Nio löst die langjährige Vereinbarung zur Auftragsfertigung mit der staatlichen Anhui Jianghuai Automobile Group (JAC) auf. Mit der Beendigung der Produktionsvereinbarung tätigt Nio einen weiteren Schritt, um die Produktion seiner Elektroautos ins eigene Haus zu holen.
Begonnen hatte die Partnerschaft zwischen den beiden Herstellern bereits im April 2016. Nio, damals noch unter dem Namen NextEV, verfügte noch nicht über eine Produktionslizenz und ließ seine Elektroautos von JAC montieren. Gemeinsam feierten die beiden Hersteller einige Produktionsanläufe, wie etwa des Nio EC6 Anfang 2020, wie im Titelbild gezeigt.
Im März 2021 wurde das Joint Venture mit einem Stammkapital von 510 Millionen Yuan (ca. 6,1 Millionen Euro) gegründet, das sich im gemeinsamen Besitz von Nio Holdings und JAC befand. Durch die Vereinbarung sicherte sich Nio Produktionskapazitäten, die JAC in Nios Produktionsanlage in Hefei fertigte. Zu den Geschäftsbereichen des Joint Ventures gehörten die Fahrzeugproduktion, die Verwaltung der Produktionslinien und die Abwicklung der Lieferkette.
Bereits im Oktober 2023 hatte JAC die Vermögenswerte der Fabriken F1 und F2 in Hefei zum Verkauf angeboten. In einem zwei Monate später veröffentlichten Bericht erklärte Nio schließlich, dass es ausgewählte Sachanlagen und Ausrüstungen der beiden Fabriken für eine Summer von 3,16 Milliarden Yuan (ca. 376 Millionen Euro) selbst erwerben würde.
Zum Erwerb der Vermögenswerte äußerte Nio-Gründer und CEO William Li damals während einer Telefonkonferenz, dass die Produktionskosten wahrscheinlich um 10 Prozent sinken würden, sobald das Unternehmen die Kontrolle über den Herstellungsprozess in der Fabrik vollständig übernommen habe.
Nio strebt an, bis zum vierten Quartal rentabel zu werden. Neben der Produktionsoffensive, zu der insgesamt neun Modelle in diesem Jahr gehören, soll bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie bei den Vertriebs-, Verwaltungs- und Gemeinkosten eingespart werden.
Quelle: Electric Vehicles – Nio Dissolves Manufacturing Joint Venture With State-owned JAC