Car Reports“ im Artikel:
“Die Autohersteller haben sich sehr viel Zeit gelassen, die 12-Volt-Elektrosysteme in neuen Autos abzuschaffen.”

Da möchte ich Gregor ausdrücklich zustimmen: »Ach schön, wie Leute die Texte schreiben[,] sich alles so einfach vorstellen.«
Gregor weiter: »Es spricht nix gegen das [12-V-System]. Und noch weniger bei einem eAuto.«

Wer – wie ich – noch 1978 mit einem 6-Volt-VW-Bus in Norwegens Winter rumfuhr, ist um die 12-Volt-Anlage schon froh :-P

Da ich mir in meinem ältesten eAuto eine ständige LED-Anzeige der 12-V-Batterie installiert habe, kann ich den Alterungszustand (–> Innenwiderstand der Batterie) recht gut beurteilen: Je stärker der Verbrauch, desto stärker fällt die Akkuspannung (jew. einige Zehntel-Volt) ab und das TROTZ der beiden mitlaufenden Wandler mit insges. ca. 1.000 W, die bei mir das 12-V-Bordnetz lfd. aus der Fahrbatterie stützen resp. die Batterie nachladen!

Einige Anzeige-Werte hier mit (immer noch fast neuwertiger) 12-V-Bleibatterie (Panasonic –> wird nicht mehr hergestellt)

13,8 V: Fahrbetrieb mit LED-Tagfahrlicht tagsüber
13,7 V: Fahrlicht einschalten (ca. 50 W mit H4-LED!)
13,7 V: Heizlüfter –> der Lüftermotor läuft mit 12 V, der Heizwiderstand wird *direkt* von der Fahrbatterie versorgt!
13,6 V: Anlauf der Unterdruckpumpe des Bremkraftverstärkers (bei mir hörbar :)
13,5 V: Frontscheibenheizung (nachgerüstet!); als 50-A-StromFRESSER hat die einen Taster mit 2-Minuten-Einschalt-Relais!

Werte alle bei EINZEL-Nutzung! Sie sinken also umso stärker, je mehr Verbraucher *gleichzeitig* in Betrieb gehen.

Dabei ist NICHT etwa der absolut angezeigte Wert und damit die Anzeige-(Un-)Genauigkeit das Wichtige, sondern die jeweilige Spannungs-VERRINGERUNG ist *das* relevante Indiz für den steigenden Innenwiderstand –> Batterie-Alterungzustand!
In meiner eFahrpraxis und mehreren eFahrzeugen seit 2012 hat sich gezeigt, dass 12-V-Blei-Batterien gut 5 Jahre (NoName) und eine Panasonic gut 8 Jahre gehalten haben.

BTW: Eine deutliche Verbesserung der Lebensdauer würde IMHO die Verwendung einer ETWAS teureren 12,8-V-LiFePO-Batterie bringen, nur sollte die eben wg. einiger abweichender elektrischer Werte gleich vom Hersteller vorgesehen werden.

Wer also bei seiner Batterie die Werte wie oben über längere Zeit „etwas im Blick“ behält, kann z.B. bei Überwachung mit einem „5-€-LED-Voltmeter in der Bordsteckdose“ schon sehr gut sehen, wie bei Alterung die Spannungs-Verluste durch zugeschaltete Strom-Verbraucher immer größer werden und ggf. einem Batteriewechsel noch VOR einem Ausfall durchführen (lassen).

VOOORSICHT: Viele (immer mehr!) Autos „nehmen es deutlich ÜBEL“, wenn man die 12-V-Batterie ‚einfach mal so‘ abklemmt!

Hyndai schrieb: „… Ladesteuergeräte in den betroffenen Autos können durch bestimmte elektrische Lasten beschädigt werden, sodass sie die 12-Volt-Batterien der Fahrzeuge nicht mehr aufladen können …“ Die von Hyndai offenbar NICHT vorhergesehenen „elektrischen Lasten“ sind doch keinerlei Beleg für ein spezielles ZWÖLF-Volt-Problem sondern schlicht ein Hinweis auf fehlerhaft(e) [gesteuerte] Ladegeräte, und DAS alles hätte Hyndai auch ganz leicht bei 48 Volt falschmachen können … :P

Gregor:

„Die Autohersteller haben sich sehr viel Zeit gelassen, die 12-Volt-Elektrosysteme in neuen Autos abzuschaffen.“ ach schön, wie Leute die Texte schreiben sich alles so einfach vorstellen. Es spricht nix gegen das 12V System. Und noch weniger bei einem eAuto. Die Liste der Nachteile ist eigentlich null.
Bei Verbrennern kann man noch den Starter Strom nennen, wo ein System mit mehr Spannung einen Vorteil gebracht hätte. Aber im BEV gibt es kaum noch Stromflüsse/Leistungen die relevant sind.
Der Fehler bei Kia hat auch überhaupt nix mit der Spannung zu tun, die hätten es auch bei 48V verkackt. Aber die von Green Car Reports hinter ihren Tastaturen sind da sicher schlauer als die ganze Kfz Branche.

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