Nios Batterietausch-Geschäft wächst in Europa nur langsam

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Nio

Tobias Stahl
Tobias Stahl
  —  Lesedauer 3 min

Der chinesische Elektroautohersteller Nio hat weiterhin Schwierigkeiten damit, in Deutschland und Europa Fuß zu fassen. Medienberichten zufolge waren zum 1. Januar dieses Jahres lediglich 1700 Nio-Fahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs, obwohl der Hersteller seine Showrooms oft in den Bestlagen großer Städte einrichtet.

Nun zeigt sich, dass auch der Ausbau der Batterietauschstationen (Power Swap Stations) des Herstellers in Europa langsamer vonstattengeht als geplant. Grund dafür seien Nios jüngste Investitionskürzungen, berichtet das Branchenportal Electric Vehicles. Demnach betreibt Nio aktuell nur 59 Tauschstationen in fünf europäischen Ländern, davon allein 20 Stationen in Norwegen und 19 Stationen in Deutschland. 26 der Stationen ermöglichen neben dem Tausch der Antriebsbatterie auch das Laden von E-Autos. Dänemark bildet aktuell den kleinsten Markt für Nios Swap Stations, dort existiert lediglich eine Station.

Nios Batteriewechselstationen: Aktuell arbeiten nur fünf Mitarbeiter an der Europa-Expansion

Nio eröffnete im Januar 2022 seine erste Tauschstation in Europa, im Juli 2024 feierte das Unternehmen die Eröffnung der 50. Station. Das bedeutet wiederum, dass in den vergangenen neun Monaten nur neun Stationen eröffnet wurden. Zum Vergleich: Im Heimatland China betreibt Nio bereits mehr als 3200 Tauschstationen, laut Unternehmensangaben hat der Hersteller bis Ende März dieses Jahres 70 Millionen Batteriewechsel durchgeführt. Erst vier Monate zuvor hatte Nio die Marke von 60 Millionen Batteriewechseln erreicht.

Insiderangaben zufolge hat Nio das Team, das in Europa für die Tauschstationen zuständig ist, in diesem Jahr erneut deutlich verkleinert. Aktuell seien dort nur noch fünf Mitarbeiter aktiv. Zwei von ihnen seien derzeit langfristig krankgeschrieben, so die Person weiter. Aktuell sei das Unternehmen lediglich mit drei neuen Projekten für den Bau von Batteriewechselstationen beschäftigt und dies auch nur, weil Nio an vertragliche Verpflichtungen gebunden sei, so die Person.

Im vergangenen März konnte Nio nur 86 Elektroautos in den fünf europäischen Märkten verkaufen, in denen das Unternehmen bislang tätig ist: 44 Fahrzeuge in Norwegen, 21 in Deutschland, 13 in den Niederlanden, acht in Schweden und keines in Dänemark. Nio will trotz der niedrigen Verkaufszahlen weiterhin in Deutschland und Europa bleiben, heißt es indes aus der Vorstandsetage.

„In Europa hat die Kundenzufriedenheit für uns höchste Priorität“, erklärte Nio-Vorstand William Li im Vorfeld der Automesse Shanghai. Es sei egal, ob es sich um Tausende oder Hunderte Kunden handele. Eine neue Marke in einem neuen Markt vorzustellen, sei immer ein langwieriger Prozess, so Li weiter. Nio lerne immer mehr über die unterschiedlichen Bedürfnisse europäischer Kunden im Vergleich zu China. Li erwarte deshalb nicht, dass Nio mit einem Schlag berühmt werde. „Wir denken langfristig, bleiben geduldig und räumen Zufriedenheit hohe Priorität ein“, so der Nio-Vorstand.

Quellen: electric-vehicles.com – Exclusive: Nio’s Battery Swap Expansion Stalls in Europe Amid Investment Cuts / Heise Online – Elektroauto: Trotz Verkaufsschwäche will chinesische Marke Nio in Europa bleiben / CnEVPost – Nio reaches 70 millionth battery swap service milestone

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Groß:

Hier schreiben wie immer die gleichen negativ welche selber noch nie das Akku-Wechselsystem von NIO genutzt haben.
Vielen hier, geht es real nicht um den Akku-Wechselsystem. Sondern darum, dass NIO und weitere chinesische Herstellern dies erfolgreich einsetzen.
Auch wissen viele der Schreiber hier nicht, dass NIO in China nicht der einzige ist welcher auf das System Wechselakku setzt. In den großen Metropolen und auf Raststätten der Autobahnen stehen teilweise mehrere Akku-Wechselsysteme nebeneinander. Dies wir von vielen hier nicht erwähnt weil sie es einfach nicht wissen und zu engstirnige Sichtweisen haben. Leider.
Es ist schade das man hier keine Bilder Einstellen kann. Aber mal Ei top an die Redaktion: Nicht nur Berichte kopieren oder übersetzen. Vielleicht auch mal selber einen Bericht über die Situation der verschiedenen Akku-Wechselstation in China schreiben.

Groß:

Du kannst einen NIO auch zuhause an der Wallbox laden. Es zwingt dich keiner den Akku zu welchseln.

Pedro G.:

Ein Tip für NIO von Mir
Den Auto Preiß um 30% senken und 1000 Neue Wechselstationen ⁉️

Rolando:

Schaut euch mal die Preise an und dann wundert sich man nicht das die Leute die Wechselakkus nicht wollen. Dieses ganze Abo gedöns das ums sich greift wollen die Leute nicht zumal nach 3 (5) Jahren der Akku bezahlt ist. Das hilft auch keine Kosten für 2 Jahre. Die KWH kostet 39 Cent. Zu Hause zahle ich viel weniger!

Roman L.:

Naja, Onvo kommt ja auch noch.
Mit dem Strategiewechsel, dass alle 3 Marken mit Gen5 Swaps kompatibel sein werden, wird es mit ein Grund sein Gen4 nicht unnötig (wenige Autos) auszubauen.

Wolfbrecht Gösebert:

Wenn es NIO in EU noch mal gelingen soll, einen wirtschaftlichen(!) Erfolg (jenseits einer dirigistischen Staatswirtschaft) zu erreichen, dann nur, wenn NIO sich zumindest mit der angekündigten Submarke Firefly aus der technischen UND wirtschaftlichen “Sackgasse” der hier nahezu erfolglosen, automatisierten Akku-Wechselsysteme herausbewegt!

Dann aber müsste die Attraktivität bei Angebot und Preis gelingen, um dann künftig auch *nennenswerte*, für NIO finanziell tragbare Stückzahlen verkaufen zu können!

Das aber wäre wohl nur zu erreichen, wenn NIO mit der Submarke Firefly

• eine sorgfältig »regionalisierte« Software besitzt,
• weitere „Firefly“-Modelle auf den Markt kommen,
• die vorhandene, “klassische” Lade-Struktur nutzt und
• NIO über ein ernstzunehmendes Service-Netz verfügen kann!

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