Plug&Charge: Hubject und Daimler ermöglichen laden ohne Karte oder App

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Fahrer von Elektroautos müssen bislang in Besitz der richtigen Ladekarte oder Smartphone-App sein, um Zugang zu öffentlichen Ladestationen zu erhalten. Um diesen Vorgang zu vereinfachen, hat der Berliner Elektromobilitätsspezialist Hubject eine Lösung entwickelt, die Kunden über ein digitales Zertifikat im Fahrzeug einfachen Zugang zu Ladestationen ermöglicht: Plug&Charge über den internationalen Standard ISO 15118.

Der Automobilhersteller Daimler und Hubject haben nun in Zusammenarbeit mit dem Ladestationsbetreiber Ebee Smart Technologies die Pilotphase des innovativen Systems erfolgreich abgeschlossen. Mit dem neuen Smart EQ fortwo/forfour hat Daimler das erste Elektroauto in Serie, das Plug&Charge bereits unterstützt. Hubject und Daimler geben mit dem System eine zukunftsweisende Antwort auf die Frage nach dem komfortablen Umgang mit der Elektromobilität, denn auch Bezahlvorgänge erfolgen automatisch.

„Gemeinsam mit Daimler kommen wir unserer Vision ein Stück näher: Einfaches Laden und Bezahlen von E-Fahrzeugen für alle. Überall. Das Laden mit Plug&Charge via ISO 15118 ist unser nächster Schritt auf dem Weg zu einem vollautomatisierten, kundenfreundlichen Ladeerlebnis.“ – Christian Hahn, CEO Hubject

Die heute eingesetzten Ladekarten und Smartphone-Apps stehen insbesondere aufgrund ihres komplexen Handlings immer wieder in der Kritik. Damit das Laden von Elektroautos für den Kunden einfacher und komfortabler wird, hat Hubject ein Plug&Charge Ökosystem implementiert, das ganz ohne weiteres Zugangsmedium auskommt. Zudem ist das Verfahren bisherigen Ansätzen in puncto Sicherheit durch zeitgemäße Verschlüsselungs- und Signaturmechanismen deutlich überlegen.

In der Ladelösung von Hubject kommt erstmalig der internationale ISO-Standard 15118 zur Anwendung. Die ISO 15118 regelt, basierend auf digitalen Zertifikaten, den automatisierten und abgesicherten Datenaustausch zwischen Fahrzeug und Ladeinfrastruktur: Steht die Verbindung zwischen Fahrzeug und Ladestation, werden die Autorisierungsdaten des Fahrers verschlüsselt ausgetauscht und abgeglichen. Nach erfolgreicher Prüfung startet der Ladeprozess automatisch und auch der abschließende Bezahlvorgang erfolgt ohne weiteres Zutun. Plug&Charge via ISO 15118 ermöglicht somit erstmalig eine sichere, auch offline verfügbare, Authentifizierung und Autorisierung eines Ladevorgangs, bei der nichts weiter notwendig ist, als das Ladekabel anzustecken – Plug and Charge eben.

Die Daimler AG ist bereits seit 2012 Gesellschafter der Hubject GmbH. Im Rahmen der Elektromobilitätsoffensive von Mercedes-Benz Cars sind intelligent vernetzte Ladelösungen integraler Bestandteil. Stets die Mobilitätsbedürfnisse und den Komfort seiner Kunden im Blick, geht die Daimler AG das Thema Laden mit unterschiedlichsten Kooperationen und Projekten ganzheitlich an. Die erfolgreichen Tests bestätigten, dass Plug&Charge als innovative Lösung für das automatische Autorisieren und Bezahlen des Ladevorgangs reif für den Serieneinsatz ist.

Neben den Hubject-Gesellschaftern steht es ab sofort branchenübergreifend allen Marktteilnehmer weltweit offen, sich an Hubject’s ISO 15118-Ökosystem anzuschließen. Der ISO 15118-Standard beschreibt außerdem weitere Anwendungsfälle wie die künftige Einbindung von Elektrofahrzeugen in das Energienetz (Smart Charging) und schafft damit die Voraussetzungen für eine zukunftsfähige und sichere Ladeinfrastruktur.

Quelle: Daimler – Pressemeldung vom 17.04.2018

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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