New York will bis zu 1400 Elektrobusse von New Flyer einflotten

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New Flyer

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Die New York City Transit Authority (NYCTA), der ÖPNV-Betreiber der US-Metropole New York, hat eine Großbestellung für Elektrobusse aufgegeben: Beim US-Bushersteller New Flyer of America (kurz New Flyer) sind 205 Elektrobusse (187 12-Meter-Busse sowie 18 18-Meter-Busse) des Typs XCelsior Charge NG fix bestellt, zudem gibt es eine Option auf 943 weitere 12-Meter-Busse und 272 weitere 18-Meter-Gelenkbusse innerhalb der kommenden fünf Jahre – insgesamt also bis zu 1405 Stück. Ebenfalls fix bestellt sind 224 18 Meter lange Dieselbusse mit einer Option auf 446 weitere Fahrzeuge dieses Modells.

Der E-Bus XCelsior Charge NG hat je nach Auslegung auf dem Dach Batteriepakete zwischen 160 kWh und 520 kWh Kapazität verbaut. Die Gesamtreichweite gibt New Flyer für die 12-Meter-Variante mit bis zu 415 km an, für die 18-Meter-Variante mit bis zu 245 km. Geladen werden können die Elektrobusse im Depot per Stecker oder auch zwischendurch unterwegs mit Pantograph.

Die NYCTA ist ein Tochterunternehmen der Metropolitan Transportation Authority (MTA), der größten Transitbehörde in Nordamerika mit einer jährlichen Fahrgastzahl von mehr als 750 Millionen allein in ihren Bussen. Im Jahr 2023 legte die MTA neue Umweltziele fest, einschließlich der Verpflichtung, ihre CO2-Emissionen zwischen dem Referenzjahr 2015 und dem Jahr 2040 um 85 Prozent zu verringern.

Geschafft werden soll dies unter anderem dadurch, den kompletten Busverkehr – der mit gut 5800 Bussen bestritten wird – bis 2040 auf Elektrobusse umzustellen. Die MTA spare dann im Vergleich zur Diesel-Flotte 500.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Um dieses Vorhaben zu erreichen, sollen ab 2029 nur noch E-Busse neu eingeflottet werden.

Ein Teil der Elektrobusse wird übrigens mit Technologien aus Deutschland geladen: Anfang 2023 startete The Mobility House aus München, das auch einen Standort in den USA hat, mehrere Pilotprojekte zum Laden von Elektrobussen in zwei Busdepots in New York. Dabei wird auch erprobt, inwiefern die MTA mit Hilfe von gesteuertem Laden sowie V2G-Anwendungen Kosten einsparen kann.

Quelle: New Flyer – Pressemitteilung vom 11.03.2024 / MTA – Transitioning to a zero-emissions bus fleet

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Titan:

Solange es keinen Wasserstoff regnet ist das pure Verschwendung von Energie.

Jakob Sperling:

Das mit dem Stopp des E-Auto in den 1990ern ist reiner Verschwörungsglauben.
Wie anderswo schon gesagt: Recherchiere mal, wie viel 50 kWh Batterie damals gekostet haben. Viele Zehntausend.
Theoretisch war es schon möglich, darum gab es auch viele Prototypen, auch von grossen Autokonzernen; kommerziell waren einfach die Batterien ein Vielfaches zu teuer.

Wie viele überschätzt du auch die Macht einer Regierung in liberalen Staaten.
Keine Regierung kann sich lange gegen ökonomische Sachverhalte stemmen.

Das ist eine entspannende Nachricht, manchmal ist das aber zugegebenermassen auch problematisch; z.B. bei Wirtschaftlichkeit vs. Ökologie.

Glücklicherweise ist nachhaltige Energieproduktion mit Sonne und Wind inzwischen auch wirtschaftlicher als fossile und Atom.
Ebenso sind BEV und FCEV auf dem Sprung, wirtschaftlicher als Verbrenner zu sein. Primär, weil der Elektromotor so ein toller Antrieb ist.
Die schwierige Phase der nicht konkurrenzfähigen Preise während des Hochfahrens der industriellen Fertigung haben wir also nächstens hinter uns.

Daniel W.:

Habe da eine interessante Information gefünden – die lange Geschichte der Kölner Wasserstoffbusse – beginnend ab 2014.

Die Wasserstoffbusse von Köln waren im Jahr 2014 noch so schwer, dass die normalen 12-Meter-Busse 3 Achsen brauchten.

Mittlerweise brauchen Wasserstoffbusse mit 12 Meter Länge nur noch 2 Achsen, sprich das Gewicht konnte reduziert werden.

Ähnlich dürfte es auch mit den BEV-Bussen laufen, sie werden in einigen Jahren nur noch das halbe Gewicht an Akkus haben.

Daniel W.:

Bis Ende des Jahrzehnts mit weiteren Klimakatastrophen und Kriegen ist jetzt alles offen.

Politiker und Mineralöl-Lobby in den USA haben das E-Auto in den 1990ern gestoppt und zwar weltweit.

Es wird sich erst 2025 entscheiden welche Arten von Bussen auf die Straßen in den USA kommen – Stichwort „Trump“.

Es kommt gar nicht auf den Klimaschutz oder die langfristige Wirtschaftlichkeit an, wenn der Präsident von Allmachtsfantasien geplagt wird.

Jakob Sperling:

„Ebenfalls fix bestellt sind 224 … Dieselbusse mit einer Option auf 446 weitere …‘.

Schade. Wenn man bedenkt, wie lange diese Verbrenner dann noch im Einsatz sein werden.
New Flyer hätte eigentlich auch FCEV-Versionen im Angebot, die an verschiedenen Orten erfolgreich im Einsatz sind.
Da haben die aktuell omnipräsenten H2-Stänkerer ja ihr Ziel erreicht. Ein Pyrrhussieg.

C.c. ein 25/25/5-FCEV ist nützlicher und ökologischer als ein 100kWh-BEV –
und ebenso ist ein 100/100/25-FCEV-Bus nützlicher und ökologischer als ein 500kWh-BEV-Bus.

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