Munro Mark 1: Elektro-Offroader für unwegsames Gelände

Cover Image for Munro Mark 1: Elektro-Offroader für unwegsames Gelände
Copyright ©

Munro Vehicles

Iris Martinz
Iris Martinz
  —  Lesedauer 2 min

Elektromobilität goes Offroad: in den schottischen Highlands kommt man mit einem blitzblanken Elektro-SUV mit Allradantrieb nicht weit – deshalb muss ein wahres Matsch-Talent her. Das dachten sich wohl die Macher des Elektroauto-Startups Munro Vehicles – und bauen mit dem Mark 1 einen echten Elektro-Offroader.

Der Prototyp des Wagens mit 280 Kilowatt-Motor und permanenten Allradantrieb wurde bereits vor einem Jahr vorgestellt. Basis sind Karosserie und Chassis des fossil angetriebenen Ibex F8 vom britischen Hersteller Foers. Das Stahl-Chassis wurde so modifiziert, dass es die schwere 80-Kilowattstunden-Batterie aufnehmen kann. Der viertürige Pick-up mit Hardtop kann auf 700 Newtonmeter Drehmoment zurückgreifen. Der Elektromotor arbeitet mit Axialflusstechnik und leitet seine Kraft permanent an alle vier Räder weiter. Die Offroad-Fähigkeit wird durch Differenzialsperre, zweistufiges Untersetzungsgetriebe, Starrachsen und eine Wat-Tiefe von einem Meter sichergestellt. Optional gibt es weitere Sperren, wie etwa eine Links-Rechts-Sperre für die beiden Achsen.

Mit einer Tonne Nutzlast und 3,5 Tonnen Anhängelast ist der Wagen perfekt für schwere Arbeiten in unwegsamen Gelände – und kann mit seinen Diesel-Konkurrenten wie dem Toyota Land Cruiser oder dem Land Rover Defender locker mithalten. Die Batterie mit Flüssig-Temperierung soll für eine Reichweite von 270 Kilometer reichen, im „gemischten Betrieb“, also auf der Straße und im Gelände. Im reinen Offroad-Einsatz soll der Wagen 16 Stunden durchhalten. Aufgeladen wird der Mark 1 mit bis zu 22 Kilowatt an Wechselstrom- und bis zu 100 Kilowatt an Gleichstrom-Säulen.

Gefertigt wird der Mark 1 in Glasgow – allerdings vorerst in homöopathischen Dosen: 2023 sollen gerade mal 50 Stück hergestellt werden, im Jahr darauf 500. Bis zum Jahr 2030 sollen es 5.000 Stück pro Jahr werden. Kosten soll das Arbeitstier – Zielgruppe sind Forstunternehmen, Farmen, Betreiber von Ölfeldern oder Goldminen in Amerika – umgerechnet etwa 88.000 Euro. Für 500 Britische Pfund (ca. 580 Euro) kann man das Auto bereits vorreservieren, als Einzel- oder Flottenkunde. Ab nächsten Jahr will man den Munro Mark 1 über einen Vertriebspartner in den USA ausliefern.

Möglicherweise wird Munro auch nur Fahrzeugbausätze in Glasgow bauen, die dann in den USA zusammengeschraubt werden. Damit würde man sich für eine Steuergutschrift qualifizieren, die US-Präsident Joe Biden kürzlich per Gesetz einführte: immerhin 7.500 Dollar pro Fahrzeug – wenn dieses in den USA „gebaut“ wurde.

Quelle: insideevs.de – Munro Mark 1: Elektro-Offroader aus Schottland soll 2023 starten

Worthy not set for this post
Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for MG Cyberster im Test: 450 km Alltag mit dem E-Roadster

MG Cyberster im Test: 450 km Alltag mit dem E-Roadster

Sebastian Henßler  —  

MG Cyberster auf der Straße: mehr GT als Kurvenjäger, Bremse gut dosierbar, erster Biss verhalten; offen lauter, geschlossen bis 200 km/h gelassen.

Cover Image for Diese 7 E-Autos mit LFP-Akku laden am schnellsten

Diese 7 E-Autos mit LFP-Akku laden am schnellsten

Daniel Krenzer  —  

Zwei der Elektroautos schaffen sogar allen Theorien zum Trotz höhere Ladeleistungen als die Konkurrenz mit NMC-Batterien an Bord.

Cover Image for EU-Daten belegen: Plug-in-Hybride bleiben eine Mogelpackung

EU-Daten belegen: Plug-in-Hybride bleiben eine Mogelpackung

Daniel Krenzer  —  

Von wegen weniger CO2: Trotz immer größeren Akkus ist der CO2-Ausstoß von Plug-in-Hybriden sogar weiter gestiegen.

Cover Image for ADAC fordert weitere Maßnahmen für E-Auto-Förderung

ADAC fordert weitere Maßnahmen für E-Auto-Förderung

Michael Neißendorfer  —  

Anlässlich der IAA Mobility in München skizziert der ADAC wesentliche Voraussetzungen für den Hochlauf der Elektromobilität.

Cover Image for Kommentar: Merz’ Flexibilität gefährdet klare Klimaziele

Kommentar: Merz’ Flexibilität gefährdet klare Klimaziele

Sebastian Henßler  —  

Friedrich Merz setzt auf Technologieoffenheit – doch Schlupflöcher wie E-Fuels gefährden Klimaziele und binden Ressourcen an ineffiziente Lösungen.

Cover Image for EU: Von der Leyen will am Verbrenner-Aus festhalten

EU: Von der Leyen will am Verbrenner-Aus festhalten

Michael Neißendorfer  —  

Das bereits vor mehr als zwei Jahren festgelegte Ziel, ab 2035 komplett aus der Benzin- und Dieseltechnologie auszusteigen, halte die EU für „erreichbar“.