Microlino: Häufig als Zweit- oder Dritt-Fahrzeug erworben

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Microlino | Micro Mobility

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

In Deutschland können Interessenten seit einem Jahr den schweizerischen Microlino, ein kompaktes E-Fahrzeug, der Schweizer Familie Ouboter bestellen. Dieses Fahrzeug wurde 2022 zunächst in der Schweiz auf den Markt gebracht und erfreut sich nun auch hierzulande wachsender Beliebtheit. Eine Besonderheit ist die Einführung einer neuen L6e-Version, die bereits 15-Jährige mit einem Mofa-Führerschein steuern dürfen.

Stefan Krause, der Deutschlandchef des Unternehmens, betonte kürzlich die Pläne, das Vertriebsnetz deutlich zu erweitern. Bis zum Sommer soll die Zahl der Verkaufsstellen auf etwa 50 ansteigen, wobei man schon mehr als die Hälfte dieses Ziels erreicht hat. Unter den Vertriebspartnern befinden sich namhafte Autohäuser, darunter BMW- und Mercedes-Händler.

Krause erklärte, dass der Microlino einen Premiumansatz verfolge, der sich auch im Vertrieb widerspiegeln müsse. In Deutschland ist das Auto in zwei Versionen erhältlich: Die L7e-Variante, die bis zu 90 km/h erreicht, kostet ab 19.900 Euro, während die langsamere L6e-Version, die maximal 45 km/h fährt, etwa 2000 Euro günstiger ist. Zudem können Käufer von verschiedenen Förderprogrammen profitieren, die einen Zuschuss von bis zu 5000 Euro ermöglichen.

Bislang wurden in Deutschland rund 500 Einheiten des Microlino verkauft. Krause rechnet bis zum Ende des Jahres mit einem Anstieg auf 1500 bis 2000 Fahrzeuge. Vor allem die sogenannten Early Adopter, in der Regel Personen über 50 Jahre mit einem hohen Einkommen, zeigen großes Interesse an dem Elektroauto und nutzen es häufig als Zweit- oder Drittauto.

Der Deutschlandchef ist sich sicher, dass der Microlino in den kommenden Jahren noch stärker gefragt sein wird. Dies begründet er mit dem Wandel der Mobilität, besonders in urbanen Räumen, von dem der Microlino profitieren könnte. Mit einem geplanten Ausbau des Fahrzeugportfolios sieht Krause ein jährliches Potenzial von etwa 10.000 Einheiten.

Zuträglich könnte dieser Erwartung die Einführung der erwähnten Lite-Variante sein. Der Verkaufsstart des Microlino Lite ist für den Frühsommer 2024 geplant, zu einem Leasingpreis von 149 Schweizer Franken (ca. 155 Euro) pro Monat. Erhältlich in zwei Farben, Venice Blue und Berlin Anthracite, eröffnet das Auto neue Wege der Mobilität für Jugendliche ab 14 Jahren, die im Besitz eines AM-Führerscheins sind, gemäß den Vorschriften des jeweiligen Landes. Ferner wird das kleine E-Fahrzeug leistbarer. Da fairerweise bei einem Einstiegspreis von 19.900 Euro zweimal überlegt wird, ob man nun ein L7e-Fahrzeug oder ein „richtiges“ E-Auto erwerben möchte.

Quelle: Automobilwoche – Microlino in Deutschland: Kleines Auto, große Ziele

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Wolfbrecht Gösebert:

„Außerdem stelle ich mir gerade vor, dass der Einstieg für ältere Personen ziemlich schwierig ist …“

Der Einstieg ist – wie ich feststellen konnte – für praktisch alle ganz hübsch ungewohnt –> aber da könnte ein speziell zu entwickelnder Yoga-Kurs vielleicht helfen :)

Tom:

Diese Fahrzeugklasse hat das Problem, das der Markt noch nicht reif dafür ist.
Außerdem stell ich mir gerade vor, dass der Einstieg für ältere Personen ziemlich schwierig ist…
Das wird eine Überlebensfrage… so niedlich das Fahrzeug auch ist ;-)

Daniel W.:

Ein Fahrzeug wie der Microlino wäre ideal für Stellantis gewesen, um neben L6e ein günstiges „E-Auto“ der L7e-Klasse für unter 15.000 Euro anzubieten.

Statt dünner Gitterrohrrähmchen und Plastikverkleidung wie beim Citroen Ami und seinen beiden Verwandeten Opel Rocks e und Fiat Topolino hätte man mit Blechpressteilen, Schweißrobotern und Lackierstraße ein landstraßen- und bedingt autobahntaugliches „E-Auto“ mit bis zu 90 km/h herstellen können.

Gerd:

Der Charme des Isetta-Flairs ist natürlich einzigartig und damit außer Konkurrenz.
Aber rational betrachtet war und ist ein (inzwischen nur noch gebraucht kaufbarer) Smart 42 das weit bessere Elektroauto.
Ich bin gespannt, was da in Zukunft aus China kommt. Der Microlino ist mir einfach zu teuer und hat durch L7e zu viele Einschränkungen – für den Preis.

Läubli:

Ja… so ist es in der Realität, die meisten Menschen sprechen nur von Recourcenschonung und Klimaschutz, aber wenn es ans eigene Leben geht, vergessen es die meisten sofort wieder. Selten ein Mensch geht „voll transparent“ durchs Leben, das ist schade aber wahr und all dieses Klimagehabe hilft der Erde daher leider nur sehr beschränkt. Das Autöchen aber ist ein sehr guter Wurf und fährt sich wieder Erwarten absolut sicher bis 90km/h, man hat das Gefühl, in einem viel grösseren Auto zu sitzen.

heinr:

zweit oder dritt Fahrzeug. Damit wird genau das Gegenteil von Recoucenschonung erreicht.

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