Rivian reagiert auf Rabatte von Tesla mit Jobabbau

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Rivian

Hannes Dollinger
Hannes Dollinger
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Der US amerikanische Elektrofahrzeughersteller Rivian Automotive reagiert auf die von der Konkurrenz angekündigten Preisreduzierungen von Elektroautos auf dem us-amerikanischen Markt. Rivian kündigte Stellenstreichungen an, um Kosten zu reduzieren.

Laut internen Dokumenten, die Reuters vorliegen, sollen die Stellenstreichungen 6 Prozent der Belegschaft betreffen. Demnach soll die Geschäftsführung die Mitarbeiter in einer internen E Mail über die Maßnahme informiert haben. Das Unternehmen wolle seine Ressourcen auf Produktionssteigerungen konzentrieren, mit dem Ziel, möglichst schnell profitabel zu werden.

Diese Entscheidung folgt kurze Zeit nachdem die Konkurrenz um Tesla und Ford mitgeteilt hatte, die Preise für ihre Elektroautos um bis zu 20 Prozent zu senken. Es wird erwartet, dass diese Preissenkungen Start-ups wie Rivian und Lucid, die auf weniger Geldreserven zurückgreifen können, empfindlich treffen werden. Diese werden nun unter Druck gesetzt, durch Steigerung der Produktion und Verringerung der Kosten pro Einheit weiter wachstumsfähig zu bleiben. Das britische Startup Arrival teilte zuletzt mit, man werde bis zu 50 Prozent der Belegschaft entlassen.

Rivian werde sich weiterhin auf die Produktion seiner R1 Modelle sowie EDV-Lieferwagen für den größten Aktionär Amazon konzentrieren und arbeitet an einer neuen R2-Plattform. Diese werden im Werk in Normal, Illinois, gebaut. Hier soll die Produktion nicht beeinträchtigt werden.

Das Unternehmen hat bereits im vergangenen Jahr Probleme gehabt, sein volles Produktionsziel von 25.000 Fahrzeugen zu erreichen. Noch immer machen Lieferengpässe aufgrund der Covid Pandemie dem Unternehmen zu schaffen. Pläne von Rivian zur Produktion von Lieferwagen in Europa in Kooperation mit Mercedes wurden auf Eis gelegt.

Nach dem erfolgreichen Börsengang von Rivian im November 2021 sind die Aktien des Unternehmens seit ihrem Höchststand im selben Monat um fast 90 Prozent gefallen. Zuletzt fiel der Kurs nach Ankündigung der Stellenstreichungen abermals um 4 Prozent. Rivian hat derzeit eine Marktkapitalisierung von 17,8 Milliarden Dollar. Das ist vergleichbar mit dem Wert von Porsche. Am 28. Februar will Rivian seine Quartalszahlen veröffentlichen.

Quelle: Reuters – Exclusive: EV maker Rivian to cut 6% of jobs amid price war -internal memo

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Hannes Dollinger

Hannes Dollinger

Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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Westhope:

Alles was ich dazu sagen kann ist, dass ich hier in Kalifornien immer mehr Rivians sehe. Tesla ist sowieso keine Konkurrenz in dem Sinne, also auch kein Vergleich. Ich bin sehr zuversichtlich, das Rivian hier einen guten Marktanteil hat und haben wird. Eine zahlenmaessig relativ kleine Entlassung von Mitarbeitern um die Produktivitaet solide zu halten spricht wohl mehr von gutem Geschaeftssinn als fallenden Zahlen.

MMM:

Öhm… klar:
Rivian und Tesla haben NULL Übereinstimmungen, was die Modelle angeht.
Aber wenn der Preis einer Mittelklasse-Limo sinkt, muss man als Pickup-Verkäufer darauf reagieren.

So wie Obstverkäufer bei Staubsaugerpreisen. Immer. Zufälligkeiten kann man ausschließen.

Läubli:

Der US-Autobauer Rivian hat noch etliches zu perfektionieren, wenn man so sagen will.

Aktuell hat Rivian eine Rückrufaktion für praktisch alle im letzten Jahr ausgelieferten Fahrzeuge gestartet. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) ist für die Durchführung des Rückrufs zuständig, demnach geht es offenbar um 12.212 Fahrzeuge des Modelljahrs 2022.
Der Grund ist ein möglicher Defekt an der Aufhängung der Fahrzeuge, der sich über alle Modellreihen erstrecken könnte.

Dazu kommt, dass Rivian aktuell nur ein einziges Modell für den Weltmarkt in der Produktion hat – das ist der Amazon-Lieferwagen. Die restlichen Modelle spielen nur in Amerika und vielleicht dann noch in Down-Under eine Rolle, wohl aber nicht in Europa und China. Die Hoffnung mit dem Mercedes-Deal scheint ja gerade zu bröckeln.

Ich finde Rivian für Amerika gut, als Konkurrent zu Ford und allen anderen Pick-Up und SUV Anbietern im Westen, ist Rivian ein ernst zu nehmender Gegner. Tesla mit Rivian zu vergleichen, hinkt im Moment noch gewaltig, da Tesla noch kein Pick-Up Mitstreiter ist und auch im SUV-Bereich ganz andere Kundengruppen anspricht – eine echte „Konkurrenz“ ist hier also noch eine These.

Jakob Sperling:

Klassischer ‚post hoc ergo propter hoc‘-Fehlschluss

Marc:

Das ist weder eine Preissenkung noch eine Reaktion auf Tesla. Warum sollten sie auf jemanden reagieren, der gar nicht in ihrem Markt ist? Lieferfahrzeuge hat Tesla nicht einmal in Planung der Fans. Diesen Markt hat man verschlafen, wie überhaupt Firmenkunden. Einen SUV hat man auch nicht in Planung. Nur einen Pickup will Tesla mal bauen. Irgendwann mal. Was man bisher sieht, dürfte Rivian keine Sorgen bereiten, eher einen Lachanfall bescheren. Überhaupt sind die Bestellbücher voll. Alleine die Bedarfe von amazon zu erfüllen, dauert ein paar Jahre. Es ist also eine Maßnahme, die Effizienz zu steigern. Eine routinemäßige Übung in einer dynamischen Firma, die jetzt den Fokus auf reine Produktion legt.

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