Produktion von E-Auto-Akkus steigt weltweit um 27 Prozent

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CATL

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Von Januar bis Dezember 2024 betrug die Gesamtkapazität von für Elektrofahrzeuge produzieren Batterien, also für E-Autos ebenso wie Plug-in-Hybride und Hybridautos, weltweit 894,4 GWh, ein Wachstum von 27,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so SNE Research in einer aktuellen Auswertung. Im Schnitt der vergangenen Jahr wuchs der Markt für E-Auto-Batterien um gut 51 Prozent.

CATL aus China blieb mit einem Wachstum von 32 Prozent auf 339 GWh im Jahresvergleich auf Platz 1 im globalen Ranking und konnte seinen Marktanteil leicht auf nun fast 38 Prozent ausbauen. Mehrere chinesische Marken wie Zeekr und Li Auto setzen auf den heimischen Batteriehersteller, aber auch große globale Autohersteller wie Tesla, BMW, Mercedes-Benz und VW haben sich ebenfalls für Batterien von CATL für ihre E-Auto-Modelle entschieden.

BYD, ebenfalls aus China, belegte mit einem Wachstum von 38 Prozent auf 154 GWh im Jahresvergleich den 2. Platz auf der Liste, der Marktanteil stieg ebenfalls leicht auf 17,2 Prozent. BYD, das nicht nur Batterien selbst herstellt, sondern auch Elektroautos und Plug-in-Hybride produziert, hat aufgrund seines vielfältigen Fahrzeugportfolios und seiner wettbewerbsfähigen Preise große Popularität auf dem Markt erlangt, mehr und mehr auch außerhalb Chinas. Im Jahr 2024 erreichte das Verkaufsvolumen von BYD etwa 4,1 Millionen Autos, in diesem Jahr sollen es gut 6 Millionen werden.

Fast alle anderen Anbieter in den Top Ten haben an Marktanteilen eingebüßt. LG Energy Solution aus Südkorea blieb mit einem Wachstum von 1,3 Prozent auf 96 GWh auf dem dritten Platz, verlor aber fast 3 Prozentpunkte am Gesamtmarkt. Die Akkuzellen von LG Energy Solution wurden hauptsächlich von Tesla verwendet, gefolgt von VW, Chevrolet und Ford.

Elektroauto-Batterie-Wachstum-Produktion
SNE Research

Rang vier nimmt mit CALB wieder ein Hersteller aus China ein, der ein Wachstum von knapp 17 Prozent auf 39,4 GWh erreichte. CALB beliefert eine Vielzahl chinesischer Autohersteller, darunter Nio, Geely, GAC und Xiaomi. Rang fünf geht wieder an Südkorea: SK On verzeichnete ein Wachstum von 12 Prozent auf 39 GWh. Batterien von SK On finden sich in Elektroautos von Hyundai und Kia, Mercedes-Benz, Ford und Volkswagen.

Gegen den allgemeinen Aufwärtstrend ging die Produktion bei Tesla-Partner Panasonic um 18 Prozent auf 35 GWh zurück. Der Hauptgrund für den Abschwung war der Absatzrückgang von Tesla im Jahr 2024. SNE Research erwartet allerdings, dass Panasonic seinen Marktanteil schnell wiedererlangen könne, da Tesla auf dem nordamerikanischen Markt mehr Akkuzellen des Herstellers verbauen wolle.

Auch Samsung SDI auf Rang sechs hat 11 Prozent seiner Produktion eingebüßt auf knapp unter 30 GWh, verursacht hauptsächlich durch einen Nachfragerückgang von Autoherstellern in Europa und Nordamerika. Batteriezellen des südkoreanischen Herstellers sind in Elektroautos von BMW, Rivian und Audi zu finden. Vor allem die Absatzschwäche von Audi hat Samsung SDI getroffen.

elektroauto-batterie-akku-produktion-weltweit
SNE Research

Insgesamt befand sich der globale Markt für Elektroautobatterien im Jahr 2024 in einem Aufwärtstrend, aber es gibt lokale Unterschiede in den verschiedenen Regionen. Die chinesischen Hersteller konnten ihre Marktanteile aufgrund ihrer starken Stellung im Heimatmarkt, dem mit Abstand größten Automarkt weltweit, deutlich ausbauen und gleichzeitig davon profitieren, dass wachsende Unsicherheiten auf den US-amerikanischen und europäischen Märkten aufgrund politischer Uneinigkeit auf die Verkaufszahlen von E-Autos drücken.

Quelle: SNE Research – Pressemitteilung vom 11.02.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Pedro G.:

Wo ist die Europäische Akkufertigung ⁉️
Northvolt beim letzten Bericht wo ich gehört habe das die CHINESISCHEN Maschinen noch zu viel Ausschuß machen ⁉️
Ist die Europäische Industrie nicht fähig eigene Maschinen für die Akku-Herstellung zu entwickeln ⁉️

steinpilz:

exponentielles Wachstum , genau wie bei Windkraftanlagen und Solarmodulen.

Smartino:

Daran sind Europa (und Amerika) selber schuld. Wer schneller und innovativer ist, gewinnt. Das eine uralte Weisheit, die noch immer gilt. Daran ändern auch Marktabschottungen, Zölle und ein irrlichtender Donald nichts.

ediwi:

Ist doch kein Problem woher die Akkus kommen. Hauptsache sie kommen.
Es zeigt aber, daß eine konsequent durchgezogene Strategie zum Erfolg führt.
Dieses strategische, auf Langfrisitgkeit ausgerichtete, Denken ist leider in Europa noch sehr unterentwickelt.
Mal sehen, ob die sich weiterhin die Butter vom Brot nehmen lassen wollen.

Voz:

Europa ist abgehängt

Robert:

wahnsinn die E-auto akku Produktion hat sich in nur 8 Jahren 2017-2024 um das fünzehnfache erhöht obwohl doch die Kritiker ständig behaupten es gäbe angeblich nicht genug Rohstoffe.

Mik:

Da sieht man das China alles fest im Griff hat….

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