Das Interesse an Rivian und Lucid sinkt

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Hannes Dollinger
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Der Automarkt war insgesamt weltweit zuletzt rückläufig. Auch in den USA, wo im vergangenen Jahr die Zulassungen auf etwa 13,8 Millionen Fahrzeuge gesunken sind. Das ist ein Minus von neun Prozent im Vergleich zu 2021 und der tiefste Wert seit 2011. Diese Entwicklung spüren besonders die jungen E-Auto-Startups wie Rivian und Lucid, die sich am Markt behaupten wollen. Die Aktien beider Unternehmen sind stark gefallen und befinden sich derzeit, wie bei Rivian, auf dem niedrigsten Stand seit Firmengründung.

Schwierige Zeiten für die Startups der Elektromobilität also. Gründe für die sinkende Nachfrage sind zum einen die Inflation und damit verbundene sinkende Kaufkraft. Wenn Käufer sich genauer überlegen müssen, welches Fahrzeug sie sich noch leisten können, sind die Autos von Lucid und Rivian nicht die typisch vernünftige Wahl. Ein weiterer Grund ist der gestiegene Wettbewerb. Immer mehr etablierte Autohersteller steigen in den Markt für Elektroautos ein und bieten preiswerte Modelle an. Zuletzt hatten Tesla und Ford weitere Preissenkungen auf ihre Modelle angekündigt. Sie profitieren von Kostensenkungen in der Produktion dank größerer Stückzahlen. Viele der etablierten Hersteller haben sich inzweischen auch auf Elektromobilität eingestellt und eigene Plattformen entwickelt, welche die Produktion der Fahrzeuge vereinfachen. Dadurch steigt der Preisdruck. Ein Effekt, der bei den Startups nicht so schnell eintritt. Diese haben dagegen mit steigender Inflation und gestörten Lieferketten mehr Probleme als die etablierten Marken.

Lucid hatte zuletzt von sinkenden Reservierungszahlen gesprochen, ohne weitere Zahlen veröffentlichen zu wollen. Auch Lkw Hersteller Nikola kämpft weiterhin mit Problemen bei der Nachfrage nach seinen batteriebetriebenen Lastwagen, während Rivian aufgrund von Problemen in der Lieferkette die Produktionsprognosen für 2023 gesenkt hat.

Eine Ausnahme bildet das Unternehmen Fisker, das gerade erst mit der Produktion eines preiswerten SUV begonnen hat. Fisker verzeichnete einen Anstieg der Bestellungen und ist damit eines der wenigen Unternehmen, das positive Nachrichten verkünden konnte.

Es bleibt abzuwarten, wie die jungen Autohersteller auf die sinkende Nachfrage reagieren werden. Im Vergleich zu etablierten Autoherstellern verfügen sie über weniger Kapazitäten und Reserven, um diese herausfordernden Zeiten zu überstehen. Es wird sich zeigen, wer in der Lage ist, sich im umkämpften Markt für Elektrofahrzeuge zu behaupten.

Quelle: Reuters – EV startups from Lucid to Rivian see demand fade, supply chain issues linger

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Hannes Dollinger

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Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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Fjotta:

Nikola war wohl ein Betrug. Geld an Börse einsammeln ist ein Sport, den wohl auch Sono Motors ausgeübt hat, bei Lucid sieht es ähnlich aus: wenn die Saudis nichts nachschiessen, ist spätestens nächstes Jahr die Kasse leer.
Nicht schade drum, die Konzepte aller drei
waren ohnehin Kappes. Physikalisch und wirtschaftlich.
Nur die letzten Investoren können einem leid tun. Wie das Sprichwort schon sagt (das mit den Hunden).

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