Renault 5 mit LFP-Batterien: Günstiger im Verkauf, dafür weniger Reichweite

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Renault

Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Als Teil der „Renaulution” Strategie hat die Marke Renault ihre Strategie für die nächsten fünf Jahre und darüber hinaus vorgestellt. Mit dem Renault 5 gibt es bereits einen Ausblick auf einen der kommenden Stromer der Marke. Dieser soll aber nicht nur optisch, durch sein Retro-Design überzeugen, sondern vor allem durch den Preis. Zwischen 20.000 und 30.000 Euro soll dieser liegen, noch vor Elektroauto-Kaufprämie & Innovationsprämie.

Gegenüber der „Automotive News“ gab Renault-Chef Luca de Meo zu verstehen, dass man in diesen Preisbereich durch den Einsatz von günstigen Akkus, im Zusammenspiel mit der neuen Plattform CMF-B EV für elektrische Kompaktfahrzeuge vordringen wolle. Bei den verbauten Akkus könnte es sich um sogenannte Lithium-Eisenphosphat-Akku (LiFePO4), auch LEP und LFP genannt. Diese lassen sich zwar zum Oberbegriff Lithium-Ionen zuordnen, bestehen aber an der positiven Elektrode aus Eisenphosphat, anstatt wie in vielen Anwendungen zu finden aus Kobaltoxid.

Zudem sind die Akkus robuster, als der klassische Lithium-Ionen-Akku. Obwohl sie auch mit Lithium und brennbarem Elektrolyt befüllt sind, stecken sie hohe Temperaturen, Überladen, Kurzschlüsse und mechanische Beschädigungen deutlich besser weg. Hohe und stabile (Ent-)ladeströme als auch eine hohe Zyklenfestigkeit (lange Lebensdauer) sprechen für den Einsatz in E-Autos. Dagegen spricht die Tatsache, dass um dieselbe gewohnte Leistung zu erreichen man deutlich mehr Zellen benötigt. Denn die Energiedichte ist eben nicht so hoch wie beim klassischen Lithium-Ionen-Akku. Die verringerte Reichweite macht sich dann vor allem zu kühleren Jahreszeiten bemerkbar.

De Meo hat sich aber nicht dazu geäußert, ob der Renault 5 nur mit LFP-Batterie angeboten wird oder ob der französische Automobilhersteller zweigleisig fährt. So könnte dieser beispielsweise auf eine günstigere LFP-Einsteigervariante setzen und für Kunden, die bereit sind mehr zu zahlen, eine Lithium-Ionen-Variante mit NMC-Kathoden, also Nickel, Mangan und Kobalt, anbieten. Feststeht allerdings, dass man einen starken Fokus auf die Kosten legt. „Wir planen es als eine sehr wettbewerbsfähige Plattform in Bezug auf die Kosten. Dadurch können wir Autos im Herzen des Marktes in Bezug auf das Budget verkaufen, beispielsweise 20.000 bis 30.000 Euro, und trotzdem Geld verdienen“, so der CEO von Renault.

Derzeit sei man rund drei Jahre von der Produktion eines Autos auf Basis der CMF-B EV entfernt. „Aber wir sehen die Chance, in den Kostenbereich zu gelangen, der es uns ermöglichen würde, ein elektrisches (kleines) Auto des B-Segments bei zum Preis eines Autos mit Verbrennungsmotor, vielleicht Hybrid oder PHEV zu verkaufen.“ Ob dies gelingt und Renault den Schritt zum Einsatz der LFP-Batterien im Bereich der Pkw geht, wird sich zeigen.

Quelle: Autonoews.com – Renault looks at cheaper battery tech for retro EV

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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