Mit eigenem PV-Strom im E-Auto einmal um die Welt

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Eine eigene PV-Anlage kann großes bewirken, wie eine aktuelle Berechnung des Energieunternehmens Eon zeigt: In den solarstromreichsten Bundesländern Saarland, Bayern und Baden-Württemberg konnte eine durchschnittliche Solardachanlage auf einem Einfamilienhaus mit 8 Kilowattpeak innerhalb von zwölf Monaten fast 9000 Kilowattstunden (kWh) Sonnenstrom erzeugen, wie die Datenexperten auf Basis von Strahlungsdaten des Deutschen Wetterdienstes analysiert haben.

Benjamin Jambor, in der Geschäftsführung von Eon Deutschland verantwortlich für Photovoltaik (PV), erklärt: „Rein rechnerisch konnte ein Einfamilienhausbesitzer im Saarland, in Bayern und Baden-Württemberg mit dem Jahresstromertrag aus seiner Solardachanlage einmal um die Welt im E-Auto fahren: Mit der selbst erzeugten Sonnenenergie ließen sich etwas mehr als 41.000 Kilometer mit einem durchschnittlichen E-Auto zurückzulegen. Diese Strecke entspricht ungefähr dem Erdumfang.“

Wer den grünen Strom nicht selbst verbrauchte, konnte der Analyse zufolge damit rund dreieinhalb durchschnittliche Privathaushalte mit Strom versorgen. Verwendet wurden für die Berechnung die Anfang Mai verfügbaren Daten des Deutschen Wetterdienstes für zwölf vergangene Monate.

Saarland leicht vor Bayern und Baden-Württemberg

Das Saarland liegt im deutschlandweiten Vergleich bei der produzierten Strommenge leicht vorn: Hier konnten Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer innerhalb eines Jahres mit einer durchschnittlichen Einfamilienhaus-Anlage rund 8780 kWh erzeugen. Damit sparte eine Photovoltaikanlage etwa 6 Tonnen CO2 ein. In Bayern war der Ertrag mit gut 8660 kWh ähnlich groß wie in Baden-Württemberg, das ein Ergebnis von circa 8650 kWh erzielte (CO2-Vermeidung jeweils 5,9 Tonnen). Im bundesdeutschen Durchschnitt ließen sich innerhalb von zwölf Monaten rund 8160 kWh elektrische Solarenergie produzieren und 5,6 Tonnen CO2 einsparen.

Im Vorjahresvergleich stieg die erzeugte Energiemenge je Solaranlage in den drei sonnenstromreichsten Bundesländern leicht, am stärksten im Saarland um etwa 870 kWh (Baden-Württemberg: 255 kWh; Bayern: 93 kWh). Der Sonnenstromreichste Monat war deutschlandweit der Juli 2022 im Saarland mit 1280 kWh produzierter Sonnenenergie.

So haben die Eon Datenexperten gerechnet: Für ihre Berechnung haben sie die Anfang Mai verfügbaren gemessenen Strahlungsdaten des Deutschen Wetterdienstes für die jeweiligen Monate und Bundesländer ab April 2021 genutzt und die Strahlungswerte mit Hilfe des von der europäischen Kommission unterstützten PVGIS Tools in Stromertragswerte umgerechnet (Annahme Montageposition Photovoltaikanlage: 45° Neigung und 45° Azimut). Für eine durchschnittliche Einfamilienhaus-PV-Anlage wurde eine Leistung von 8 Kilowattpeak angenommen. Zur Berechnung der CO2-Einsparung wurde ein durchschnittlicher Netto-Vermeidungsfaktor der Photovoltaik von 684 g/kWh (gemäß Umweltbundesamt) verwendet. Die Berechnung zum Verbrauch eines E-Autos geht von einem durchschnittlichen und gleichbleibenden Stromverbrauch eines Elektroautos von 21 kWh auf 100 Kilometer aus. Für einen durchschnittlichen Jahresstromverbrauch eines Privathaushalts wurden 2500 kWh angenommen.

Quelle: Eon – Pressemitteilung vom 15.05.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Robert:

Wie immer bei diesem Thema wird ganz elegant das kleine Wort „bilanziell“ ausgespart, denn in der ertragsarmen Jahreszeit fahren wir dann doch bei Eis und Schnee mit dem Fahrrad die 15 km zur Arbeit, die Küche bleibt meistens kalt und geduscht wird bestenfalls mit lauwarmen Wasser. Außer natürlich, wir haben den Sommer über die Bude mit der Wärmepumpe auf 60° aufgeheizt, damit wir einigermaßen komfortabel durch die kalte Jahreszeit kommen.
Bei aller Euphorie zum Thema, ich betreibe seit bald 10 Jahren eine PV mit Speicherbatterie, fahre Elektroauto und gehe insgesamt so sparsam wie möglich mit jeglicher Energieform um. Aber bei derartigen Artikel denke ich immer an das große Schild, welches in der Werkstatt meines Vaters hing: Vor Inbetriebnahme des Mundwerks Gehirn einschalten!

Günter:

Dies ist zwar mathematisch richtig, aber Realitätsfern und daher eine,Milchmädchenrechnung‘

Ralf Prorer:

Schön, wenn das heutige PV-Anlagen so hergeben.
Wir haben vor 19 Jahren eine ins Dach integrierte Anlage einbauen lassen und erzielen 3.500 kWh im Jahr. Eine heute neue Anlage hätte sicher eine wesentlich höhere Ausbeute und man würde auch mehr Dachfläche damit ausstatten, das war uns damals dann schlichtwegs zu teuer.
Time goes by.

Peter Bigge von Berlin:

Die Antwort lautet „42“, die von einem Supercomputer errechnete Antwort auf die „endgültige Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“
(Per Anhalter durch die Galaxis)

 42qm PV-Fläche auf jedem Haushalt erzeugen gute 8400 kWh Strom im Jahr, ausreichend für den Verbrauch von…
– 2500 kWh Haushaltsstrom
– 2500 kWh Elektroauto (15000km/a)
– 3400 kWh Heizung mit Wärmepumpe

Und dies zu einem Preis zwischen 10 und 20 TEUR, je nach Technik und Montage.

Sollte doch drin sein, um die Welt ein Stück besser zu gestalten.

Das ganze könnte 2500 Liter Sprit mit Abgasemmissionen bzw. 2500 EUR pro Jahr sparen.

Worauf warten wir noch?

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